Brauchtum

Großer Andrang beim Sankt Martinsumzug in Lorsch 2024

Das Mütterzentrum und die Feuerwehr sorgten für eine Neuauflage der beliebten Veranstaltung. Der Spielmannszug und Pferd „Pepsi“ begleiteten die Familien.

Von 
Nina Schmelzing
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Sonja Buchner und Pferd „Pepsi“ führten den Zug an, der zudem erstmals musikalisch vom Spielmannzug der Feuerwehr begleitet wurde. © Strieder

Lorsch. Im vorigen Jahr hatte es viele lange Gesichter gegeben in Lorsch. Denn erstmals fand kein großer Martinsumzug statt. Über die Kindergärten organisierte Laternen-Spaziergänge für ihre jeweiligen Gruppen wurden zwar angeboten – aber der klassische Umzug, dem sich jeder anschließen kann, fehlte. Manche Lorscher fuhren deshalb nach Bensheim. Wie sehr junge Familien die Veranstaltung in Lorsch vermisst haben, konnte man nun am Sonntagabend sehen. Das Lorscher Mütter- und Familienzentrum „Mütze“ und die Freiwillige Feuerwehr hatten gemeinsam einen Martinsumzug auf die Beine gestellt: der Andrang war enorm.

Am Treffpunkt Birkengarten-Spielplatz versammelte sich eine große Menge. Wie viele Menschen es waren, ließ sich schwer bestimmen. Die zahlreichen Kleinkinder, die mit ihren Laternen mitmarschierten oder auf den Schultern ihrer Papas, im Kinderwagen oder im Tragetuch mit dabei waren, ließen sich in der Dunkelheit nicht zählen. Von 500 bis gut 800 Teilnehmer reichten Schätzungen der Beobachter.

Premiere für das Westernpferd beim Stankt Martinsumzug

Für einen St. Martin war ebenfalls gesorgt. Sonja Buchner vom Lorscher Reitverein setzte sich – behelmt und im roten Mantel – mit Pferd „Pepsi“ an die Spitze des langen Zuges. Das Quarter-Horse meisterte seine Premiere vorzüglich. Das Westernpferd und seine Reiterin führten die Familien sicher durch die von der Ordnungspolizei und der Feuerwehr für den Durchgangsverkehr abgesperrten Straßen bis zum Ziel: das Feuerwehr-Gelände in der Nibelungenstraße.

Dafür, dass bei dem Fußmarsch vorbei am Schwimmbad und dem Waldstück am Olympia-Sportplatz bestimmt keine Langeweile aufkam, sorgte auch der Spielmannszug. 18 erfahrene Mitglieder sowie drei Nachwuchs-Musiker hatten ihre Instrumente gepackt, begleiteten die Menschenmenge und spielten „St. Martin“ sowie „Sonne, Mond und Sterne“ und weitere bekannte Laternen-Lieder.

Auf dem Birkengarten-Spielplatz hatte es zur Einstimmung auf den Martinstag außerdem ein Martinsspiel gegeben. Die Lorscher Theaterspielgemeinschaft beziehungsweise das Junge Ensemble übernahm es, die Zuschauer an die Geschichte um den römischen Soldaten Martin zu erinnern, der spontan mit dem Schwert seinen Mantel teilte, um einem frierenden Bettler ein wärmendes Stück Stoff zu schenken. Johanna Rothenheber, zehn Jahre alt, schlüpfte in die Rolle des berühmten mildtätigen Heiligen, der später Bischof wurde.

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Tara Seipp
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Angekommen am Feuerwehrstützpunkt erwartete die Zugteilnehmer ein großes flackerndes Martinsfeuer. Kostenlos wurden 800 Brezeln ausgegeben, die Bäckermeister Friedel Drayß gespendet hatte. Stärken konnten sich die Familien auch mit Kürbissuppe, Rindswurst mit Brötchen, ausgeschenkt wurde unter anderem Glühwein.

Pferd „Pepsi“, die Vorderbeine mit leuchtenden Stulpen geschmückt, war trotz des Trubels die Ruhe selbst. Mit seinen 18 Jahren hat es schließlich schon einiges erlebt. Es ließ sich, wenn Kinder bei der Reiterin um Erlaubnis fragten, auch streicheln.

Die zahlreichen Teilnehmer freuten sich darüber, dass es Dank des Mütterzentrums um Vorsitzende Cindy Ludwig und der Feuerwehr wieder einen Martinsumzug gab und lobten das Engagement der Ehrenamtlichen. Alles lief gut. „Gerne wieder“ hieß es deshalb bereits bei Aktiven der Feuerwehr mit Blick auf eine mögliche Neuauflage 2025.

Am Birkengarten-Spielplatz gab es ein Martinsspiel. Dann spazierten die zahlreichen Familien mit Laternen zum Feuerwehr-Gelände. © Strieder

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