Lorsch. Die „Schule am Hang“ ist der jüngste Teil der Wingertsbergschule. Im vorigen Jahr entstand dieser Bereich der Lorscher Grundschule auf dem vormaligen Bolzplatz – und das zügig, weil dringend mehr Räume gebraucht wurden. Mancher Außenstehende hat die Kinder anfangs etwas bedauert, die dort unterrichtet werden, denn die „Schule am Hang“ wurde in Modulbauweise errichtet, besteht also aus mehreren zusammengesetzten Containern. Viele Familien haben es allerdings sogar als Glück gewertet, wenn ihre Kinder diesem Standort zugewiesen wurden.
Die „Schule am Hang“ ist nämlich sehr modern ausgestattet, mit Whiteboards in allen Klassensälen zum Beispiel und mit neuem, rückenschonenden Mobiliar. Jetzt sind auf dem Außengelände außerdem einige grüne Ecken dazugekommen – und dafür haben die Grundschüler sogar selbst gesorgt. Im Rahmen der Projektwoche haben sie eigenhändig Pflanzen gesetzt, und zwar in neuen Hochbeeten, die sie selbst aus Paletten gebaut haben. Auch eine Art Kräuterspirale haben sie angelegt, und das alles mit großem Engagement, wie von den Lehrern an der Wingertsbergschule zu hören ist.
Die Beete sind auch dank allerlei Unterstützung möglich geworden. Der Förderverein der Schule hat mitgeholfen und es gab Pflanzenspenden, überbracht etwa von Julia Ahlrichs vom Lorscher Raiffeisen-Markt. Auch Eltern packten im Rahmen der Projektwoche mit an. Am Rand des Schulgeländes, zur Straße „Am Wingertsberg“, wachsen jetzt unter anderem Rosmarin, Thymian sowie Minze.
Zum Naschen ein wenig Colakraut
Das Beet haben sich die jungen Lorscher ausdrücklich gewünscht, berichten Pädagogen. Manche Kinder kosten zwischendurch auch selbst gern von den Kräutern, am liebsten naschen sie ein wenig vom Colakraut. Das sei der Renner, ist zu hören. Die Pflanzung verschönert außerdem das etwas versteckt liegende Eckchen des Schulgeländes und da es die Kinder selbst angelegt haben, wollen sie es auch pflegen. Sie haben sich sogar bereits Gedanken über einen Gießplan gemacht – auch über die in Kürze anstehenden Sommerferien hinweg.
Gurken, Tomaten sowie Erdbeeren und anderes Obst haben Platz in den Hochbeeten gefunden, die während der Projektwoche mitten auf dem Pausenhof bestückt wurden und auf die die jungen Gärtner stolz sind. Ein weiteres Gartenprojekt entstand in der Ruhezone der Wingertsbergschule. Die Kinder der Sprachintensivklasse haben unter anderem Sonnenblumen, Tomaten und Paprika gepflanzt. Vom Fenster des Klassenzimmers aus haben die Kinder, die aus Ägypten, Kurdistan und der Ukraine nach Lorsch gekommen sind, „ihr“ Beet gut im Blick und werden die Erntezeit deshalb bestimmt nicht verpassen. So begeistert seien die Schüler bei der Sache gewesen, dass manche dabei erfreulicherweise auch länger gesprochen hätten, berichten Tetjana Helfert und Beate Löffelholz von einem besonderen Erfolg der Projektwoche. Im Sprachintensivunterricht werden deutsche Wörter oft im Rahmen von Liedern und Spielen erlernt.
Wer schneller Ergebnisse seiner Arbeit sehen mochte, der konnte sich zum Beispiel Laubsägearbeiten widmen, die Sieglinde Lauber anbot. Buchstaben, Blumen und Schmetterlinge entstanden. Nur wenige Schritte weiter gestalteten andere Wingertsberschüler aus Pappmaché Melonen und Bananen und dazu auch noch dekorative Obstschalen.
Zu den zahlreichen Projekten der besonderen Schulwoche gehörten unter anderem auch ein Musiktheater und zahlreiche Ausflüge. Sogar ein Abstecher nach Frankfurt stand auf der Liste. Im Senckenberg-Museum wollten sich die Grundschüler über das Thema Dinosaurier informieren.
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