Lorsch. Das achte Birkengartenfestival war sowohl aus Sicht der Veranstalter als auch der Gäste ein voller Erfolg. Das vielfältige Bühnenprogramm bot etwas für jeden Geschmack. Der Eintritt für das gesamte Festival war gratis. Die Programmpunkte waren für Eltern und ein jüngeres Publikum ausgelegt. Dazu gehörten beispielsweise auch die Spielstationen, an denen sich an verschiedenen Balancespielen, überdimensionalen „Vier-gewinnt“-Spielen, Wurfspielen oder Dreirädern mit Anhängern für Passagiere ausprobiert werden konnte. Auch die Spielplatz-Angebote blieben selbstverständlich nicht ungenutzt.
Beim Kinderschminken konnten Träume verwirklicht werden und viele Kinder liefen lachend, mit bemalten Gesichtern, über die Wege und auf den eingezäunten Fußballplatz, um sich weiter auszutoben. Doch die Hauptattraktionen des Festivals fanden auf der Bühne statt. Das „Showmaker“-Team um Harry Hegenbarth hatte alle Register gezogen. So sorgten unter anderem Mr. Kunterbunt, Hironimus, der Zauberer Manioli, der Jongleur/Magier Sune Pederson oder Dino Lampa, der eindrucksvoll mit Tellern jonglierte, für große Kinderaugen und schallendes Gelächter.
Luftballon wird zur Giraffe
Bei den unterschiedlichen Künstlern gab es auch für die jüngsten Gäste viele Gelegenheiten, um sich einzubringen. So konnten sie bei den Zaubertricks assistieren oder aus der Nähe bewundern, wie sich ein Luftballon in eine Giraffe verwandelt. Rings um die Bühne waren Stände errichtet – und es war für jeden etwas dabei: Bier und Softgetränke, Wein und Sekt, eine Kaffeebar, Stände mit Geschenkideen und Kleidung und jede Menge, um den Hunger zu stillen. Egal ob hessische, afghanische oder ghanaische Spezialitäten, hier wurde jeder fündig. Und auch für Mehrfachbesucher des Festivals lohnte sich der erneute Gang zur Essensausgabe, da die Anbieter ihr Menü häufig variierten.
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Gegen Abend begann dann der musikalische Teil des Abends. 20 Künstlerinnen, Künstler und Bands zeigten auf der Bühne ihr Können und begeisterten das Publikum. So zum Beispiel „Kuersche“. Allein mit kirschroter Gitarre und einer Loop-Station für Schlagzeug-Beats stand er auf der Bühne und gab seine melancholisch wirkenden und dennoch leichten Songs zum Besten und überprüfte direkt die Mitsing-Motivation des Birkengarten-Publikums. Egal, wie hoch er die Tonlage des mitzusingenden Stückes legte: das Publikum hielt mit.
Ein Highlight des Festivals war dann „De Breaks“. Die fünfköpfige Formation spielte gecoverte Rock- und Popmusik aber auch eigene Songs. Ihr Alter: zwischen neun und 12 Jahren. Bekannt aus der zehnten Staffel „The Voice Kids“, die sie zwar nicht gewannen, aber im Finale als Show-Act agierten, standen sie auf der Bühne und wurden bereits von ihren Fans erwartet, die dicht gepackt vor der Bühne standen. Wer die Bühne nicht sieht, würde nicht vermuten, wie alt die Bandmitglieder sind.
Wie Profis mit langer Bühnenerfahrung haben sie das Publikum im Griff und geben Vollgas. Wenn sie Lieder wie „Holidays“ von Green Day anstimmen, springen die Zuhörer vor der Bühne begeistert mit. Und als bei der Zugabe von „Hurra, die Schule brennt“ ein schmetterndes Gitarrensolo durch die Boxen fliegt, bleibt niemand auf seinem Platz. Nach ihrem Auftritt stürmen die Fans zum Rand der Bühne und fragen nach Autogrammen, die gern gegeben werden.
Veranstalter Harry Hegenbarth ist zufrieden. „Wir haben hier so eine Art Kinder-Woodstock errichtet und da fügt sich der Auftritt von De Breaks perfekt ein“, so der „Showmaker“-Chef. Nach der Corona-Pause wolle man die Besucher der Festivals verpasste Erfahrungen jetzt doppelt und dreifach zurückgeben. Daher wurde auch ein aufwendiges Illuminationskonzept auf dem Gelände aufgebaut, welches jeden Abend ein Stück weiter wuchs. Scheinwerfer beleuchteten die Umgebung und hüllten Bäume in bunte Farben, die Fontäne des Teichs im Birkengarten wurde angestrahlt, um den Teich wurden Kerzen aufgestellt, riesige Lampen reckten sich in den Himmel und in den Bäumen leuchteten Lampions.
Auch das Wetter spielte mit
Das Publikum saß auf Picknickdecken, Liegestühlen oder Bänken, das Gelände war voll. Harry Hegenbarth schätzt die Besucherzahlen der fünf Tage auf acht- bis zehntausend. „Das Wetter ist einfach perfekt. Bei einem Gratis-Festival kommen die Leute nicht, wenn es zu heiß ist oder regnet. So passt es einfach.“
Die Moderatoren Florian Schmanke und Valentin Wilczek führten durch die Veranstaltungen. Besucher des Festivals zeigten sich durchweg begeistert. Überall blickten einem strahlende Gesichter entgegen. Eine junge Familie fasst es treffend zusammen: „Die Festivals sind einfach immer toll. Es gibt zu essen, zu trinken, die Musik ist klasse und die Kinder, aber auch wir Eltern, haben einfach einen tollen Tag.“
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