Pfarrei Edith Stein

Applaus für neuen Lorscher Pfarrer Ludwig Michael Siemes

Es war ein gut besuchter Einführungsgottesdienst in St. Nazarius. Der Pfarrvikar ist 50 Jahre alt und war zuvor in Seligenstadt tätig.

Von 
Nina Schmelzing
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Pfarrer Michael Bartmann (2.v.l.) hieß als leitender Pfarrer seinen neuen Kollegen Ludwig Siemes (l.) gemeinsam mit Diakon Debus und Pfarrer Herd (r.) willkommen. © Neu

Lorsch. „Heute ist ein Freudentag“, mit diesen Worten begrüßte Pfarrer Michael Bartmann die Gottesdienstbesucher am Sonntag in St. Nazarius. Zwei Gründe nannte er den Zuhörern, warum sie sich besonders freuen könnten: Zum einen markierte der Festgottesdienst den Beginn des neuen Erstkommunionkurses mit mehr als 50 Kindern. Zum anderen – und das ist ein selten zu feierndes Ereignis – konnte ein neuer Pfarrer für die Pfarrei Heilige Edith Stein Lorsch-Einhausen begrüßt werden.

Ludwig Michael Siemes wird ab sofort das Team von Pfarrer Bartmann und Diakon Andreas Debus verstärken. In Lorsch und Einhausen ist Bartmann der leitende Pfarrer, sein Kollege Siemes wird ihn als Pfarrvikar unterstützen. Dass der neue Geistliche die Trauvollmacht sowie alle anderen nötigen Vollmachten als katholischer Pfarrer hat, das bescheinigte die Urkunde des Bischofs, unterzeichnet auch vom Generalvikar des Bistums Mainz Dr. Sebastian Lang, die Bartmann überreichte und verlas.

Mehr als 50 Kommunionkinder

Mehr als 50 Kinder bereiten sich in den folgenden Wochen auf ihre Erstkommunion vor. Im Festgottesdienst am vergangenen Sonntag wurden sie mit ihren Eltern in St. Nazarius willkommen geheißen. Zwei „mutige Kinder“ aus der Gruppe wurden von Pfarrer Michael Bartmann stellvertretend für alle persönlich begrüßt.

Insgesamt werden acht Kursgruppen gebildet, die zumeist von Eltern in Lorsch und Einhausen als Katecheten geleitet werden. Die Erstkommunion wird in Lorsch und Einhausen zeitgleich mit Gottesdiensten in den katholischen Kirchen St. Micheal beziehungsweise St. Nazarius am Weißen Sonntag gefeiert. Dieser fällt im kommenden Jahr auf den 27. April.

Insgesamt wird es 2025 sogar drei Erstkommuniongottesdienste in der Pfarrei Heilige Edith Stein geben. Ein zweiter Termin ist für den 4. Mai (Sonntag) in Lorsch vorgesehen. sch

Das Interesse der Katholiken war groß, die Kirche sehr gut besucht. Nicht nur aus Lorsch und Einhausen nahmen viele Gläubige am Gottesdienst teil, der von den Pfarrern Bartmann, Siemes sowie Hermann-Josef Herd gestaltet wurde. Auch aus Seligenstadt, der vorigen Wirkungsstätte von Pfarrer Siemes, hatte sich eine Gruppe aufgemacht nach Lorsch. Ministranten sowie Mitglieder des dortigen Pfarreirats gehörten ihr an.

„Habe ich mich verfahren?“, scherzte Siemes deshalb in seiner Ansprache ob der vielen ihm bereits bekannten Gesichter, in die er in St. Nazarius blickte. Auch seine Geschwister aus München waren zu seinem Einführungsgottesdienst nach Lorsch gekommen, in dem viel Weihrauch aus sogar zwei Weihrauchfässern zum Einsatz kam. Für die ansprechende musikalische Begleitung des Gottesdienstes sorgte Thomas Adelberger an der Orgel sowie mit Gesangsbeiträgen. Siemes ist in Erlangen auf die Welt gekommen, aufgewachsen ist der Franke aber in Hessen. In Darmstadt ging er zur Schule und absolvierte im Anschluss eine technische Ausbildung zum Energie-Elektroniker.

Als „Spätberufener“ erhielt Ludwig Siemes 2013 die Priesterweihe im Mainzer Dom

Nach seiner Bundeswehrzeit war er in der Kommunikationsbranche tätig, zuletzt mehrere Jahre als Selbstständiger. Erst im Alter von über 30 Jahren entschied er sich für den priesterlichen Weg. Als „Spätberufener“ erhielt Ludwig Siemes 2013 die Priesterweihe im Mainzer Dom.

Pfarrer Bartmann habe er bereits in seinem Praktikum in Hechtsheim kennengelernt, berichtete der 50-Jährige jetzt im Gottesdienst. Für die freundliche Begrüßung und den „herzlichen Applaus“ in der Lorscher Kirche bedankte sich Siemes ausdrücklich. Er freue sich auf die nun beginnende gemeinsame Zeit des Neuanfangs.

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Am meisten werde sich Pfarrer Bartmann über den Neuzugang freuen, zeigte sich Ute Christine Gude sicher. Mancher Katholik habe zuletzt bemängelt, dass der Pfarrer „nie Zeit“ habe, sagte sie. Viele Mitglieder der fusionierten Pfarrei hätten allerdings keine Ahnung davon, wie viel Arbeit auf den Schultern des Pfarrers in den vergangenen Monaten gelastet habe, erklärte die Vorsitzende des Pfarreirates. Bartmann habe als Seelsorger und Manager geradezu „Unglaubliches“ geleistet, lobte die Einhäuserin unter dem Beifall der Zuhörer.

Könne der neue Kollege vielleicht auch eine „Konkurrenz“ für ihn darstellen? Dies habe ihn ein Katholik kürzlich gefragt, berichtete Bartmann – und zerstreute eine solche Sorge umgehend als grundlos. Mit Ludwig Siemes sei er im Gegenteil „auf einer Linie“, erklärte der leitende Pfarrer erfreut, dass man sehr gut zusammenarbeiten werde. Mit Blick auf liturgische und pastorale Fragen etwa könne er versichern: „Zwischen uns passt kein Blatt“.

Im Anschluss an den Gottesdienst waren die Besucher zu einem Empfang ins Paulusheim eingeladen.

Redaktion

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