Finanzausschuss

Lorsch gewinnt beim Wettbewerb „Ab in die Mitte“

Die Festfinanzierung ist heute ein Thema der öffentlichen Sitzung in Lorsch.

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Nina Schmelzing
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Wie man Publikum in die Innenstadt zieht, weiß man in Lorsch sehr gut. Gelungen war etwa der „Sommerpark“ im Zentrum. © Stadt Lorsch/ERnst Lotz

Lorsch. Ein weiteres Fest wird in diesem Jahr in Lorsch zu feiern sein. Denn im jüngsten Landeswettbewerb „Ab in die Mitte“ gehört die Klosterstadt zu den Preisträgern. Mit dem Projekt namens „Innenstadtzauber“ hat Lorsch sich um Fördergelder beworben – und überzeugt. Heute (6.) wird das auszurichtende Innenstadtfest ein Thema für den Haupt- und Finanzausschuss sein. Die öffentliche Sitzung wird Vorsitzender Peter Velten um 20 Uhr in der Nibelungenhalle eröffnen.

Erste Kommune im Kreis

2005 war Lorsch schon einmal erfolgreich. Damals war Lorsch als erste Stadt überhaupt im Kreis Bergstraße bei dem Wettbewerb zum Zug gekommen, den es seit 21 Jahren gibt und um dessen Fördergelder sich viele Kommunen bewerben. Zehn Tage lang gab es damals ein umfangreiches Programm unter dem Motto „Zeitreise“. Fast 60 Bühnenveranstaltungen, zudem Ausstellungen und zahlreiche Aktionen wie einen Märchen-Lichterweg im Kloster, eine getanzte Modenschau, einen Handwerkerhof. Viele Vereine und Privatpersonen beteiligten sich an der Großveranstaltung im September.

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Manche Kommunen schauten ein bisschen neidisch nach Lorsch, weil dort immer etwas los ist, hieß es damals, als von den Aktiven Bilanz gezogen wurde. Kritisch angemerkt wurde von einigen Lorschern allerdings auch, dass etwas weniger als zehn Feiertage auch ausgereicht hätten. Dass die Preisverleihung auf jeden Fall alles andere als selbstverständlich ist, bekam zum Beispiel Heppenheim zu spüren, das bei seiner Erstbewerbung im Landeswettbewerb damals leer ausging und erst im zweiten Anlauf einen Zuschlag erhielt und feiern konnte. In den Folgejahren richteten auch Lindenfels und Bensheim jeweils „Ab in die Mitte“ aus.

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Nun ist Lorsch erneut an der Reihe. Insgesamt 17 hessische Kommunen erhalten in diesem Jahr ein Preisgeld. Der Betrag für Lorsch – der in dieser Höhe unter anderem auch an Bebra, Fulda und Bad Hersfeld geht –, ist der höchstmögliche: 15 000 Euro fließen nach Lorsch.

Initiativen, die Innenstädte aufleben lassen, stehen bei dem Wettbewerb im Mittelpunkt. Kreativität hat Lorsch auch und gerade während der Corona-Pandemie eindrucksvoll bewiesen, als zum Beispiel der „Sommer-Park“ im Stadtzentrum erfunden wurde, der kulturelle Veranstaltungen und Treffpunkte sogar unter den strengen Corona-Auflagen ermöglichte.

Lorsch; Sommerpark Haus Lorbacher; Gedichte mit der Theaterspielgemeinschaft; Bild: Ernst Lotz © Ernst Lotz

Hohe Qualität und Kreativität

Einen „hohen Qualitätsanspruch“ gepaart mit dem „Mut, neue Wege zu gehen“, zeichne den „Lorscher Innenstadtzauber“ aus, den Kulturbüro und Entwicklungsgesellschaft Lorsch konzipierten, heißt es. Da sich die kalkulierten Gesamtkosten allerdings auf 23600 Euro belaufen, ist ein städtischer Eigenanteil von 8600 Euro zuzuzahlen. Der Finanzausschuss soll heute beschließen, dass diese Summe vom Konto „Kommunale Corona-Hilfen“ abgebucht werden kann.

Zu beschließen haben die Gremiumsmitglieder heute außerdem über einen Grundstückserwerb, um weitere Sozialwohnungen errichten zu können. Die städtischen Sozialwohnungen in der Lagerhausstraße sollen bekanntlich abgerissen und durch neue Wohnungen ersetzt werden. Der Abriss der Altbauten konnte bislang – trotz vorliegender Genehmigung – nicht erfolgen, weil es für die Bewohner während der Bauphase an geeignetem Wohnraum mangelte.

Sozialwohnungen dringend nötig

Nun soll auf dem Parkplatz ein Gebäude für Sozialwohnungen errichtet werden, in das die Bewohner vorübergehend einziehen können, bis die neuen Sozialwohnungen für sie fertig sind.

Die Errichtung weiterer Sozialwohnungen sei „dringend notwendig“, heißt es dazu von der Lorscher Stadtverwaltung, deshalb müssten weitere Grundstücke angekauft werden.

Controllingbericht ein Thema

Zur Tagesordnung der heutigen Finanzausschuss gehören auch der Beschluss über den Abschlussbericht des Wirtschaftsprüfers zur Jahresrechnung 2021 des Eigenbetriebes Stadtbetriebe Lorsch sowie mehrere Kenntnisnahmen, etwa über Sponsoring und mäzenatische Schenkungen zur Finanzierung öffentlicher Aufgaben. Auch der erste Controllingbericht 2023 der Kämmerei ist ein Thema.

Dieser Bericht, der eine erste Grundlage für die Hochrechnung des voraussichtlichen Jahresergebnisses darstellt, kann zwar viele planmäßige Erledigungen aufführen. Er ist – zumindest in Teilen – allerdings trotzdem eine alles andere als aufmunternde Lektüre für Lorscher.

Redaktion

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