Bauausschuss

Wo in Lorsch neuer Wohnraum entstehen soll

Bebauungspläne und der Haushalt sind heute Thema im Bauausschuss.

Von 
Nina Schmelzing
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Lorsch. Zu einem besonderen Rundgang durch ihre Stadt, begleitet von Fachplanern des Büros „Lichtelandschaften“, waren Lorscher im Frühjahr vorigen Jahres eingeladen. Die Experten kümmern sich um Landschaftsarchitektur und die Gestaltung des öffentlichen Raumes. Ein Ergebnis der Stadttour war: In Lorsch wären einige Verbesserungen wünschenswert.

Denn die Gestaltung des öffentlichen Raumes sei in die Jahre gekommen. Eine attraktive Ortsmitte hängt aber wesentlich mit einladenden und hochwertigen Plätzen zusammen. Die Aufenthaltsqualität um die Nibelungenhalle könnte zum Beispiel optimiert werden, Lorsch könnte noch mehr tun für Fahrradfahrer, die Zahl der Ruhebänke könnte vergrößert werden, hieß es damals zum Beispiel.

Vorrangzonen für Fußgänger und eine Reduzierung von Parkplätzen befürworteten Teilnehmer des Rundgangs, unter denen sich aber kaum Einzelhändler und Gastronomen befanden. Auch das Areal um die katholische Kirche wurde einer Beurteilung unterzogen – und als „toter Platz“ beschrieben. Aus dem Gelände um die Pfarrgarage und die Kurpfalzbibliothek ließe sich jedenfalls mehr machen.

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Bei der öffentlichen Sitzung des Bau -und Umweltausschusses heute (26.) um 19.30 Uhr im Paul-Schnitzer-Saal werden Mitarbeiter des Büros über den Stand der Planungen informieren. Auch dem katholischen Pfarrer seien bereits Vorschläge für das Umfeld der Kirche vorgestellt worden, die positiv aufgenommen wurden. Allerdings seien wegen der anstehenden Neugestaltung der Pfarrgemeinde – die Fusion mit der Einhäuser Pfarrei – bis Ende 2023 Umstrukturierungen derzeit nicht möglich, wissen die Planer.

Top zwei der insgesamt sechs Punkte umfassenden Tagesordnung betrifft die Friedrich-Ebert-Straße. Sie soll grundhaft erneuert werden und das soll in zwei Bauabschnitten erfolgen. Zunächst soll das Stück von der Alexanderstraße bis zur Moltkestraße an der Reihe sein. Bis 2024 sollen auch die Ver- und Entsorgungsleitungen dort erneuert sein, der Kanal sei altersbedingt zu tauschen und neu zu dimensionieren. Der zweite Bauabschnitt reicht von der Moltkestraße bis zur Ketteler Straße.

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Besonderheit bei der Maßnahme ist die hydraulische Situation, die verbessert werden soll. Bei Starkregen können Straßen um die Friedrich-Ebert-Straße leicht überflutet werden. Deswegen soll nun ein Regenrückhaltebecken gebaut werden. Dieses soll an einer markanten Stelle entstehen: genau unter dem Spielplatzgelände in der Friedrich-Ebert-Straße.

Um die Kriemhildenstraße

Der Bereich um die Kriemhildenstraße ist heute zweimal Thema. Zum einen geht es erneut um das Bebauungsplanverfahren für das Gelände Richtung Oberstraße, das nun abgeschlossen werden soll. Rückwärtige Wohnbebauung und Verdichtung soll dort möglich werden. Einige Anlieger, die das ablehnen, warnen seit Langem vor negativen Folgen durch den Grünflächenverlust und Versiegelungen etwa für das Kleinklima. In städtebaulichen Stellungnahmen wird aber unter anderem auch auf den „großen Bedarf an Wohnraum“ hingewiesen.

Drei Mehrfamilienhäuser

Neue Wohnungen sollen auch im Bereich Kriemhilden- und Nibelungenstraße entstehen. Drei Mehrfamilienhäuser sollen auf dem bislang als Mischgebiet ausgewiesenen Grundstück gegenüber der Tankstelle, in direkter Nähe der im Bau befindlichen „Sandhas“-Mehrfamilienhäuser möglich werden. Von 35 neuen Wohneinheiten ist die Rede. Im Zuge der Planung soll auch die Verkehrsführung im Kreuzungsbereich Kriemhilden-/Nibelungenstraße geändert werden. Vorstellbar ist dort etwa ein Kreisverkehrsplatz.

Beraten wird der Bauausschuss zudem über den Haushalt 2023 mitsamt dem Investitionsprogramm. Die Nibelungenhalle, der geplante Umbau des Kindergartens St. Nazarius, die Modernisierung des Giebauer Hauses, das Freibad und das Museumszentrums könnten dabei aufgerufen werden.

Redaktion

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