Zwingenberg. Mit einem strahlenden Lächeln begrüßte Ruth Franz am Montag ihre Gäste. „Mit 1 fängt das Leben an!“ – scherzte die Jubilarin, als Bürgermeister Sebastian Clever mit einem Gläschen Sekt auf ihren 101. Geburtstag anstieß. Gefeiert wurde dort, wo sie sich seit vielen Jahren zu Hause fühlt: beim Zwingenberger Mittagstisch im Foyer der Melibokushalle. Seit November 2002 kommt Ruth Franz regelmäßig zum gemeinsamen Essen und ist längst ein vertrautes Gesicht der Runde.
„Ja wenn das so ist, dann Prost…“
„Sie war unser 18. Gast“, erinnerte sich die Vorsitzende Ingrid Fieberling und ergänzte augenzwinkernd, dass das gute Essen beim Mittagstisch vielleicht ein Grund sei, warum es der Jubilarin gesundheitlich so gut gehe. Viele Gratulanten waren gekommen, um ihre Glückwünsche persönlich zu überbringen. Bürgermeister Clever überreichte die Urkunden von Stadt, Land und Kreis sowie einen Blumenstrauß. Danach stimmte Wilfried Heine ein Ständchen an: „Ja wenn das so ist, dann Prost…“ – und schnell sangen alle Gäste mit.
Die Jubilarin blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Am 30. September 1924 in Dessau als eines von zwölf Geschwistern geboren, kam sie nach dem frühen Tod der Eltern im Alter von 14 Jahren zu einer Schwester nach Stuttgart, wo sie eine kaufmännische Ausbildung absolvierte. Mit ihrem Mann lebte sie später in Eberbach am Neckar und zog schließlich nach Frankfurt, wo sie zwanzig Jahre in der Hauptpost arbeitete – eine Zeit, von der sie bis heute schwärmt. Seit 1982 ist sie in Zwingenberg zu Hause. „Ich hätte nie geträumt, einmal 100 Jahre alt zu werden“, erzählte sie noch vor einem Jahr. Dass sie nun sogar ihr 101. Wiegenfest feiern darf, erfüllt sie mit Freude – und ihre Gäste mit Bewunderung für so viel Würde, Humor und Lebensfreude.
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