Stadtverordnetenversammlung

Sporthallenbau in Lorsch könnte 9,5 Millionen Euro kosten

Von 
Nina Schmelzing
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Lorsch. Der geplante Bau der Sporthalle im Ehlried war ein Thema bei der jüngsten Stadtverordnetenversammlung. Erneut diskutiert wurde über das Vorhaben dabei zwar nicht, das seit rund 15 Jahren auf der Agenda steht. Thema war die Dreifeldhalle in der Rede von Bürgermeister Christian Schönung. Denn er brachte den Entwurf des ersten Nachtrags zum Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Stadtbetriebe Lorsch ein.

In seiner kurzen Einbringungsrede erinnerte der Verwaltungschef an die zuletzt gewaltigen Preissteigerungen in der Baubranche. Die 5,3 Millionen Euro, die in Lorsch zunächst in den Wirtschaftsplänen 2021 und 2022 für die Errichtung der Sporthalle eingestellt worden waren, reichen dafür bekanntlich längst nicht mehr aus.

Auf eine neue Kostenberechnung, die eine Summe von mehr als acht Millionen Euro ergab, waren die Lorscher bereits bei der öffentlichen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses im Juli vorbereitet worden (BA berichtete). Schon im Frühjahr war in Lorsch beschlossen worden, das Vergabeverfahren aufzuheben und zu einem späteren Zeitpunkt neu auszuschreiben. Die angespannte Marktsituation und die Krisen durch Pandemie und Krieg hatten aber schon bald gezeigt, dass es wenig erfolgversprechend scheint, auf Kostensenkungen zu warten, sondern eher mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen ist.

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red
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Einstimmig hatten sich die Ausschussmitglieder im Sommer aber trotzdem dafür ausgesprochen, am Bau der Sporthalle im Ehlried festzuhalten, nicht noch länger abzuwarten und die Betriebsleitung mit einem Nachtrag zum Wirtschaftsplan des Eigenbetriebs Stadtbetriebe Lorsch beauftragt. Am dringenden Bedarf von mehr Hallenfläche hat sich in Lorsch schließlich nichts geändert.

Die Betriebsleitung habe bei der Veranschlagung der Mittel nochmals die Preisentwicklungen auf dem Bausektor abgefragt und diese berücksichtigt, informierte Bürgermeister Schönung nun die Stadtverordneten. Die Baukosten für die Dreifeldhalle inklusive Genehmigungen würden jetzt auf 9,5 Millionen Euro geschätzt. Nötig für den Wirtschaftsplan 2022 sei nur die Veranschlagung einer Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 4,2 Millionen Euro, damit die Leistung ausgeschrieben, der Auftrag erteilt werden könne. Es sei europaweit auszuschreiben. Die Bauausführung durch einen Generalunternehmer soll dann 2023 und 2024 erfolgen.

„Froh über jeden Euro Zuschuss“

Das Festhalten am Bau der Sporthalle „trotz dieser massiven Erhöhung der Baukosten“ sei „ein klares Signal für die Turnvereinigung Lorsch, dass die Stadt Lorsch an ihrem Versprechen festhält, die Halle zu errichten“, betonte er. Es entstehe dadurch aber ein „sehr hoher Kreditbedarf“, verwies Schönung auf die zusätzliche Belastung für den Haushalt. Aus dem Hessischen Investitionsfonds habe die Stadt einen Kredit in Höhe von drei Millionen Euro erhalten, die Betriebsleitung habe zudem Förderanträge für Bundes- und Landesprogramme gestellt und zur Unterstützung auch Minister und Landtagsabgeordnete angeschrieben. Man sei „froh über jeden Euro, den wir als Zuschuss erhalten“.

Dass sich die deutlich höheren Baukosten auch auf die künftige Höhe der Grundsteuer in Lorsch auswirken werden, brachte Bürgermeister Schönung in einem Satz in der Versammlung in Erinnerung. „Nach der bisherigen Planung betrug das Preisschild 57 Punkte, aktuell liegt der Wert bei 98 Punkten.“

Redaktion

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