Carrera-Rennfieber: Stadtmeisterschaft beim MSC Zwingenberg

Zwingenberg. Der Motor-Sport-Club (MSC) Zwingenberg hat am Samstag im Vereinsheim in der Tagweide den „1. Melibokusring-Cup“ ausgetragen – die neue Stadtmeisterschaft mit 124er Carrera-Autos. Auf der fast 33 Meter langen Carrera-Bahn im Dachgeschoss der Vereinslagerhalle, die von Ehrenamtlichen des Vereins vor fünf Jahren aufgebaut wurde, herrschte vom frühen Morgen an Wettkampfstimmung. Neun Teams mit jeweils drei Fahrern gingen an den Start. Schon ab 9 Uhr wurde trainiert, um 10 Uhr schwenkten die Organisatoren die Startflagge zum ersten Lauf.

Drei Fahrer bildeten ein Team

Gefahren wurde im Teammodus: Jedes Team bestand aus drei Fahrern, die nacheinander antraten. Immer fünf Teilnehmer aus verschiedenen Teams standen gleichzeitig an der Strecke, gesteuert wurde mit klassischen Handreglern. Nach jeweils einem Durchgang wechselte der nächste Fahrer desselben Teams an den Regler. So sammelten alle drei Piloten ihre Rundenzeiten, die anschließend addiert wurden. Am Ende entschied also nicht nur der schnellste Fahrer über den Sieg, sondern die gesamte Teamleistung. Insgesamt 35 Runden pro Fahrer mussten absolviert werden – am besten fehlerfrei und möglichst konstant.

Flogen die Rennwagen aus der Spur, gab es Strafsekunden

Wer aus der Spur flog oder gar andere Fahrzeuge von der Bahn drängte, kassierte Strafsekunden. Damit war nicht nur Geschwindigkeit, sondern auch Konzentration und taktisches Fahren gefragt. Besonderen Reiz bot die aufwendig gestaltete Bahn: Mit engen Kurven, langen Geraden, einer Boxengasse und Miniatur-Zuschauertribünen vermittelte der „Melibokusring“ echtes Rennfeeling. Wer tanken musste, fuhr in die Boxengasse ein – begleitet von Tankgeräuschen und einer Computerstimme, die nach dem Stopp verkündete: „It‘s ready.“ Auf großen Monitoren konnten Fahrer wie Zuschauer, im Erdgeschoss als auch im Dachgeschoss der Vereinslagerhalle, die aktuellen Zwischenstände, Rundenzeiten und den Countdown vor dem Neustart verfolgen.

Themen der Woche

Welche Themen haben die Region Bergstraße diese Woche bewegt? Die 7 wichtigsten Nachrichten der letzten 7 Tage in unserem Wochenupdate – jeden Freitag zur Mittagszeit.

Abonnieren Vorschau

Bei Ausfällen griffen Helfer schnell ein, die die Fahrzeuge mit langen Greifzangen wieder ins Rennen setzten. Ein humorvoller Zwischenruf aus dem Publikum – „Keine Tipps geben!“ – lockerte die spannungsgeladene Atmosphäre zusätzlich auf. Der neue 1. Vorsitzende Sven Künz, dessen Vater schon 1970 zu den Gründungsmitgliedern des MSC gehörte und selbst Bergrennen fuhr, zeigte sich begeistert: „Fehlerfrei fährt man die besseren Zeiten. Aber vor allem geht es uns heute um den Spaß.“ Ihm liege es besonders am Herzen, mit Veranstaltungen wie dieser den Verein zu präsentieren und neue Menschen für den Motorsport zu begeistern.

Carrera-Autos, Medaillen und ein Wanderpokal

Viele der Teilnehmer standen zum ersten Mal an der Bahn, andere kannten die Flitzer noch aus Kindheitstagen. Das Altersspektrum reichte von 14 Jahren bis über 50 – damit wurde deutlich, dass Carrera-Racing Generationen verbindet. Auch prominente Gäste ließen sich das Spektakel nicht entgehen. Bürgermeister Sebastian Clever und die Landtagsabgeordnete Birgit Heitland waren vor Ort und griffen selbst zum Regler. Von 10 bis 15 Uhr verfolgten die Zuschauer packende Duelle auf der Strecke, ehe am Nachmittag die Siegerehrung stattfand. Den Sieg beim Premierencup sicherte sich das Team KVN Zwingenberg, das sich in einem spannenden Finale gegen das Autohaus Torre durchsetzte. Den dritten Platz belegten die Leitplankenhelden. Neben Medaillen gab es Carrera-Autos und natürlich den Wanderpokal, der im nächsten Jahr verteidigt werden soll.

Der MSC Zwingenberg zählt mit rund 90 Mitgliedern zu den traditionsreichen Motorsportvereinen der Region. Zwei Hessenmeister im Jugend-Kartslalom hat er in diesem Jahr hervorgebracht. Zudem organisiert der Verein auch interne Meisterschaften – meist mittwochs abends. Dort fahren die Mitglieder nicht nur moderne GTs, sondern auch klassische Ferrari- und Porsche-Modelle. „Der Ansporn, so ein Event wie heute wiederzumachen, ist auf jeden Fall da“, versprach Künz mit Blick auf den neuen Stadtpokal, der künftig fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders werden soll.