Zwingenberg. Nach sechsjähriger Pause wurde wieder eine große Löschbezirksübung der Bergsträßer Jugendfeuerwehren durchgeführt. Die letzte Löschbezirksübung hatte 2017 im Rahmen der 125-Jahr-Feier der Feuerwehr Zwingenberg an der Melibokusschule in Zwingenberg stattgefunden.
Die Jugendfeuerwehr Zwingenberg war vor kurzem zu Gast in der Stadt Lindenfels, um im Rahmen einer Löschbezirksübung der Jugendfeuerwehren des Löschbezirks 1 mitzuwirken. Die Großübung wurde an der Eleonoren-Klinik im Lindenfelser Stadtteil Winterkasten absolviert. Dabei wurden mehrere Zimmerbrände in einem Nebengebäude der Klinik simuliert.
Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Zwingenberg waren bei bestem Wetter vormittags vom Feuerwehrgerätehaus im Gießer Weg aus mit einem Tanklöschfahrzeug und dem Mannschaftsbus in den Odenwald aufgebrochen. Ziel war zunächst ein Bereitstellungsraum auf dem Parkplatz „Schöne Aussicht“ an der Ortseinfahrt in Lindenfels. Hier trafen sich alle Einsatzkräfte der Jugendfeuerwehren und wurden mit den nötigsten Informationen über die Anfahrt zum Einsatzort, den Einsatzauftrag und das Lagebild versorgt.
Besondere Herausforderungen
Die Alarmierung kam für die Jugendfeuerwehren mit dem Stichwort: F3 Y brennt Sondergebäude mit Menschenrettung. Alle Einsatzlagen der Feuerwehr sind in Einsatzstichworte gegliedert und in Gefahrenstufen eingeteilt, damit die Rettungskräfte sofort wissen, mit welchem Szenario sie es ungefähr zu tun bekommen beziehungsweise mit wie viel Personal und Fahrzeugen ausgerückt werden muss.
Bei einem Stichwort der Kategorie F3 Y besteht höchste Alarmstufe, da sich das Y auf Menschenleben in Gefahr bezieht. Da das Y abstrakt betrachtet, einen um Hilfe rufenden Menschen mit in die Höhe gestreckten Armen darstellt, hat sich diese Bezeichnung eingebürgert.
Solche zeitkritischen Einsätze sind immer eine besondere Herausforderung für die Einsatzkräfte und meist mit unterschiedlichen Eindrücken und Belastungen verbunden, da bei Einsätzen dieser Art jede Sekunde zählt.
Die Einheiten der Jugendfeuerwehren wurden vom Einsatzleiter über Sprechfunk abgerufen. Mit Blaulicht und Martinshorn fuhren die jungen Einsatzkräfte nach Winterkasten zur Klinik und wurden von dem Einsatzleiter über ihre Aufgabe instruiert.
Klare Sicht per Hochdrucklüfter
Die Aufgaben der Zwingenberger Nachwuchsbrandschützer bestanden aus der Herstellung einer Wasserversorgung für die Feuerwehren aus Lindenfels und Winterkasten. Aus einer mit 100 000 Liter Wasser gefüllten Zisterne wurde mittels der eingebauten Heckpumpe am Tanklöschfahrzeug das Löschwasser heraus- und über eine Strecke von 60 Metern an die nächste Förderpumpe befördert.
Parallel zur Wasserentnahme wurde eine Riegelstellung mit drei C-Strahlrohren im hinteren Bereich des Klinikgebäudes aufgebaut. Im Verlauf der Übung übernahm die Zwingenberger Jugendwehr mit ihrem Hochdrucklüfter die Belüftung der betroffenen Bereiche, um für die Einsatzkräfte im Innenangriff eine klare Sicht zu schaffen.
Teilgenommen an der Großübung haben acht Jugendfeuerwehren und das Jugendrotkreuz mit insgesamt rund 100 Kindern und etwa 30 Betreuern mit insgesamt 18 Feuerwehr-Fahrzeugen bestehend aus Löschgruppenfahrzeugen, Tanklöschfahrzeugen, Tragkraftspritzenfahrzeugen, Mannschaftsbussen sowie einem Einsatzleitfahrzeug und einer 30 Meter hohen Drehleiter.
Mittagessen und Eis als Belohnung
Die Einsatzdauer für alle Beteiligten lag bei circa 1,5 Stunden. Anschließend gab es auf Einladung der Geschäftsführung der Klinik noch ein gemeinsames Mittagessen und ein Eis für alle beteiligten Akteure. „Diese Übung war für alle ein großartiges Erlebnis“, bilanzierte Stefan Diefenbach, der Jugendfeuerwehrwart der Stadt Zwingenberg.
Wer Lust hat die Welt der Feuerwehr kennenzulernen, kann die Zwingenberger Jugendfeuerwehr jeden Montag ab 18 Uhr im Feuerwehr Gerätehaus im Gießer Weg besuchen. Kommen können Mädchen und Jungs zwischen 10 und 17 Jahren.
Wer noch nicht 10 Jahre alt ist, kann ab dem 6. Lebensjahr an den Angeboten der Zwingenberger Kinderfeuerwehr teilnehmen. red
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