Soziales

In Einhausen ist das Café Vinzenz zurück

Von 
Janine Ak
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Nach dreijähriger Pause ist jetzt das „Café Vinzenz“ zurück. Ehrenamtliche Kuchenbäckerinnen, Bewohner des Hauses und Gäste freut das gleichermaßen. © Zelinger

Einhausen. In zwangloser Atmosphäre eine Kaffeespezialität und ein Stück Kuchen genießen und dabei mit anderen Menschen aus Einhausen und auch mit Bewohnern des Caritaszentrums St. Vinzenz in Kontakt kommen – das ist jetzt wieder jeden ersten Mittwoch im Monat zwischen 15 und 17 Uhr möglich. Nach dreijähriger Zwangspause durch die Corona-Pandemie öffnet das „Café Vinzenz“ im Erdgeschoss des Hauses in der Rheinstraße 11 ab sofort wieder seine Türen. Das Angebot trägt dem Konzept des Caritaszentrums Rechnung, ein offener Teil Einhausens zu sein.

Der Neustart des „Café Vinzenz“ im Caritaszentrum St. Vinzenz wurde am Mittwochnachmittag mit einer kleinen Feier begangen. Etwa 25 Gäste waren gekommen und genossen an liebevoll mit Rosen dekorierten Tischen Kaffee und eine sommerliche Auswahl an Kuchen und Torten vom gut bestückten Buffet.

In ihrer Ansprache sagte Claudia Ebner, die das Projekt „Sozialraum orientierte Netzwerke in der Altenhilfe“ (Sonah) für Einhausen mit Sitz im Caritaszentrum St. Vinzenz koordiniert, dass viele Mitstreiter des ursprünglichen Teams aus persönlichen oder gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung gestanden hätten. Aber: „Wir haben ein kleines Team gefunden für den Anfang“. Es bestehe derzeit aus vier Ehrenamtlichen. Hinzu kommen die „Kuchenbäckerinnen“, wie Ebner sie nennt: Frauen aus dem Ort, die gut Kuchen und Torten backen können und diese dem Café Vinzenz spenden. Der Erlös – 2 Euro für ein Stück Kuchen, 2,50 Euro für ein Stück Torte – kommt wieder ausschließlich dem Altenheim zugute. So seien etwa die Gartenmöbel auf der Terrasse vom Erlös der früheren Kaffee-Nachmittage gekauft worden.

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Bereits ein Jahr nach der Eröffnung des Caritaszentrums im Jahr 2014 war das „Café Vinzenz“ auf Anregung von Karin Gärtner, der damaligen Vorsitzenden der Frauen Union, ins Leben gerufen worden. Bis zum März 2020 hatte das Angebot sogar zweimal im Monat stattgefunden. Etwa 40 Besucher seien regelmäßig gekommen, so dass der Saal immer voll besetzt gewesen sei, berichtet Claudia Ebner. Sie dankte ihren jetzigen Mitstreiterinnen, die den Neustart ermöglicht haben.

Das „Café Vinzenz“ ist nur eines von mehreren offenen Angeboten, an denen sowohl Bewohner des Altenheims als auch Bürger Einhausens teilnehmen dürfen und sollen. Denn das Caritaszentrum St. Vinzenz in Trägerschaft des Caritasverbands Darmstadt sollte von Anfang an kein „Altenheim außerhalb am Waldrand“ sein, wie das andernorts oft der Fall sei, sondern eine offene Begegnungsstätte in der Ortsmitte, wie Ebner darlegt.

Und auch innerhalb des Hauses ist die Struktur alles andere als herkömmlich: Von den 40 Bewohnern leben je zehn in einer Hausgemeinschaft zusammen und werden von Alltagsbegleitern und Pflegekräften betreut und gepflegt. Ihren Rückzugsort haben sie zwar in Einzelzimmern, aber jede Hausgemeinschaft hat ihre eigene Küche auf der Etage, so dass die Bewohner beim Kochen und Abwaschen mithelfen können, wenn sie das möchten.

„Die meisten sagen, ich hab das sowieso mein Leben lang gemacht, ich brauch das jetzt hier nicht auch noch machen“, erzählt Ebner schmunzelnd. Positiv sei aber, dass der Gang in einen zentralen, unpersönlichen Speisesaal entfalle. Und durch die Gerüche auf der Etage, etwa nach angebratenen Zwiebeln, solle der Appetit der Bewohner angeregt werden, der im Alter manchmal nicht mehr so stark ausgeprägt sei.

Hinzu kommen acht Wohnungen, deren Mieter Serviceleistungen, deren Umfang sie selbst bestimmen, in Anspruch nehmen können.

Im Erdgeschoss des Hauses befindet sich die Tagesbegegnungsstätte als Brücke im Haus zwischen der Gemeinde Einhausen und den Bewohnern des Zentrums. „Gruppen und Vereine sind eingeladen, Begegnungen mit den Hausbewohnern zu gestalten und Angebote zu etablieren“, heißt es im Internet über das Caritaszentrum St. Vinzenz.

„Es soll nach außen deutlich werden, dass die Bewohner ein Teil des Orts sind“, fasst Claudia Ebner zusammen. „Und weil die Bewohner nicht mehr so mobil sind, holen wir die Leute aus dem Ort eben rein.“

Das funktioniert gut. Neben dem „Café Vinzenz“ wird jeden Donnerstag von 12 bis 13 Uhr ein Mittagstisch angeboten, zu dem sich Interessierte aber voranmelden müssen.

Vorfreude auf das Sommerfest

Montags gibt es ab 15.30 Uhr einen Spielenachmittag und jeden zweiten und vierten Mittwoch im Monat von 15 bis 17 Uhr einen Handarbeitstreff.

Besonders freut sich Claudia Ebner auf das Sommerfest, das am Samstag, 24. Juni, um 15 Uhr beginnt. Neben Infoständen wird es auch dann wieder Kaffee und Kuchen geben.

Redaktion

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