Fragen vor der Wahl

Fragen vor der Bürgermeisterwahl in Lorsch an Christian Schönung

Kadidat Christian Schönung hat sich vor der Bürgermeisterwahl am Sonntag den Fragen der Redaktion gestellt.

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sch
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Christian Schönung. © privat

Herr Schönung, das Bürgermeisteramt sieht keine geregelten Feierabende vor. Was machen Sie, wenn Sie mal frei haben?

Christian Schönung: Ich halte mich gern mit Sport fit. Im Sommer mit Schwimmen und Radfahren, im Winter im Sportstudio. Ich gehe auch gern mit guten Freunden weg.

Wo ist Ihr Lieblingsplatz in Lorsch?

Schönung: Im Sommer ist es das Waldschwimmbad, ansonsten der Bereich um die Bank auf dem Klosterhügel.

Lorsch ist in den vergangenen Jahren beständig gewachsen. Mehr als 14 000 Einwohner zählt es derzeit. Wie groß soll die Stadt nach Ihrer Idealvorstellung werden?

Schönung: Wir brauchen ein marginales kontinuierliches Wachstum. Nicht zuletzt, damit alle bisherigen Lorscher auch künftig Lorscher sein können. Pro Jahr ist nicht mehr als ein Prozent Wachstum erforderlich. Die Grenze sehe ich irgendwann bei einer Größe von 16 000 Einwohnern erreicht.

Zuletzt wurde in den politischen Gremien der Stadt mehrfach hervorgehoben, dass Lorsch eine Vorreiterrolle im Kreis Bergstraße einnehme. Protest von anderen Kommunen war nicht zu hören. Welche Bedeutung hat Lorsch für den Kreis Bergstraße?

Schönung: Lorsch wird gerne als Kulturhauptstadt bezeichnet – und das zurecht. Auch bei vielen Umweltmaßnahmen sind wir federführend. Ich erinnere zum Beispiel an unsere Baumschutzsatzung, an die Initiativen zum Rückbau von Schottergärten, an die Förderprogramme, die den Kauf von Photovoltaikanlagen attraktiver machen, oder den Umstieg auf E-Mobilität. Von anderen Kommunen ist einiges davon aufgenommen worden.

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Was machen Bensheim und Einhausen besser als Lorsch?

Schönung: Das kann ich zu wenig im Detail beurteilen. Einhausen hat jedenfalls ebenfalls eine starke Vereinslandschaft. Bensheim ist die Stadt der Schulen und vieler Veranstaltungen.

Wann wird die schon sehr lange ersehnte zweite Grundschule ihren Betrieb aufnehmen, deren Bau der Kreis schon vor drei Jahren beschlossen hat?

Schönung: Da habe ich keine anderen Informationen als die bisher von Seiten des Kreises mitgeteilten zum Ende des Sommers. Da hieß es: zwei Jahre Planungszeit und zwei Jahre Bauzeit, also vier Jahre.

Was ärgert Sie so richtig?

Schönung: Es ist relativ schwer, mich so richtig in Rage zu bringen. Es ärgert mich aber zum Beispiel, wenn vor allem in politischen Diskussionen – trotz mehrmaliger Erläuterungen – immer noch dieselben Rückfragen kommen.

Was sind Ihrer Ansicht nach die drei wichtigsten Aufgaben in der anstehenden sechsjährigen Amtszeit als Bürgermeister?

Schönung: Wohnraum-Versorgung, bedarfsgerechte Kinderbetreuung und die Themen Klimaschutz beziehungsweise Energie werden besonders wichtig sein. Das heißt aber natürlich nicht, dass andere wichtige Projekte, etwa im Bereich Sport, keine Beachtung finden.

Sie sind erklärtermaßen Anhänger des FC Bayern, der wegen des millionenschweren Sponsorings aus Katar in der Kritik steht. Derzeit steht die gesamte WM in der Kritik. Schauen Sie sich die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft an?

Schönung: Bis dato habe ich mir noch kein Spiel angeschaut, einige Übertragungen liefen zufällig – etwa im Sportstudio – im Hintergrund. Es ist die falsche Jahreszeit für eine Fußball-Weltmeisterschaft. Würde sie im Sommer stattfinden, würde ich eher dazu tendieren, Spiele zu gucken.

Wie verbringen Sie den kommenden Sonntag, den Wahltag?

Schönung: Ich werde normal frühstücken, an diesem Tag allerdings keine Termine wahrnehmen. Gegen 18 Uhr werde ich in einem Wahllokal beim Auszählen der Stimmen zusehen. Wenn das Wahlergebnis vorliegt, werde ich mich mit Freunden und Unterstützern treffen.

Wann wird es in Ihrer nächsten Amtszeit Steuer- oder Beitragserhöhungen für die Bürger geben – und wofür wird dann mehr zu zahlen sein?

Schönung: Da verweise ich auf die Einbringung des Haushaltsplans. Mein Bestreben ist es aber, obwohl jede Ausgabe steigt, dass wir einen Haushaltsplan für 2023 ohne Erhöhungen haben.

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Ein lebensgroßes Foto einer berühmten Künstlerin ist in Ihrem Arbeitszimmer aufgehängt. Verraten Sie, um wen es sich handelt?

Schönung: Lebensgroß ist in diesem Fall gar nicht so groß. Denn es ist ein Foto von Helene Fischer. Es war Teil des Fanpaketes, zu dem auch eine CD gehört, das ich von der Stadt Lorsch zu meinem Dienstjubiläum geschenkt bekam.

Was ist für Sie der zweitschönste Beruf, nach dem schönsten als Bürgermeister?

Schönung: Das ist mein alter Beruf. Ich habe ein Duales Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Fachrichtung Spedition/Logistik absolviert. Als Diplom-Betriebswirt war ich in verschiedenen leitenden Positionen in Vertrieb und Verwaltung und zuletzt als Manager bei einem in Bayern beheimateten Automobillogistiker mit Dienstsitz in Südhessen tätig. Ich war glücklich in diesem Job – und bin seit jetzt fast zwölf Jahren glücklich als Bürgermeister.

Sie haben bereits zwei Bürgermeister-Wahlkämpfe erlebt, haben zwei Mal die Direktwahl erfolgreich gewonnen. Der jetzige Wahlkampf ist anders – warum?

Schönung: Er ist deutlich anders. Es fehlen die Duelle auf fachlicher Ebene.

Werden Sie in sechs Jahren noch einmal für das Bürgermeisteramt kandidieren?

Schönung: So eine Frage stellt sich im letzten Drittel der Wahlperiode.

Wie geht die Wahl am Sonntag aus?

Schönung: Das Ergebnis wird die Wiederwahl für mich sein.

Was wären Sie – an Stelle der vorangegangenen Fragen – von uns lieber gefragt worden?

Schönung: Macht Ihnen dieser herausfordernde Job wirklich jeden Tag Spaß?

Und Ihre Antwort wäre?

Schönung: Ja, das macht er – jeden Tag. sch

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