Bauausschuss

Sanierungs-Ideen holt sich Lorsch auch in Einhausen

In der Sitzung heute geht es ums Bauprogramm für die Nibelungenhalle.

Von 
Nina Schmelzing
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Auch für „Rico Bravo“, der diesmal die Rosenmontagsparty der Bürger-Funken musikalisch gestaltete, bot die Nibelungenhalle die passende Bühne. © Neu

Lorsch. Ob Fastnachtssitzungen, große Konzerte oder die Sportlerehrung – die Nibelungenhalle ist dafür die richtige Adresse. Schon seit Jahren ist die Zukunft der Veranstaltungsstätte aber ein Thema in Lorsch. Denn das Gebäude am Wingertsberg ist inzwischen gut 60 Jahre alt, entspricht damit nicht mehr heutigen Anforderungen. Abriss und Neubau oder aber Erhalt und Sanierung des Hauses waren lange eine viel diskutierte Frage. Vor fünf Jahren haben sich die Stadtverordneten mehrheitlich für Letzteres entschieden. Nun soll es losgehen.

Arbeiten beginnen nach Fastnacht

In der öffentlichen Sitzung des Bau- und Umweltausschusses, die Vorsitzender Olaf Jünge heute um 20 Uhr im Paul-Schnitzer-Saal eröffnet, steht das Bauprogramm auf der Tagesordnung. Die ersten Abbruchmaßnahmen im Innenbereich sollen im Rahmen der energetischen Sanierung und Modernisierung nach dem Ende der Fastnachtssaison im März kommenden Jahres erfolgen.

Wichtigste Neuerung – abgesehen von der Sanierung – ist die Integration des Jugendzentrums. Der Treffpunkt für junge Leute, bislang am Stadtrand in der Sachsenbuckelstraße gelegen, soll künftig laut Beschluss der Stadtverordneten im Souterrain der Nibelungenhalle sein und damit in unmittelbarer Nähe auch zur Wingertsbergschule. Drei Hauptbereiche soll die größte zentrale Halle in Lorsch nach dem Umbau bieten: den eigentlichen Hallenbereich, das Jugendzentrum sowie einen Multifunktionsraum.

Angeordnet werden sie auf zwei Ebenen. Da in der künftigen Nibelungenhalle natürlich auf Barrierefreiheit geachtet wird, soll es einen Aufzug vom Haupteingang geben sowie barrierefreie Toiletten, die für alle drei Nutzungsbereiche zugänglich sind. Die Hoffläche südlich der Nibelungenhalle soll laut Planung künftig dem Jugendtreff sowie der Schülerbetreuung zugeordnet werden. Die Andienung der Halle soll weiterhin von der Justus-Liebig-Straße erfolgen.

Mit den derzeitigen und künftigen Hauptnutzern der Halle habe es einen engen Austausch gegeben, heißt es in der Beschlussvorlage für die heutige Sitzung. Auf praxisnahe Anmerkungen sei bei der Erstellung des Bauprogramms eingegangen worden, das den Vorstellungen der Nutzer entspreche.

Sogar zwei Ortstermine in Einhausen haben die Lorscher im Vorfeld absolviert. Ziel war dabei die Mehrzweckhalle. Gemeinsam mit Fachplanern und Hallennutzern habe man sich Anregungen geholt, heißt es in Lorsch, auch wenn die Hallenbauten natürlich nicht identisch sind.

Das Jugendzentrum sei gegenüber dem Konzept der Stadtverordnetenversammlung inzwischen in Abstimmung mit dem Jugendhilfe-Träger um einen Gruppenraum verkleinert geplant worden. Der Multifunktionsbereich kann aber als zweiter Gruppenraum genutzt werden. Auch wenn mehr Umkleide-Raum benötigt wird, etwa bei Tanzturnieren, steht er zur Verfügung.

Knapp 800 Besucher erlaubt

Der 380 Quadratmeter große Hallenraum ist gemäß der Versammlungsstättenverordnung für maximal knapp 800 Besucher zugelassen, bei den vorwiegend bestuhlten Veranstaltungen ist die Lüftungsanlage auf 500 Personen ausgelegt. Eine Catering-Küche soll vorwiegend kleine Aufwärmspeisen und Getränke ermöglichen.

Die laut Stellplatzordnung erforderliche Zahl an Parkplätzen wird auch künftig nicht auf dem Grundstück nachgewiesen werden können. Es soll daher über eine Abweichung beschlossen werden.

Fertigstellung bis Juni 2026

Wann sollen die Arbeiten fertig sein? Die komplette Fertigstellung der Sanierung wird derzeit für Juni 2026 erwartet. Die Gesamtkosten sollen sich aktuell auf eine Gesamtsumme von etwa 13,5 Millionen Euro belaufen. Die Sanierung und Modernisierung ist als Maßnahme im Förderprogramm „Lebendige Zentren“ beantragt und bewilligt worden.

Zweiter Tagesordnungspunkt heute wird der „Freiraumplanerische Fachbeitrag Innenstadt“, erstellt durchs Büro „Lichtelandschaften“ sein. Dieser gibt viele Anregungen zur Gestaltung des öffentlichen Raumes im Zentrum. In der Vorstellungsrunde hatte man in Lorsch wegen der Investitionsvolumina und angesichts vieler weiterer anstehender Projekte noch keine Eile für eine Umsetzung gesehen. Der Fachbeitrag soll heute zur Kenntnis genommen werden, die Konzeptionen als Anregungen für kommende Objektplangen beschlossen werden.

Redaktion

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