Wingertsbergschule

Schulfest bot Einblick in die "Wingertsbergschule am Hang"

Das Schulfest war nach fünfjähriger Pause gut besucht. Die Kinder präsentierten ihre Projektarbeiten und auch in die Container-Module der neuen Schule am Hang konnte ein Blick geworfen werden.

Von 
Nina Schmelzing
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Der Spielmannszug musizierte gemeinsam mit Grundschülern (oben). Blick ins Innere der Unterrichtscontainer der „Schule am Hang“. © Lotz/Kreis Bergstraße

Lorsch. „Geht ihr auch die Container angucken?“ Die Frage war am Samstag auf dem Wingertsberg öfter zu hören – und meistens wurde sie bejaht. Die zahlreichen Besucher des Schulfests nutzten gern die Möglichkeit, sich erstmals in den neuesten Räumen der Lorscher Grundschule umschauen zu können. Auf dem ehemaligen Bolzplatz unterhalb der Wingertsbergschule, einige Gehminuten vom Altbau, Neubau sowie den Containern auf dem Pausenhof entfernt, gibt es jetzt einen vierten Grundschul-Lernort. Acht Unterrichtscontainer bilden dort nun die sogenannte „Schule am Hang“.

Neue Klassenräume haben keine Kreidetafeln mehr

Die meisten Eltern zeigten sich vom Innenleben des Modulbaus angetan. „Es sieht nicht aus, wie in einem Container“, stellten Interessierte überrascht fest. Die Klassensäle der „Wingertsbergschule am Hang“ sind sehr modern eingerichtet. Sie haben zum Beispiel allesamt digitale Whiteboards statt Kreidetafeln. „Hier würde ich gern selbst noch mal in die Schule gehen“, meinte eine junge Mutter beim Blick aufs Mobiliar und die farbigen ergonomischen Drehstühle für Kinder beeindruckt.

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Auch die Kinder, die zu den ausgewählten acht Klassen gehören werden, die in die Räume am Hang umziehen beziehungsweise dort ab dem Spätsommer eingeschult werden, freuen sich, Erstnutzer zu sein. Insgesamt 3,1 Millionen Euro wurden in den „temporären Erweiterungsbau in Modulbauweise“ investiert, heißt es vom Kreis Bergstraße als Schulträger.

Schülerinnen und Schüler präsentierten vielseitige Projekte

Mit Digitaltechnik sind heutige Grundschüler von Kindesbeinen an vertraut. Unter der Regie von Konrektorin Nicola Helwig präsentierten Wingertsbergschüler in der „Schule am Hang“ den Besuchern stolz mit der App „Stop Motion“ selbst produzierte Trickfilme. „Tanz der Knöpfe“ und „Tim im Dinoland“ hießen zwei der kreativen Werke, die von den Erst- bis Viertklässlern im Rahmen der Projektwoche erstellt wurden. „Es lief super“, so Helwig über die Arbeit an den iPads, bei der sich die Kinder altersübergreifend gegenseitig unterstützten.

Beim Schulfest konnten die Gäste insgesamt fast 20 Ausstellungen in Klassensälen des Neu- und Altbaus sowie der jetzt zwölf Unterrichtscontainer der Grundschule und der Sporthalle bewundern. Sie waren alle in der Projektwoche im Mai entstanden. „Märchen im Schuhkarton“ waren unter anderem zu sehen und fantasievolle neue Planeten des Sonnensystems: einen Käseplaneten und einen Eisplaneten hatten die Kinder dazu etwa gebastelt. Ein Klassensaal hatte sich in eine Werkstatt verwandelt: Die Schüler zeigten Lederbeutel, Holzschiffe und Kunstwerke aus Wolle – alle selbst gemacht. Jeder Besucher konnte selbst zum Hammer greifen und einen Nagel einschlagen. Lehrerin Anette Braag lud alle zu Yoga-Übungen ein.

Spielmannszug der Feuerwehr Lorsch eröffnete das Fest gemeinsam mit dem Schulchor

In den Klassenräumen konnte man außerdem an Quizspielen teilnehmen. Wer die Fragen zu den Projekten richtig beantworten konnte, ließ sich das mit einem Stempelabdruck auf dem Laufzettel quittieren. Wer besonders fleißig war und am Ende ein Formular mit 15 Stempeln vorweisen konnte, bekam einen Dopsball als Geschenk.

Auch eine Zirkusvorführung gab es zu sehen. Beim Schulfest präsentierten die Wingertsbergschüler ihre Ergebnisse der Projektwoche. © Lotz

Applaudieren konnten die Gäste bei mehreren Aufführungen. Eröffnet wurde das Schulfest von Rektorin Jutta Rothfritz, musikalisch begleitet vom Schulchor unter Leitung von Claus Schmitt und erstmals gemeinsam mit dem Spielmannszug der Feuerwehr Lorsch. Die Feuerwehrmusiker hatten ein Projekt an der Schule angeboten: Kinder konnten bei ihnen das Trommeln und Flöten lernen. Im Pausenhof wurde „Alle meine Entchen“ und „Bruder Jakob“ gespielt, der Spielmannszug alleine erfreute das Publikum zudem mit dem Titel „Rauschende Birken“.

Fünf Jahre liegt das letzte Schulfest bereits zurück, erinnerte Rothfritz an die lange Corona-Zeit. Die dringend benötigte zweite Lorscher Grundschule soll 2026 an der Kiefernstraße stehen. Die Schülerzahlen an der Wingertsbergschule nehmen bis dahin nicht ab. Derzeit werden bereits gut 600 Kinder unterrichtet, zur Einschulung 2024 wird mit sechs neuen ersten Klassen gerechnet, 2025 mit sieben neuen ersten Klassen.

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