Weihnachtszeit

Nur heute noch Lorscher Lebkuchen zum Mitnehmen

Von 
Nina Schmelzing
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Lorsch. Die Hochzeit der Weihnachtsmärkte in diesem Jahr ist vorbei. Einen Tag vor Heiligabend werden die meisten abgebaut. In Lorsch ist das „Blaue Weihnachtswunder“ auf dem Karolingerplatz schon seit mehr als drei Wochen Vergangenheit, weihnachtlich bleibt es aber in der Stadt auch über den Jahreswechsel hinaus noch. Die Allee der Weihnachtsbäume rund um das Stadthaus jedenfalls soll Besucher bis zum 2. Januar erfreuen.

Beeilen muss man sich allerdings, wenn man noch einmal das wunderschön als Lebkuchenhaus dekorierte Kultur- und Tourismusbüro bewundern möchte – und dabei zusätzlich auch einen der Lebkuchen mitnehmen will. Denn heute (23.) wird die Aktion am Nachmittag enden.

Das Weihnachtsgebäck ist ungemein beliebt. Städtische Mitarbeiter haben die gesamte Adventszeit hindurch jeden Tag Lebkuchen an einer Leine unterhalb der Fenster im Erdgeschoss des Fachwerkhauses aufgehängt. Jeder Passant, der möchte, darf sich gratis einen davon vom Haken nehmen. Dass „Schnabulieren“ erlaubt ist, wird an einem Aushang daneben vermerkt.

Dreimal täglich neu bestückt

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jhs/Bild: Haas
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Insgesamt 1500 Exemplare waren es im Vorjahr, die in Lorsch spendiert wurden, in diesem Advent wurden etwas weniger besorgt. Manche Familie ist traurig, weil sie trotz mehrfachen Spaziergangs in die Stiftstraße nicht zum Zug gekommen ist. An den Mitarbeitern des Kulturbüros kann das aber nicht liegen. Jeweils dreimal täglich haben sie in den vergangenen Wochen die Leine immer wieder neu mit den herzförmigen Lebkuchen bestückt und bewusst auch Nachmittagszeiten dafür ausgewählt, damit Schulkinder und Kitakinder mit langen Betreuungszeiten ebenfalls eine Chance auf die Lebkuchen haben.

Leider wissen offensichtlich auch einige nicht besonders rücksichtsvolle Erwachsene, wie köstlich die Lebkuchen schmecken. Sie stammen schließlich nicht aus einem Discounter, sondern von einer echten Lebkuchenbäckerei aus dem Odenwald. Manche Erwachsene nehmen jedenfalls gleich eine große Menge am Lebkuchenhaus ab und für sich mit, obwohl es so von den Organisatoren nicht gedacht ist.

Zum Abschluss der Aktion heute wollen noch einmal mehrere Kinder dem Lebkuchenhaus einen Besuch abstatten, weiß man im Kulturbüro. Schließlich haben Schüler jetzt bereits Ferien und damit mehr Zeit.

„Die Resonanz zu den Adventsaktionen der Stadt war von allen Seiten so positiv, dass sich alles, was in der Vorweihnachtszeit um das Stadthaus geboten wird, zu alljährlichen Traditionen entwickeln dürfte“, sagt Jana Lenhart, die die Leitung des Lorscher Kultur- und Tourismusbüros inne hat.

Auch die blauen Buden, von Vereinen betrieben, gehörten erneut dazu. Im rückwärtigen Bereich des Stadthauses am Kaiser-Wilhelm-Platz hatten an drei langen Adventswochenenden Lorscher Vereine die Möglichkeit, diese zu bewirtschaften und mit dem Verkauf von Glühwein, Punsch und einem kleinen Imbiss ihre Vereinskasse aufzufüllen.

Die Vogelschützer, der Frauenbund, der Gesangverein Liederkranz und zuletzt die Feuerwehr bezogen die Buden. Glühwein, heißen Orangensaft und Weihnachtsbier boten die Mitglieder der Feuerwehr zugunsten der Kinder- und Jugendabteilung unter anderem an, dazu konnte man sich mit Rindswurst und Waffeln stärken.

So kalt, dass der Waffelteig gefror

Am Sonntag musste der Verkauf von Waffeln allerdings ungeplant eingestellt werden. Die eisige Kälte hatte den Teig gefrieren lassen. Die Minustemperaturen in Verbindung mit dem Endspiel bei der Fußball-Weltmeisterschaft hatten vielleicht auch dazu geführt, dass sich diesmal etwas weniger Besucher an den Stehtischen und rund um die Feuerschale versammelten.

Mit dem Erlös aus der vorigen Adventsaktion hatte die Jugendfeuerwehr begonnen, für die Jubiläumsfahrt nach Hamburg zu sparen, mit der das 60-jährige Bestehen gefeiert werden soll. Wegen der Pandemie musste die Fahrt zunächst verschoben werden, nun soll es im April nächsten Jahres losgehen.

Wie die Allee der fast 60 phantasievoll geschmückten Vereinsbäume rund um das Stadthaus kann man auch das Wichtelwäldchen am Kindergarten St. Nazarius, das die acht Lorscher Kindergärten gestaltet haben, noch einige Tage lang bewundern.

Redaktion

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