Finanzausschuss

Lorscher Klostertaler nur noch bis maximal 2026 einlösbar

Der Klostertaler wird ein Auslaufmodell und dann bestenfalls noch für einige Numismatiker und Nostalgiker interessant sein.

Von 
Nina Schmelzing
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Die Klostertaler, mit denen in Lorsch eingekauft werden kann, könnten bald ersetzt werden. Beraten wird über die Einführung eines Stadtgutscheins. © Schmelzing

Lorsch. Seit 2005 gibt es den Lorscher Klostertaler. Die Münzen, mit einer Prägung Lorscher Ansichten versehen, gelten als beliebte „Lorscher Zweitwährung“. Ein Säckchen mit Talern wird zum Beispiel gerne von der Stadt an Jubilare oder zu ehrende Personen überreicht. Auch Lorscher verschenkten das Zahlungsmittel oft, das vor Ort in zahlreichen Geschäften, Dienstleistungsbetrieben und Gastronomiebetrieben eingelöst werden kann. Jetzt aber werden die Münzen mit dem charmanten altmodischen Namen bald Geschichte sein.

Letzte Münzen bis 2026 gültig

Der Klostertaler wird ein Auslaufmodell und dann bestenfalls noch für einige Numismatiker und Nostalgiker interessant sein – nicht als ein wertvolles Geldstück, sondern als nettes Sammlerobjekt und Souvenir. Kaufen wird man sich in Einzelhandelsgeschäften mit den Talern jedenfalls bald nichts mehr können. Die Ausgabe neuer Lorscher Klostertaler ist bereits gestoppt worden.

Auch das Stadtarchiv ist ein Thema in der Sitzung. © Schmelzing

Die letzten Münzen der Lorscher Spezialwährung, das sind die mit der Jahresprägung 2022, können Ende 2026 eingelöst werden. 2020 geprägte Münzen sind noch bis Ende nächsten Jahres gültig. Die Münzen ohne Jahresprägung, das ist zahlenmäßig die größte Gruppe, wie es auf Nachfrage von der EGL (Entwicklungsgesellschaft Lorsch) heißt, müssen bis Ende 2023 ausgegeben sein. Später können sie nicht mehr eingelöst werden.

Aber auch wenn das spezielle „Kleingeld“ – ein Klostertaler hat den Wert von fünf Euro – in Kürze eingestellt ist, die Idee einer Art „Lorscher Währung“ soll damit nicht aufgegeben werden. Statt des klimpernden Hartgeldes soll künftig ein „Stadtgutschein“ die Funktion der Kaufkraftbindung am Ort übernehmen, dass Geld also möglichst in Lorscher Betrieben und nicht andernorts ausgegeben wird.

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In der nächsten öffentlichen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am kommenden Dienstag (2.) um 20 Uhr im Paul-Schnitzer-Saal wird Ausschuss-Vorsitzender Peter Velten das Thema als ersten Tagesordnungspunkt aufrufen. Das Gremium soll nach entsprechender Beratung eine Empfehlung für die Stadtverordnetenversammlung beschließen, ein neues Stadtgutscheinsystem einzuführen. Die EGL hat bereits Vorarbeiten geleistet.

Das neue System soll viele Vorteile haben – unter anderem geringere Kosten und eine unkompliziertere Abwicklung. Als „Arbeitgebergutschein“ habe es gleichfalls Potenzial.

Als Geschenk weiter attraktiv

Der Gutschein soll auch nicht nur digital zur Verfügung stehen, sondern auch als Karte, und zwar – so die Planung – mit „wunderschönem Motiv“, wie die EGL versichert. Auch als Geschenk werde das Lorscher Zahlungsmittel damit seine Attraktivität behalten.

Zu beraten hat der Ausschuss zudem über eine geplante interkommunale Zusammenarbeit. Stimmen die Gremien zu, soll die Betreuung der Archive von Lorsch und Bürstadt über eine hauptamtliche Vollzeitkraft erfolgen, die sich um beide Archive halbtags kümmert.

Auf der Tagesordnung steht zudem die Beratung über eine erste Gebührensatzung für die Flüchtlingsunterbringung.

Redaktion

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