Jahresbericht

Lorscher Flüchtlingshilfe kann wieder weitgehend normal arbeiten

Von 
Norbert Weinbach
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Der geschäftsführende Vorstand der Ökumenischen Flüchtlingshilfe Lorsch: (v.l.) Vorsitzende Margot Müller, Kassenwart Eberhard Kabisch und Schriftführerin Angela Volk. © WEINBACH

Lorsch. Jede Menge Lob und Beifall für die Arbeit der Vorsitzenden Margot Müller gab es bei der Jahreshauptversammlung der Ökumenischen Flüchtlingshilfe Lorsch im kleinen Saal des Paulusheims. Sibylle Römer sagte im Namen der Teilnehmer zu Margot Müller: „Du bist überall, du kümmerst dich um alle, so jemanden wie dich gibt es kaum noch“. Auch Bürgermeister Christian Schönung dankte für die ehrenamtlich geleistete Arbeit.

Margot Müller berichtete, dass sich die Organisation der Arbeit innerhalb der Flüchtlingshilfe mit Blick auf die Pandemie wieder der Normalität nähere. Die Tätigkeit der Flüchtlingshilfe sei bis Mai 2022 durch das Betretungsverbot in den Gemeinschaftsunterkünften beeinträchtigt gewesen. Das sei auch für die geflüchteten Menschen belastende gewesen. Vor allem das Thema Impfen sei schwer zu vermitteln gewesen. Dennoch habe man viele Personen zu Impfterminen begleitet.

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Aktuell wirke sich der Krieg in der Ukraine auf die Arbeit der Flüchtlingshilfe aus. Die geflüchteten Ukrainer seien hilfsbereite Menschen. Sie würden ebenso betreut wie die bereits anwesenden Flüchtlinge aus anderen Nationen.

Margot Müller sprach auch das Spielhaus in der Lagerfeldstraße an, das wegen Baumfällungen wieder abgebaut worden war. Eigentlich sollte das Häuschen offiziell mit einem Fest eingeweiht werden.

In ihrem Bericht erwähnte die Vorsitzende auch Ausflüge mit Geflüchteten in die Kunsthalle Mannheim, zur Grube Messel, zum Felsenmeer und ins Freilichtlabor Lauresham. Ein Kinderflohmarkt sei gut angekommen, ebenso ein Kinobesuch in Heppenheim. Sie berichtete von einem Fall von Kirchenasyl für einen geflüchteten kurdischen Türken und von der Beteiligung an der Frühjahrsputzaktion der Stadt Lorsch.

Der Deutschunterricht sei zeitweise ausgefallen, werde demnächst aber in zwei Räumen in der Lagerhausstraße fortgesetzt. Man werde im neuen Schuljahr wieder dazu übergehen, die Menschen nach Leistungsstufen zu unterrichten. Gesucht würden zwei Nachhilfelehrer für einen Integrationskurs. Dirk Römer betonte die Wichtigkeit des Lehrpersonals, das seines Erachtens von der Stadt geehrt werden sollte. Der Bürgermeister versprach, sich zu dem Thema Gedanken zu machen.

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Uli Schiefer und Rudi Hofmann kümmern sich um die Menschen bei der Jobsuche. Die Arbeit bei der Gebäudereinigung und im Baugewerbe laufe gut. Probleme gebe es mit den vier Jahre laufenden Vorbereitungskursen, an denen vier Personen beteiligt seien. Weitere vier Personen beteiligten sich an einem Programm der Landesregierung. Viele Flüchtlinge seien ungelernt, zu wenige machten eine Ausbildung. Selbst Menschen mit einem Studium fänden kaum Jobs.

Die Betreuer seien aktiv bei der Begleitung zu Ärzten, es gebe jetzt eine Betreuung in der Schwangerschaft und eine Gesprächstherapie in der Vitos-Klinik.

Anne Metz-Denefleh und Brigitte Sander berichteten, dass viele Menschen traumatisiert seien. Die Projekte „Begegnung“, Freizeitangebot und Gesprächstreff liefen wegen Corona nur noch bei schon länger bestehenden Kontakten. Moni Wilhelm hat einen Spieltreff organisiert und Lea Breitenbach ein Schwimmtreff. Die Fahrradwerkstatt mit Wolfgang Ensinger laufe gut, er habe einen Helfer. Fahrräder seien sehr gefragt, vor allem solche für Kinder.

Die Bilanz von Kassenwart Eberhard Kabisch war positiv. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.

Freier Autor Seit mehr als 40 Jahren als freier Mitarbeiter bei verschiedenen Zeitungen aktiv, Fotograf und Berichterstatter, im Regelfall waren/sind es Zeitungen die dem BA oder ganz früher, mit dem Echo verbunden waren. Berichterstattung meistens über Lorscher Vereine und Organisationen, früher auch Sport.

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