Lorsch. Mitglieder des Vereins „Mensch vor Verkehr“ (MvV) nutzen die Zeit vor der im Oktober anstehenden Landtagswahl, um Wähler und Politiker an das geplante Großprojekt Schienenneubaustrecke zwischen Frankfurt und Mannheim zu erinnern – und an den geforderten langen Tunnel für die ICE- und Güterzüge.
Als Tarek Al-Wazir, hessischer Wirtschafts- und Verkehrsminister und Kandidat der Grünen für das Amt des Ministerpräsidenten, in der vorigen Woche den Kreis Bergstraße besuchte, um mit Bürgern ins Gespräch zu kommen, war auch MvV präsent. Der Lorscher Dr. Jürgen Reiter, stellvertretender MvV-Sprecher, meldete sich bei dem Termin, den der Staatsminister gemeinsam mit dem Kreisbeigeordneten Matthias Schimpf am Heppenheimer Wochenmarkt absolvierte, zu Wort.
Regionalhalt bei Lorsch
Es ergab sich ein kurzes, intensives Gespräch. „Da die Planungen der Neubaustrecke Frankfurt-Mannheim voranschreiten, ging der Gedankenaustausch um den schnellen Nahverkehr und die Umsetzung eines Regionalhalts im Bereich Lorsch/Einhausen“, so Reiter.
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Auch die zu starke Streckenneigung wurde besprochen. Diese führt zu nächtlichem Verkehr durch die schweren und langen Güterzüge auf der Main-Neckar- und der Riedbahn, da diese die Neubaustrecke wegen der zu starken Neigung nicht nutzen könnten, verdeutlichen die MvV-Aktiven. „Minister Al-Wazir versprach, in diesen Fragen unterstützend aktiv im Bundesverkehrsministerium zu werden“, berichtet der MvV-Sprecher.
Reiter überreichte dem Gast aus Wiesbaden bei dieser Gelegenheit auch Kopien von Schreiben an Michael Theurer, den Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesverkehrsminister, und Bundesverkehrsminister Volker Wissing, die „Mensch vor Verkehr“ gemeinsam mit der Stadt Lorsch und der Gemeinde Einhausen verfasst hat. Die Schreiben wurden auch bereits mit Unterstützung von FDP-Bundestagsabgeordnetem Till Mansmann ins Verkehrsministerium in Berlin geschickt.
Viele Kandidaten auf dem Podium
Der als Umweltverband anerkannte Verein „Mensch vor Verkehr“ erinnert außerdem an die öffentliche Veranstaltung am kommenden Mittwoch (30.) um 20 Uhr in der Einhäuser Mehrzweckhalle. MvV hat Bergsträßer Landtagskandidaten von CDU, Grünen, SPD, FDP, Freien Wählern und AfD zur Podiumsdiskussion eingeladen, die vom MvV-Vorsitzenden Reimund Strauch moderiert wird. Jeder Interessierte ist als Zuhörer willkommen, es können von den Besuchern auch Fragen gestellt werden.
Die Podiumsdiskussion soll dazu beitragen, über die Situation und die Anliegen der Bergsträßer in der bereits stark verkehrsbelasteten Region zu informieren. Abgelehnt wird das Großbauprojekt von „Mensch vor Verkehr“ nicht. Von den Landespolitikern und ihren jeweiligen Kontakten zur Bundespolitik erhoffen und erwarten die Bergsträßer Unterstützung für einen verträglichen Trassenbau. Entschieden wird über die Finanzierung der Maßnahmen letztlich in Berlin.
Nach der Podiumsdiskussion in Einhausen in dieser Woche plant MvV im September auch einen weiteren Informationsabend in Lorsch. sch
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