Lorsch. In der restlos ausverkauften Halle des Rasse-und Geflügelzuchtvereins gab es das bewährte Potpourri aus Beiträgen der Handballer und befreundeten Vereinen.
Ihren Ursprung fand die Veranstaltung vor mehr als 30 Jahren in der Gaststätte der Jahnturnhalle. Weil es dort aus Platzgründen nicht möglich war, einen Elferrat zu platzieren, bildete man einen Fünferrat. Die Beiträge stammten damals ausschließlich von Handballmannschaften, über die Jahre entwickelte sich eine vereinsübergreifende Veranstaltung.
Organisiert wird der Kappenabend von den ehemaligen aktiven Handballern Klaus Heger, Matthias Remeza, Holdy Wahlig und Reinhold Wild, die sich immer noch „Fünferrat“ nennen, obwohl sie nur noch zu viert agieren. Als der Fünfte vor einiger Zeit ausstieg, machten sie dezimiert unter dem alten Namen weiter.
Den ersten Teil des Abends gestalteten sie selbst. Zu elektronischen Klängen marschierte der Fünferrat in Roboterkostümen und mechanischen Bewegungen ein und sorgte dabei schon für beste Stimmung von Seiten des Publikums. Aus Kraftwerks „Wir sind die Roboter“ wurde „Wir sind die Handballer“.
Obwohl die letztjährigen Stimmungsgaranten Christoph und Simon Helwig verhindert waren, sind sie mit ihrem Hit „Bestimmer“ dennoch aufgetreten. Möglich war das durch die KI-Box. Das Helwig-Duo kam als Avatare dahinter hervor. Unter den Masken der Helwigs waren die Fünferräte Klaus Heger und Matthias Remeza.
Marie Hafner erhielt den Jolaf-Ünge-Orden als Trainerin der „Lolas“
Zum Kappenabend gehören auch die traditionellen Ehrungen. Marie Hafner erhielt die höchste Auszeichnung, den Jolaf-Ünge-Orden. Sie übernahm als Trainerin in schwieriger Zeit die Damenmannschaft der „Lolas“. Zum Golden Bachelor der Handballabteilung ernannt wurde Volker Hoppe. Er bekam eine Statue aus „reinstem Katzengold“.
Mit dem Hit „Wackelkontakt“, der derzeit auf keiner Party fehlen darf, traten die „Florians“ der Freiwilligen Feuerwehr mit leuchtenden Lampen auf ihrem Kopf auf. Nach der Pause zauberten die „Odinas“ der Feuerwehr als Siegfried und Roy sowie als Ehrlich Brothers. Personen verschwanden und Tiger tauchten aus einer leeren Kiste auf.
Als deutscher Beitrag für den ESC bewarben sich Holdy Wahlig und Reinhold Wild mit ihrem Lied „1000 Biere“ - einer Parodie auf die Amigos. Passend zum Motto des Abends „Künstliche Intelligenz“ tanzten die Handballdamen der „Lolas“. Immer wieder gab „Alexa“, ein virtueller Sprachassistent, ihnen dabei Anweisungen.
Reinhold Wild lästerte in Büttenrede als „Einhäuser Original“ über Lorscher
Auch die Handballer der MSG waren mit einem sehenswerten Tanz vertreten. Eine Büttenrede als „Einhäuser Original“ hielt Reinhold Wild. „Auf Einhausen liegt des Himmels Segen, Lorsch ist da nur Dreck dagegen“, wetterte er. Er lästerte nicht nur über die Lorscher, sondern auch über das Publikum: „Einige haben aufs Kostüm verzichtet, weil ihr Gesicht genug anrichtet.“ Auch der Fünferrat sollte nicht ungestraft davonkommen: „Humorlos, träg und abgehangen, bei Pflanzen nennt man‘s – eingegangen.“
Den Abschluss gestaltete der Männerchor des FC Bickel. Der Freizeitverein feiert im Sommer sein 50-jähriges Bestehen und zeigte stimmungsvolle Gesangsleistungen. Bei den letzten Kappenabenden nahm das Motto stets Bezug auf den Sporthallenbau im Ehlried. Nicht fehlen durfte deshalb auch der Hinweis auf die offizielle Einweihung der Sporthalle am 23. März.
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