Zwingenberg. Seit vielen Jahren findet jährlich der Zwingenberger Frühjahrsputz statt, an dem sich erneut lokale Vereine, Kitas, Initiativen und Familien beteiligten. Aber auch etliche Solisten waren am Samstag ab neun Uhr unterwegs, um im Kernstadtgebiet sowie in Rodau Müll einzusammeln. Mit rund 60 angemeldeten Erwachsenen und über 30 Kindern war die Aktion recht ordentlich frequentiert, wenngleich man zu diesem Anlass schon mehr Personal auf den Straßen gesehen hat.
Für jede Größe gibt es das richtige Modell
Letztlich geht es bei diesem Traditionstermin zwar auch um die konkrete, messbare Reinigungswirkung, aber vor allem um ein Signal an das kommunale Kollektiv, seinen Dreck gezielt zu entsorgen und nicht achtlos in die Gegend zu schmeißen. Bevor es auf Tour ging, wurden im Rathaushof Handschuhe und Mülltüten ausgegeben. Bürgermeister Holger Habich hatte für jede Größe das richtige Modell parat. Die gefüllten Behältnisse wurden später an festgelegten Orten abgestellt und vom Zweckverband Kommunale Dienste (ZKD) abgeholt. Als Anerkennung und finale Stärkung servierte der Zwingenberger Verein Mittagstisch für alle Müllsammler um 12 Uhr ein Essen im Foyer der Melibokushalle.
Die Teilnehmer der Aktion waren auf 20 Einsatzzonen verteilt
Als die Teilnehmer auf fast 20 Einsatzzonen verteilt waren, rückten die Trupps in die Umgebung aus. Neben Bonbonpapier, Plastikflaschen, Tüten und jeder Menge Zigarettenstummel – der klassische Raucher trotzt der E-Alternative erfolgreich – ließen sich teilweise auch größere Fundstücke blicken. Vor allem im Bereich der Bahnlinie war das Müllbuffet besonders reichhaltig. Hier wurden in den letzten Jahren schon Reifen, Fahrräder und Mikrowellenherde entdeckt. Doch die meisten Tüten waren mit kleineren Formaten gefüllt. „Sauberhaftes Zwingenberg“ lautete die Devise.
Erst der Müll, dann ein „Schatz“
Auch die Geocacher waren in diesem Jahr wieder mit von der Partie. Organisiert vom Zwingenberger Danyal Sahin. Erst wurde Müll eingesammelt, anschließend ein Schatz gesucht. Die Teilnehmer waren aus der Region angereist. Nichts Ungewöhnliches in der Szene: Man informiert sich, was in der Umgebung los ist und sucht sich dann eine Schatzsuche aus, so Sahin im Rathaushof. Dass am Wochenende in vielen Städten und Gemeinden der Region ähnliche Aktionen stattgefunden haben, hatte die Resonanz der satellitengestützten Suchtrupps in Zwingenberg etwas gedämpft. Doch die Kombination aus Schatzsuche und Umweltreinigung kam erneut gut an. Eine so positive Ökobilanz haben die Schnitzeljäger mit GPS-System selten. CITO: „Cache In, Trash Out“, lautete das Motto an diesem Samstag, bei dem die Aktivisten gerade noch rechtzeitig vor dem Regen am Nachmittag ihren Zivilisationsschrott parken und Richtung Melibokushalle umkehren konnten.
Unterm Strich wieder ein gelungener Frühjahrsputz auf der Gemarkung. Ein kleiner Beitrag gegen die globale Verschmutzung. „Was wir hier an Plastik einsammeln, landet wenigstens nicht irgendwann im Ozean“, so einer der Beteiligten.
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