Theater Mobile

Hommage an Udo Jürgens im Zwingenberger Mobile

Die Reihen waren voll besetzt, die Besucher ausgelassen: Solokünstler Jürgen Schweikert begeisterte im ältesten Bergstraßenstädtchen mit seinem Program „JÜRGEN singt UDO.

Von 
Laura Maria Schaub
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„Udo singt Jürgen“ nennt sich das Programm, mit dem der Kölner Pianist Jürgen Schweikert die Spielzeit 2023 im gut besuchten Theater Mobile eröffnete. © Thomas Zelinger

Zwingenberg. Das Zwingenberger Theater Mobile startete mit einem Publikumsliebling in das neue Jahr. Der Solokünstler Jürgen Schweikert präsentierte mit „JÜRGEN singt UDO“ eine Hommage an den Ausnahmekünstler Udo Jürgens. Mit Klavier und Gesang führte er gekonnt durch den Soloabend. Die humorvollen und interessanten Anekdoten über Udo Jürgens Leben und die bunte Liederauswahl unterhielt das Publikum sichtlich gut. Jürgen Schweikert und sein Publikum verbindet die Begeisterung für Udo Jürgens Musik, was die Atmosphäre im Gewölbekeller deutlich bereicherte.

Die Reihen waren voll besetzt, die Besucher ausgelassen und die Bar gut besucht. Beim Eintreten in das Theater Mobile konnte man am Publikum bereits ablesen, um was es heute geht: Udo Jürgens.

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Passend zum Beginn in die neue Spielzeit werde eine Art Neujahrskonzert gegeben, so die Anmoderation des Abends. Diesem Motto entsprechend, ging es auch um einen österreichischen Künstler, wurde in Bezug auf das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker gescherzt.

Danach betrat Jürgen Schweikert die Bühne. Er setzte sich an den Flügel und begann zu spielen. Sein Klavierspiel klang sehr sicher und geübt, die Stimme ist der von Udo Jürgens sehr ähnlich, aber etwas hervortretender. Nach dem ersten Lied der Show „Heute beginnt der Rest deines Lebens“ übernahm Jürgen Schweikert die Moderation.

Stationen eines Lebens

Die interessanten Erzählungen über Udo Jürgens Leben begeisterten die Zuschauer. Die Zeitreise durch das Schaffen des Künstlers hatte immer einen Bezug zu dem Erlebten. Bereits nach kurzer Zeit wurde Schweikerts geschmackvoller Humor sichtbar, der recht aufheiternd durch den Abend führte.

Wenn Schweikert über die Stationen im Leben des österreichischen Sängers und Komponisten sprach, band er stets die Zuschauer mit ein. Im Publikum nickten einige, wenn eine Anekdote erzählt wurde und bejahten somit das Gesagte.

Die Menschen konnten etwas mit diesen Geschichten verbinden. Ob es um die Fußball-Weltmeisterschaft 1978 in Argentinien ging, um den Sieg beim Grand Prix Eurovision de la Chanson (der heute als Eurovision Song Contest bekannt ist) oder auch seinen letzten Auftritt bei der TV-Sendung „Wetten dass..?“, irgendjemand schien sich immer zu erinnern. Auch an die Liedtexte konnten sich einige sehr gut erinnern.

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Jürgen Schweikert bestärkte das Publikum im Mobile immer wieder, mitzusingen. Nicht nur bei Liedern, wie „17 Jahr, blondes Haar“, „Aber bitte mit Sahne“ und „Mit 66 Jahren“ sollte das Publikum mit einsteigen, auch bei unbekannteren Stücken ermutigte der Solokünstler zum Mitsingen, indem er den Refrain vorgab. Auch Gesang in verschiedenen Sprachen schreckte Schweikert nicht ab.

Neben humorvollen und romantischen Beiträgen wurden aber auch gesellschaftskritische Lieder dargeboten. Eine Hommage an Udo Jürgens kommt nicht ohne diese Mischung aus.

Persönliche Perspektive

Im Gespräch mit dieser Zeitung berichtete Schweikert, dass er nach Udo Jürgens Tod eine Schaffenspause eingelegt habe: „Dieser plötzliche Tod war ein Schock für mich.“ Er habe eine Sperre gehabt, ergänzt er. „Ich musste das verarbeiten. Da kann man nicht einfach von dem einen Tag auf den anderen weiter machen.“

Auf die Frage, was ihm am besten daran gefalle, Udo Jürgens zu covern, nannte er die Begeisterung und Wärme, die ihm das Publikum entgegenbringt. „Jeder verbindet mit bestimmten Liedern von Udo Jürgens auch Erlebnisse aus seinem Leben“, so Schweikert.

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