Lorsch. Mit dem Lied „Horch was kommt von draußen rein“, gesungen von den Mitgliedern des Gesangvereins Liederkranz und am Klavier gespielt von Dirigent Andreas Beraldo, wurde die Hauptversammlung im evangelischen Gemeindezentrum Haus Emmaus eröffnet. Pfarrer Renatus Keller begrüßte die Sängerinnen und Sänger und sagte, dass der Saal im neuen Haus gerne benutzt werden könne.
Vorsitzende Marion Roth-Hintz blickte auf die Aktivitäten 2023. Dazu gehörten ein Treffen mit dem Freundeskreis Bensheim-Beaune, die Teilnahme am Frühjahrsputz Lorsch, ein Auftritt beim evangelischen Gemeindefest, ein Beisammensein bei den Klosterspatzen, ein Ständchen zur Goldhochzeit des Präsidenten Klaus-Dieter Schmidt, ein Probetrainingswochenende, ein Infostand beim Neubürgerempfang, das Singen am Tag der Deutschen Einheit, Freundschaftssingen in Zwingenberg, die Teilnahme an der Christbaumallee, Singen beim Weihnachtsmarkt, dem Frühlingsmarkt und in der Schön-Klinik. Auch wurde eine „Blaue Bude“ bewirtschaftet, der Jahresausklang in einer italienischen Gaststätte gefeiert, Auftritte bei Jubiläen der Germania und der N3 absolviert. Mitglieder mit runden Geburtstagen wurden besucht.
Newsletter "Guten Morgen Bergstraße"
Roth-Hintz bedankte sich bei allen Mitgliedern für die Unterstützung, bei der Stadt Lorsch für die gute Zusammenarbeit und die Spende. Ihr Dank galt auch den fördernden Mitgliedern. Nach der Entlastung des Vorstands wurden Karin Varga, Frauke Neundörfer und Christiane Keil zu Kassenprüferinnen gewählt. Für 2024 wurden folgende Termine genannt: Teilnahme an der Aktion „Sauberes Lorsch“, die Musix ist beim Liederabend der Sängerlust Lautern zu Gast, Singen beim evangelischen Gemeindefest am 19. Juni steht an, ein Probenwochenende ist für Oktober, das Konzert „Queens und Kings“ der Musix in Lorsch am 3. November geplant.
Bürgermeister lobt Liederkranz als Bereicherung des Stadtlebens
Der Gesangverein bereichere das Lorscher Stadtgeschehen, lobte Bürgermeister Christian Schönung. „Wann immer die Stadt ruft, ist der Liederkranz da. Er prägt Lorsch nicht nur mit Gesang, sondern auch durch gesellschaftliche Aktivitäten.“ Kreisvorsitzender Heinz Ritsert begann seine Rede mit dem Hinweis auf das Geld, das die Gesangvereine dem Kreisvorstand zahlen. Was passiert damit? Das werde er oft gefragt. Die Beiträge werden weitergeleitet an überregionale Institutionen wie den Deutschen Sängerbund. Sie seien das Fundament für einen gut funktionierenden Chorgesang.
Das Vereinsleben wird auch durch die fördernden Mitglieder erhalten. 18 Fördernde standen auf der Liste, anwesend waren acht. Sie erhielten eine Urkunde und ein Weinpräsent. Präsident Klaus-Dieter Schmidt würdigte die Mitglieder. Die verhinderten Mitglieder sollen später geehrt werden. Schmidt betonte, dass ein Verein sich glücklich schätzen könne, wenn er Mitglieder habe, die ihm seit Jahrzehnten die Treue halten und ihn unterstützten.
Für 25-jährige Zugehörigkeit wurden geehrt: Anna Alex, Katharina Brunnengräber und Winfried Fischer, bekannt als ehemaliger treuer und unermüdlicher Helfer bei Vereinsfesten. Hans Geridant, gerade 75 Jahre alt geworden, der aus Köln stammt, hat in Lorsch seine zweite Heimat gefunden. Er habe sich in der Fastnacht und beim Männergesangverein Germania als Sänger und Funktionär engagiert. Julia Häusler, ist seit ihrer Geburt vor 40 Jahren Mitglied beim Liederkranz. Ihre Patin hat sie angemeldet.
Seit 50 Jahren Mitglied ist Franz Blust, über Jahrzehnte als Besitzer eines Autohauses vielen Lorscher Vereinen zugetan. Hans Jürgen Gunkel war von 1976 bis 1981 aktiver Sänger im seinerzeitigen Männerchor. Gemeinsam mit seiner Ehefrau engagierte er sich danach bei gesellschaftlichen Vereinsaktionen. Für 50-jährige Mitgliedschaft wurden sie auch zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Weitere zu ehrende fördernde Mitglieder für 25 Jahre sind Elfriede Ditter, Heidrun Gunkel, Matthias Remezza und Christian Wachtel. Für 40 Jahre gewürdigt wurden Ursula Bremer, Bernhard Gebhardt, Reinhold Helm und Klaus Mallig, für 50 Jahre Albert Beutel, Hans-Peter Denefleh und Edgar Schmitt.
Der Höhepunkt der Ehrungen war die 60-jährige Mitgliedschaft von Josef Brunnengräber als aktiver Sänger. Schmidt lobte: „60 Jahre Sänger, das heißt sechs Jahrzehnte oder 720 Monate oder 21900 Tage – mehr als ein halbes Menschenleben aktives Mitglied in einem Verein, da muss man schon mal tief Luft holen“, rechnete er unter lautem Beifall der Anwesenden vor.
Singstunden, Proben, Auftritte – und Engagement als Rechner
Eingetreten war „Seppel“ am 13. Januar 1964, damals im „Hessischen Hof“, zur Zeit des unvergesslichen Dirigenten Samuel Kastner. Schmidt rechnete weiter: „60 Jahre, in jedem Jahr rund 40 Singstunden, ergibt 2400 Singstunden. Dazu kommen Sonderproben und Auftritte, eine stolze Zahl, die man sich heute fast gar nicht vorstellen kann.“
Der Sänger war 35 Jahre lang, unzählige Stunden, verantwortlich für die Finanzen zum Wohle des Vereins. Der Vorstand dankte ihm für das großartige Engagement verbunden mit der Hoffnung, dass er dem Verein im wohlverdienten Ruhestand noch als Sänger erhalten bleibe.
Heinz Ritsert hob hervor, dass Josef Brunnengräber einer der wenigen Sänger sei, die alle Ehrungen erhalten hätten. Jetzt überreichte er dem Jubilar eine Ehrenurkunde des Deutschen Sängerbundes und die Ehrennadel in Gold. Er hoffe, dass Brunnengräber seine Stimme auch weiterhin dem Chor zur Verfügung stelle.
An alle Anwesenden richtete er die Bitte, ebenfalls dem Chorgesang die Treue zu halten. Bürgermeister Schönung übergab ihm ein Buch über Lorsch. Zum Abschluss der Versammlung sang der gemischte Chor das Lied von Udo Jürgens: „Ich war noch niemals in New York“.
URL dieses Artikels:
https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/lorsch_artikel,-lorsch-liederkranz-lorsch-ehrungen-_arid,2190316.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/lorsch.html
[2] https://www.bergstraesser-anzeiger.de/orte/zwingenberg.html