Lorsch. Zufrieden mit dem Ergebnis der am vergangenen Wochenende in den Lorscher Straßen eingesammelten ausgedienten und abgeschmückten Weihnachtsbäume zeigte sich jetzt Niklas Jakob, der Vorsitzende des DPSG-Vereins (Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg), als das gespendete Geld der Einwohner für die Aktion gezählt worden war.
Fast 3000 Euro waren zusammengekommen und können nun auf dem Konto der Pfadfinder eingezahlt werden. Für dieses „äußerst gute Ergebnis“ bedankte sich Niklas Jakob bei den Lorscher Bürgern. Das Geld soll verwendet werden für die ehrenamtliche Jugendarbeit der Pfadfinder, berichtete er auf Nachfrage.
Mit zehn Fahrzeugen unterwegs
70 ältere und jüngere Boyscouts, so der Name der in Großbritannien gegründeten Pfadfinder, teils auch Eltern mit ihrem Nachwuchs, waren in mehreren Gruppen etwa vier Stunden mit zehn Fahrzeugen durch die Straßen der Stadt gezogen und hatten die Bäume auf die Ladeflächen der Autos geworfen.
Das erwies sich manchmal schwierig, weil einige Tannenbäume mehr als zwei Meter groß waren und damit besonders viel Gewicht hatten. Hin und wieder hatten die Bürger auch eine Geldspende an die Bäume geheftet. Wenn das nicht der Fall war, dann klingelte einer der Pfadfinder an der Haustür und bat freundlich um eine entsprechende Spende, die dann auch gerne gegeben wurde.
Hier gibt es noch Christbäume
Rund 1200 Weihnachtsbäume haben die Pfadfinder am Wochenende aus privaten Haushalten abgeholt. Auch der große Christbaum vor dem Alten Rathaus sowie die Weihnachtsbaum-Allee am Stadthaus und der Tannenbaum an der Königshalle sind inzwischen abgebaut.
Geschmückte Christbäume kann man aber weiterhin in der Kirche St. Nazarius bewundern. Bis Anfang Februar, bis Maria Lichtmess, bleiben die Weihnachtsbäume dort üblicherweise erhalten. Im Altarbereich sowie an der Krippe stehen jeweils zwei dekorierte Tannen.
Und auch im öffentlichen Raum vor der Kirche ist weiter ein geschmückter Tannenbaum zu sehen. Er steht vor der Sakristei – und vielleicht bleibt er sogar länger als „nur“ bis zum 2. Februar.
Im vorigen Jahr schließlich hatte sich der damalige Christbaum dort als so robust erwiesen, dass er trotz eines Sturmschadens als Narrenbaum in der Fastnacht umdekoriert wurde und mancher bereits damit rechnete, die ausdauernde Tanne werde auch noch als Maibaum dienen.
So lange hielt der Baum aber doch nicht durch. Im März wiesen ihm die Katholiken zudem noch eine andere Funktion zu: der Ex-Christbaum wurde, mit Papiertauben in den Farben der Ukraine verziert, zum Friedensbaum erklärt. Die Hoffnung auf Frieden, die mit der Aktion verbunden war, erfüllte sich bekanntlich noch nicht. sch
Erfreulich war für die freiwilligen Helfer, vor allem für die jüngeren Pfadfinder, dass sie dazu auch immer wieder Süßigkeiten als Spende erhielten. Die Lorscher Pfadfinder bedankten sich ihrerseits bei den Fahrern der zehn Fahrzeuge mit Klostertalern.
Insgesamt wurden bei der diesjährigen Aktion 1175 ausgediente Tannenbäume gezählt, die abgeholt und verladen und schließlich nach und nach auf der Sammelstelle des Abfallzweckverbands Bergstraße ZAKB in der Rödchesgasse angeliefert wurden. Was genau mit ihnen anschließend geschehen, war den Helfern nicht bekannt. In der Regel werden die alten Tannenbäume geschreddert.
Für die fleißigen Bäume-Sammler gab es Brötchen mit Rindswurst, Apfelsaftschorle und heißen Orangensaft als Stärkung nach der anstrengenden Arbeit. Der Stammesvorstand der verantwortlichen DPSG Pfadfinder Lorsch bedankte sich mit einem „Gut Pfad“.
Weitere Spenden willkommen
Wer die Arbeit der Lorscher Pfadfinder, die seit 1951 aktiv sind, unterstützen will, kann ihnen auch jetzt noch eine Spende überweisen. Sie ist zu versehen mit dem Vermerk „Weihnachtsbäume“ auf das Konto der Pfadfinder mit der Nummer DE 81 5095 0068 0002 1802 14. ml
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