Einhausen. Wenn das Wappentier der Weschnitzgemeinde, der Giggel, die Narrenkappe aufsetzt, ist beste Stimmung garantiert. Davon konnten sich die Besucher der Narrengiggelsitzungen des Vereins zur Erhaltung der Tradition in der ausverkauften Mehrzweckhalle am Freitag- und Samstagabend überzeugen.
Die Akteure vor und hinter der Bühne präsentierten ihrem Publikum ein mehr als vierstündiges Programm mit Tanz, Büttenreden, szenischen Beiträgen und Gesang, das keine Wünsche offen ließ. Mit lautem Beifall und Zugabe-Rufen machten es seine Begeisterung deutlich.
Guter Brauch ist es bei den Sitzungen, bevor der Elferrat mit Sitzungspräsident Kristof Glanzner in Begleitung des Musikcorps der Freiwilligen Feuerwehr in die Halle einzieht, dass das Programm mit einem Sketch eröffnet wird. Dies übernahmen die „Alten Herren“ Hansi Schwöbel, Hans Peter Florl und Jacky Degen. Das Trio nahm nicht nur sich auf die Schippe, auch die Lorscher kamen nicht ganz ungeschoren davon. Kristof Glanzner, der Chef des Elferrats, überraschte bei seiner Begrüßung das Publikum mit der Ankündigung, dass er in diesem Jahr zum letzten Mal als Sitzungspräsident fungieren werde. Seit 2009 führt er durch die Narrenschau, nun sagt er Tschüss.
Publikum zündete erste närrische Rakete für die „Konfettikids“
Das Nachwuchsballett des Traditionsvereins, die „Konfettikids“, stellten während ihres Auftrittes ihr tänzerisches Können unter Beweis. Sie mussten nicht nur eine Zugabe geben, das begeisterte Publikum zündete für sie auch die erste närrische Rakete des Abends. Der ehemalige Kerwevadder Daniel Degen blickte während seines Protokolls, das aus der Feder des Trägers des Goldenen Giggels Heinz Diehl stammt, in seiner unnachahmlichen Art auf die Erkenntnisse des vergangenen Jahres zurück.
Natürlich spielten auch hier die Nachbarn aus Lorsch eine große Rolle. Weiter erinnerte er an den vor wenigen Wochen verstorbenen Träger des Goldenen Giggels Richard Hiemenz. Er fungierte nicht nur über viele Jahre hinweg als Kerwevadder und Sitzungspräsident, er war auch das Gesicht des Traditionsvereins. Es spielte auch das närrische Jubiläum der Narrengiggelsitzungen eine Rolle, die es seit elf mal fünf Jahren gibt.
Tanzpaar der „Närrischen Drei“ zeigte einen Tanz mit Hebefiguren
Das Tanzpaar der „Närrischen Drei“ aus Lorsch, Emely Dohrmann und Sven Theobald, zeigte einen Tanz, der mit vielen Hebefiguren gespickt war. Zwischen den einzelnen Programmpunkten ließen sich immer mal wieder die „Alten Herren“ auf der Bühne blicken und gaben einige Anekdoten zum Besten.
Anna Hartnagel machte während ihrer Büttenrede immer wieder deutlich „Do fällt mer nix mehr oi“. Ohne Zugabe durfte auch das Ballett „Hip Hops“ nicht von der Bühne. Sie tanzten unter anderem zu dem Titellied des Films „Top Gun“. Nichts Gutes an ihren Ehemännern ließ das Duo Nadine Hedderich und Sabrina Gratzer bei ihrem Vortrag. Sehr schwungvoll wurde es beim Auftritt der „Chicken Girls“.
Mit dem Gläsernen Giggel für 50 Jahre Fastnacht im Traditionsverein wurde Jacky Degen geehrt. Für die musikalische Gestaltung des Abends war der Lorscher Musiker Jean Diehl zuständig. Viel Beifall erhielt auch die Formation „Reggaetons“ für ihren sehr schnellen Tanz. Bei der Zugabe wurden sie von der Sitzungspräsidentin der Weiberfastnacht des Hessischen Rundfunks Michaela Hartnagel-Keil unterstützt. Sie zeigten noch einmal den Tanz, mit dem sie gemeinsam die Sendung eröffnet hatten, die am Abend zuvor ausgestrahlt worden war.
„Gemeindearbeiter“ wussten so einiges zu erzählen
Als Arbeiter der Gemeinde wussten Christopher Hiemenz und Daniel Degen so einiges zu erzählen. Natürlich blieben auch die Sitzungen der „Närrischen Drei“ und der „Bürger-Funken“ sowie der Familienabend der Feuerwehr, der wegen der Renovierung der Lorscher Nibelungenhalle in Einhausen stattgefunden haben, nicht unkommentiert.
Als Cowgirls wirbelten die „Dancings Chicks“ über die Bühne. Auch hier forderten die Zuschauer lautstark „Zugabe“. Über ihre Reise nach Hollywood berichtete Michaela Hartnagel-Keil als Barbie, die kurzerhand Zuschauer Andreas Hartnagel in ihren Vortrag einband, der sein Gastspiel bravourös meisterte. Nach dem Auftritt der „Ruck Zuck Dormelisch“, die als Feuerwehrleute ihr tänzerisches Können unter Beweis stellten, setzte das große Finale den Schlusspunkt hinter ein tolles Programm.
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