Lorsch. Schnelle Läufer, treffsichere Schützen, ausdauernde Schwimmer, leistungsstarke Tennisspieler – in Lorsch sind zahlreiche erfolgreiche Athleten daheim: Hessenmeister, Deutsche Meister, sogar Weltmeister. Um die Athleten und ihre herausragenden Erfolge zu würdigen und sie einer größeren Öffentlichkeit auch außerhalb der Sportstätten bekannt zu machen, gibt es die Sportlerehrung der Stadt. Für mehr als 250 Ehrungen applaudierte das Publikum am Samstag in der Nibelungenhalle – zum wohl zunächst letzten Mal, wie mehrfach unterstrichen wurde, da die Halle in Kürze saniert wird. Ein Höhepunkt des mehrstündigen Programms waren die Auszeichnungen der „Sportler des Jahres“. Ein Kampfsportler, eine Tänzerin und ein Läufer-Team holten diesmal die Titel.
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Lauter Jubel brach am Abend am Tisch der Leichtathleten der Olympia aus, als Bürgermeister Christian Schönung das neue „Team des Jahres“ auf die Bühne rief. Die Staffel mit Lukas Ross, Paul Reibold und Maximilian Weinbach freute sich über den begehrten Titel. Die drei Jungs, alle Jahrgang 2011, sind im Vorjahr Hessenmeister geworden. „Ganz schön schnell“ seien die jungen Athleten des LCO gerannt, so Schönung mit Blick auf die Zeit von 8,09 Minuten, in der das Trio, trainiert von Kerstin Sonnabend, das Staffelholz über drei Mal 800 Meter ins Ziel brachte.
"Sportler des Jahres" für Koby Wilke
Leichtathleten gehören häufig zu den von Sportkommission und Magistrat der Stadt Lorsch nominierten Athleten für die Titel als „Sportler des Jahres“. Kampfkünstler sind seltener vertreten. Für die diesjährige Publikumswahl aber hatten die Gremiumsvertreter zwei erfolgreiche Athleten aus den Disziplinen Karate und Taekwondo vorgeschlagen. Insgesamt kandidierten vier Bewerber um den besonderen Titel. Die meisten der knapp 1000 Stimmen, die bei der Wahl in der Kategorie „Sportler des Jahres“ abgegeben wurden, konnte schließlich Koby Wilke gewinnen.
Ohne Ehrenamtliche ginge nichts
Auch an die zahlreichen Helfer im Hintergrund, ohne deren Arbeit sportliche Erfolge nicht möglich wären, wurde am Ehrungstag erinnert: an Eltern, Trainer, Betreuer, Zeitnehmer und Schiedsrichter etwa. Sonderehrungen gingen deshalb an Dagmar Gierschner und Klaus Fieberling.
Gierschner hat sich über vier Jahrzehnte als Schiedsrichterin im Handball engagiert, war die erste Frau im Bezirk, die diese Arbeit übernahm. Ihr letztes Spiel pfiff die auch als Spielerin bereits ausgezeichnete Sportlerin 2022, so Erste Stadträtin Eva Grabowski. Als Schiedsrichterin war es die erste Ehrung bei der Sportlerwahl für Gierschner, die weiter als Zeitnehmerin ehrenamtlich tätig ist.
„2023 war das Jahr der Schiris“, erklärte Stadtrat Klaus Schwab im Namen der Sportkommission in seiner Rede. Er würdigte die Leistung von Klaus Fieberling. Dessen 35-jährige Tätigkeit als Schiedsrichter im Fußball sei vorbildlich, lobte er. Korrekt und zuverlässig arbeite Fieberling. Er habe den Fußball in Lorsch enorm mitgeprägt und stets gebührend vertreten. Fieberling war Tormann bei der Tvgg, spielte in der AH und ist jetzt im Geh-Fußball aktiv, der Fußballsportart für Ältere, die im Schritttempo gespielt wird. sch
Vor vier Jahren war der damals Zwölfjährige bereits erstmals nominiert. Zielstrebig hat der AKG-Schüler weitertrainiert. Nun ist er für seinen jüngsten Erfolg, den zweiten Platz bei der Deutschen Meisterschaft im Kumite-Freikampf, mit dem Titel als „Sportler des Jahres“ belohnt worden. Erste Stadträtin Eva Grabowski erinnerte in ihrer Ansprache an die regelmäßigen Übungseinheiten, die der Braungurt-Träger mehrmals in der Woche im Dojo in Viernheim absolviert. Schon im Alter von sechs Jahren begann Koby Wilke mit der japanischen Kampfkunst.
"Sportlerin des Jahres" für Marilena Seng
Die herausfordernde Sportart begeistert den mittlerweile 16-Jährigen weiterhin und er will selbstverständlich noch weitere Wettkämpfe auf der Matte für sich entscheiden. Mit großer Leidenschaft und beeindruckender Disziplin trainiert auch Marilena Seng – und das trotz ihres gleichfalls noch jungen Lebensalters bereits über viele Jahre. Sie setzte sich in der Publikumswahl zur „Sportlerin des Jahres“ gegen vier Mitbewerberinnen durch.
Zum wiederholten Mal überzeugte Seng, die ihre ersten Tanzschritte als Dreijährige im Lorscher Studio setze und sich längst einen bekannten Namen im Jazz- und Modern Dance auch auf internationaler Ebene erarbeitet hat, die Mehrheit der Wähler. Seng, die für die TG Bobstadt startet, ist zuletzt als Deutsche Meisterin in der Formation Jazz gefeiert worden, mehrfach hat sie an Weltmeisterschaften ihrer Altersklasse teilgenommen, nicht nur einmal hat die 17 Jahre alte Schülerin Gold mit nach Hause gebracht.
Viele Male nominiert, zum vierten Mal gewonnen
Für den Titel „Sportlerin des Jahres“ wurde Seng bereits viele Male nominiert, zum vierten Mal hat sie ihn jetzt auch gewonnen. Eine solche Serie sei bislang erst einem einzigen Sportler, dem Tischtennisspieler Otto Rau gelungen, berichtete Schönung in seiner Laudatio. Ungeachtet ihrer bisherigen Erfolge tanzt die Sportlerin, die sich auch als Trainerin engagiert, mit großem Talent ambitioniert weiter. Deshalb konnten ihr Urkunde und Präsente diesmal auch nicht eigenhändig in der Nibelungenhalle überreicht werden.
Seng nahm am Samstag an einem Turnier in Dresden teil, wie ihr Vater in Lorsch erläuterte, der die Glückwünsche für sie entgegennahm. Tochter Marilena wurde auf der Bühne zugeschaltet, so konnte sie die Gratulationen zumindest online miterleben.
Moderiert wurde die Sportlerehrung mitsamt Rahmenprogramm und Tombola von Olaf Jünge und Claudia Specht. Weiterer Bericht folgt.
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