Lorsch. Das Pfarreiteam für die Katholiken in Lorsch und Einhausen erhält Verstärkung. Pfarrer Michael Bartmann, leitender Pfarrer der Pfarrei Heilige Edith Stein, bekommt einen neuen Kollegen. Statt zwei Personen – Bartmann und Diakon Andreas Debus – wird das Team künftig drei Mitglieder umfassen. Ludwig Michael Siemes heißt der Neue.
Seinen ersten Gottesdienst in Lorsch wird der Pfarrvikar heute (1.) in St. Nazarius halten. Die offizielle Einführung für die Gemeinde ist am kommenden Sonntag (3.) vorgesehen. Dieser Festgottesdienst beginnt um 10 Uhr in der katholischen Kirche, anschließend sind die Katholiken zu einem Empfang ins Paulusheim eingeladen.
Lorsch hat Ludwig Michael Siemes wegen der Schön-Klinik besucht
Seine künftige Wirkungsstätte kennt der Geistliche, der 2013 im Mainzer Dom zum Priester geweiht wurde, noch wenig. Lorsch besuchte er erstmals, als er seine Mutter zu einem Termin in der Schön-Klinik begleitete, erzählt Siemes auf Nachfrage. Geboren wurde der Pfarrvikar in Erlangen in Bayern, aufgewachsen ist der Franke aber in Hessen. In Darmstadt ging er zur Schule.
Er absolvierte zunächst eine technische Ausbildung zum Energie-Elektroniker. Nach der Bundeswehrzeit war er in der Kommunikationsbranche tätig, zuletzt mehr als zehn Jahre lang als Selbstständiger. Er sei „ein Spätberufener“, berichtet Ludwig Siemes. Im Alter von 31 Jahren entschied er sich für seinen neuen Lebensweg. Er begann, ermöglicht durch das Spätberufenen-Seminar, zu studieren.
Als ausgebildeter Pfarrer kann Siemes alle Aufgaben übernehmen
In Freiburg und Mainz komplettierte er seine priesterliche Ausbildung. Kaplan-Stellen hatte Siemes in Langen und in Seligenstadt inne. Mehrere Jahre war der künftige Pfarrvikar von Edith Stein Lorsch-Einhausen in der Pfarrei St. Marcellinus und Petrus in Seligenstadt tätig. Dort wurde er im Herbst feierlich verabschiedet, um neue Aufgaben übernehmen zu können.
Mit welchen Arbeiten er nun als Erstes in Lorsch betraut wird, das werde jeweils im Einzelnen in Absprache mit Pfarrer Bartmann vereinbart. Als ausgebildeter Pfarrer kann Siemes alle Aufgaben übernehmen, in der Funktion als Pfarrvikar ist er als Mitarbeiter dem leitenden Pfarrer zugeordnet, fungiert als Stellvertreter, um diesen zu unterstützen. An Arbeit mangelt es in der seit diesem Jahr fusionierten Pfarrei gewiss nicht: Kommunion- und Firmkurse leiten, Taufen und Trauungen vornehmen, Gottesdienste vorbereiten und halten, seelsorgerische Gespräche führen Schulbesuche und natürlich Trauerfeiern gestalten. Mehr als 100 Bestattungen im Jahr sind in Lorsch üblich, die Katholiken hier wünschen sich zum größten Teil ein traditionelles Begräbnis.
Die Aussicht auf viel Arbeit schreckt ihn nicht. An seiner vormaligen Arbeitsstelle betreuten zwei Pfarrer vier Gemeinden, so Siemes. Nach der Fusion gehöre die Pfarrei Edith Stein trotzdem noch zu einer der kleinsten im Bistum. Und auch als Selbstständiger habe er sich früher um sehr viel kümmern müssen.
Der Pfarrvikar, in diesem Jahr 50 Jahre alt geworden, freut sich darauf, die Menschen in Edith Stein Lorsch-Einhausen und die neue Umgebung kennenzulernen. Gerade ist er aber noch dabei, erst einmal richtig anzukommen. Momentan ist Ludwig Siemes noch auf Wohnungssuche. Dass Lorsch eine recht begehrte Wohnadresse ist, hat der Pfarrvikar bereits festgestellt.
Wandern, radeln, joggen zählen zu seinen Hobbys
In seiner Freizeit ist Ludwig Michael Siemes gern sportlich unterwegs. Er mag Fußball und Volleyball, er wandert, radelt und joggt. Früher hat er auch sehr gern Schlagzeug gespielt. Das sei aber lange vorbei. Künftige Vermieter müssen keine Sorge haben, dass der Pfarrer daheim am Drumset sitzt.
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