Seeheim-Jugenheim. „Auch wenn personelle Engpässe uns teilweise an die Grenzen gebracht haben, konnten wir zeitlich angepasst das Schwimmbad offenhalten und mussten nicht schließen. Auch bei uns schlägt der Fachkräftemangel voll durch, doch gemeinsam mit dem Schwimmbadverein konnten wir eine Schließung verhindern“, freute sich Alexander Kreissl, Bürgermeister der Gemeinde Seeheim-Jugenheim, über die Unterstützung des Schwimmbadvereins, der das Jugenheimer Freibad auch im Jahr 2022 wieder mit am Laufen gehalten hat.
Kreissl war zur Jahreshauptversammlung des Jugenheimer Schwimmbadvereins in das Evangelische Gemeindezentrum gekommen, um dem Vorsitzenden Jürgen Pfliegensdörfer und seinen Mitstreitern ausdrücklich für ihr Engagement zu danken.
Rückschau
Pfliegensdörfer hatte zuvor die Mitglieder begrüßt und dankte vor allem der Schwimmmeisterin Nicole Jacob und ihrem gesamten Schwimmbadteam für die geleistete Arbeit während der Schwimmbadsaison. In seinem Bericht konnte er den Mitgliedern mitteilen, dass 86 000 Gäste im Jahr 2022 das Schwimmbad besucht haben. „Eine wirklich beeindruckende Zahl. Wieder einmal hat sich gezeigt, wie sehr das Schwimmbad eine Begegnungsstätte für alle Altersgruppen ist. Ein Freibad ist deutlich mehr als nur ein Becken mit zehn Bahnen, das zu sportlicher Aktivität einlädt. Ein Schwimmbad ist auch kein Luxus, wie mehrfach von Medien behauptet. In einem Schwimmbad lernen die Kleinsten das Schwimmen, fast 800 Schülerinnen und Schüler absolvieren dort ihr Sportabzeichen.“
Nach dem Kassenbericht von Kassenführerin Mechthild Schuld wurde auf Antrag der Kassenprüfer der Vorstand entlastet.
Anschließend berichtete Beisitzer Gerd Zboril kurz über die derzeit laufenden Gespräche mit den im Gemeindeparlament vertretenen Fraktionen, die traditionell einmal im Jahr durch den Schwimmbadverein initiiert werden. „Es waren bisher sehr positive Gespräche, vorwiegend wurden Energieeinsparmaßnahmen für die künftigen Jahre angesprochen. Der Betrieb und Erhalt des Schwimmbades wird von keiner Fraktion in Frage gestellt und alle sehen das Schwimmbad als wichtiges Gut in der Gemeinde an“, so Gerd Zboril.
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Karl-Heinz Kloos gab der Versammlung einen Einblick über mögliche künftige Maßnahmen wie zum Beispiel die Erweiterung der Solarabsorberanlage. Und über Kosteneinsparungen durch vorgenommene Anpassungen der elektronischen Pumpenanlage, die der Verein finanziell unterstützt hat, die zu einer Einsparung von jährlich beinahe 30 000 Euro führten. „Ich kenne keine Maßnahme, die der Schwimmbadverein durchgeführt hat, die solch ein Einsparungspotential aufweist“, erläuterte das Ehrenvorstandsmitglied mit ein wenig Stolz.
Bürgermeister Kreissl gab noch einen kurzen Einblick über geplante Erneuerungen im kommenden Jahr. So ist die Installation eines Sonnensegels im Bereich des Kinderschwimmbeckens geplant und bereits mit 40 000 Euro im Haushalt des kommenden Jahres fest verankert. Auf Nachfrage soll es auch möglich sein, zumindest Dauerkarten vor der Saison per EC-Karte zahlen zu können. Das ist schon lange ein Wunsch der Schwimmbadgäste und eine angemessene Maßnahme. Das dies bisher nicht möglich war, wurde deutlich bemängelt.
Ausblick
Zum Abschluss erläuterte Jürgen Pfliegensdörfer der Versammlung noch den Stand des Projekts Umbau der Umkleidekabinen. Nachdem die wenige Jahre im Betrieb befindlichen Umkleidekabinen des stillgelegten und sich nun im Abriss befindlichen Schwimmbades in Pfungstadt durch die Gemeinde gekauft wurden, konnte der Schwimmbadverein mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Jugenheim diese abbauen. Vor wenigen Wochen erfolgten der Umzug und die Einlagerung des Materials.
Derzeit sind die alten Umkleidekabinen und Spinde bereits abgerissen und entsorgt. Die Planungen und Durchführungen des Umbaus sind bereits sehr weit fortgeschritten.
Das Schwimmbad in Jugenheim kann auf eine über 90-jährige Geschichte zurückblicken. Mehr als die Hälfte haben die bisherigen Umkleidekabinen und Spinde auf dem Buckel. Ein Austausch ist deutlich notwendig geworden und es wäre falsch gewesen, die Chance nicht zu nutzen, die Kabinen aus Pfungstadt zu kaufen und zu installieren. Das ist auch ein klarer Beleg dafür, dass beim Schwimmbadverein das Thema Nachhaltigkeit große Wichtigkeit erfährt“, so Pfliegensdörfer abschließend. pfl
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