Gesundheitsserie

Schön-Klinik: Chefärzte lassen sich gern in Lorsch behandeln

Die Schön-Klinik versorgt jährlich 17 000 Patienten. Sie ist eine Top-Adresse für Knie- und Hüftgelenkersatz.

Von 
Nina Schmelzing
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Aus Titan und sehr lange haltbar: Moderner Gelenkersatz. © Gutschalk

Lorsch. Längst nicht jeder Besucher von auswärts kommt wegen der berühmten Welterbestätte nach Lorsch. Mancher setzt allein wegen der medizinischen Versorgung erstmals einen Fuß in die Klosterstadt, und reist dafür zum Teil von weither an. Denn die Schön-Klinik, Spezialklinik für die Behandlung von Muskel- und Skelett-Erkrankungen, zählt zu den Top-Adressen im Bereich Endoprothetik, das ist der künstliche Gelenkersatz. Insgesamt werden jährlich rund 17 000 Patienten stationär und ambulant im Lorscher Haus versorgt.

Wer alles zu den Patienten der Orthopädischen Fachklinik zählt, die seit zehn Jahren zur Gruppe der Schön-Kliniken gehört, das verraten die Spezialisten natürlich nicht von sich aus – aus Datenschutz beziehungsweise dem Schutz der Privatsphäre ihrer Klientel. Es dürften manche Sportler und andere prominente Besucher dazu gehören. Chefärzte, die die Qualität ihrer Mediziner-Kollegen in Lorsch zu schätzen wissen, sind auf jeden Fall darunter.

„Ja, das ist schon was“, räumt Professor Dr. Georg Köster auf Nachfrage ein. Er ist Ärztlicher Direktor der Klinik in Lorsch und Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie. Dass sich Mediziner als fachlich versierte Personen für eine Behandlung in Lorsch entscheiden, spricht in besonderer Weise für das Haus und seine Mitarbeiter.

Jahrzehntelange Erfahrung

Mit Beschwerden am Bewegungsapparat, mit Problemen an der Wirbelsäule, der Schulter sowie an Knie- oder Hüftgelenk ist man in der Schön-Klinik in guten Händen. Georg Köster hat schon unzähligen Patienten nach zum Teil langen Leidenswegen wieder zu neuer Lebensqualität verhelfen können. Seit 22 Jahren ist der Facharzt in Lorsch tätig und weit über den Kreis Bergstraße hinaus eine Institution.

An Erfahrung dürften es nur wenige mit ihm aufnehmen können. Mehr als 300 Operationen im Jahr übernimmt der Spezialist. Tausende Knie- und Hüftgelenke hat er millimetergenau vermessen und passend eingesetzt. Das leidenschaftliche Interesse an einem Gelenk, das so komplizierte Bewegungsabläufe wie zum Beispiel das Knie bewältigt, hat der Arzt, der zuvor 15 Jahre am Uniklinikum in Göttingen tätig war, in all den Jahren nicht verloren.

Das größte Gelenk ist das Knie

Beugen, strecken und die verschiedensten Drehungen ausführen – das größte Gelenk im menschlichen Körper zu rekonstruieren, an dem zudem viele Bänder hängen, sei jedes Mal wieder „hochspannend“, sagt Köster und niemals langweilige Routine. Jeder Fall sei anders. Um die jeweils beste individuelle Lösung für den Patienten zu erreichen, arbeite er nach wie vor „mit Begeisterung“ auch im OP.

Seit zwei Jahren werden an der Lorscher Klinik manche Operationen auch robotergestützt begleitet. Bei Knie-Operationen etwa kann mit Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz noch mehr Präzision bei der Zusammenführung der Daten für Gelenkform, Beinachse und der Spannung der Bänder erzielt werden. Wissen, Erfahrung und das Handwerk des Operateurs ersetzt ein Roboter aber natürlich nicht. „Er arbeitet nicht autark“, erinnert Köster an die beeindruckenden, aber doch begrenzten Fähigkeiten dieses „Kollegen“.

Professor Dr. Georg Köster ist Ärztlicher Direktor der Schön-Klinik Lorsch, Experte auf dem Gebiet des künstlichen Knie- und Hüftgelenkersatzes und führt diese Operationen seit mehr als 25 Jahren fast täglich durch. © Gutschalk

Der jüngste Patient, dem Köster geholfen hat, war erst 14 Jahre alt. Abgesehen von den Fällen mit angeborenen Fehlstellungen sind diejenigen, die Knie- oder Hüftgelenk-Probleme haben und in der Klinik behandelt werden wollen, üblicherweise aber deutlich älter: ab 30 aufwärts. Er rate auf keinen Fall zu frühen Operationen, berichtet Köster. Alle nicht-operativen Behandlungsmöglichkeiten sollten bei den unter Schmerzen und Bewegungseinschränkungen leidenden Patienten zuvor betrachtet werden. „Ein zu spät gibt es eigentlich nicht“, fügt der Arzt mit Blick auf eine Operation an. Es sei eher unwahrscheinlich, dass die Experten in der Klinik überhaupt nichts tun könnten.

Was die Fallzahlen betrifft, so behauptete sich die Schön-Klinik Lorsch mit ihren 270 Mitarbeitern im vorigen Jahr bei der Endoprothetik auf Platz drei in Hessen – gleich hinter Häusern in Frankfurt und Wiesbaden. Über 1300 Gelenkersatz-Eingriffe an Hüfte und Knie verzeichnet die Fachklinik.

Was die Qualität der Operationen betrifft, ragen die Lorscher ebenfalls heraus. Bei Hüftgelenksimplantationen aufgrund von Arthrose etwa wird Lorsch als eine der zwei besten überdurchschnittlich bewerteten Kliniken in Hessen genannt. So ist es in der von der AOK erstellten Analyse zu lesen, die Daten von 125 000 Versicherten zum Komplikationsrisiko auswertete. Die „Ärztezeitung“ berichtete darüber. „Mehr Routine, weniger Komplikationen“, titelte sie.

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Auch beim Kniegelenkersatz wurde den Schön-Ärzten zum wiederholten Mal eine überdurchschnittlich gute Behandlungsqualität bescheinigt. Über 500 endoprothetische Operationen am Knie werden in Lorsch jährlich vorgenommen. Eingriffe unter Teil- statt in Vollnarkose werden inzwischen auch dort stärker nachgefragt. Dass das Lorscher Haus, zertifiziertes Endoprothetik-Zentrum der Maximalversorgung, so gut abschneidet, freut auch Klinikleiter Martin Wiesel.

Eine hundertprozentige Gelinggarantie gibt es natürlich nirgendwo. „Es bleibt ein großer Eingriff“, sagt Köster. Auch wenn die Komplikationsrate in Lorsch gering ist, sind Restbeschwerden nicht immer völlig auszuschließen. Üblicherweise aber läuft alles gut, man kann die Klinik schon nach wenigen Tagen wieder verlassen – und später wieder mit dem Lebenspartner wandern und mit den Enkeln mithalten. Und wer zuvor komplexe Sportarten betrieben hat, kann sie erneut ausüben.

Nach Ersatz jedenfalls fragen nicht nur Sportler, deren Gelenke vielleicht durch Disziplinen wie Marathonlauf, Fußball oder Tennis lange hoch belastet waren. Arthrose ist eine Volkskrankheit. Gibt es Möglichkeiten, vorzubeugen? Regelmäßige Bewegung, die Gelenke nicht übermäßig belastet wie radeln oder schwimmen, ist grundsätzlich empfehlenswert. Auch sollte man möglichst nicht übergewichtig werden.

Fotos aus dem Ski-Urlaub

Er habe einen „tollen Beruf“, sagt Chefarzt Köster. Mit der Work-Life-Balance sei es zwar mitunter schwierig, gibt der 65-Jährige zu, denn seine Arbeitstage können länger als zehn Stunden dauern. Sein Wissen gibt er unter anderem an der Uni Göttingen an den Mediziner-Nachwuchs weiter. Es ist ihm dabei auch ein Anliegen, die Freude an einer Tätigkeit mit hoher Verantwortung zu vermitteln. Wie entscheidend seine Arbeit das Leben von Patienten verbessern kann, das erleben er und sein Team nicht nur oft in den Tagen nach einer gut verlaufenden Operation. Manche Menschen, die in Lorsch waren, schicken sogar lange nach einer Behandlung noch Post an die Klinik – mit Fotos aus dem wieder möglich gewordenen Skiurlaub zum Beispiel.

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