Lorsch. Die Lorscher Feuerwehr hat einen neuen Stadtbrandinspektor. Lukas Eichler heißt er. An die Spitze der Freiwilligen Feuerwehr wurde der 28-Jährige am Freitagabend im Rahmen der Jahreshauptversammlung gewählt. Der bisherige Stadtbrandinspektor Markus Stracke kandidierte nicht mehr für das Amt.
Mehrheitliche Entscheidung
Die gemeinsame Sitzung von Feuerwehr und Feuerwehrverein dauerte mehr als vier Stunden. Denn es gab zahlreiche Wahlen – und für nicht wenige der zu besetzenden Funktionen kandidierten mehrere Bewerber, so dass geheime Abstimmungen notwendig wurden. Auch für die Nachfolge von Markus Stracke hatte sich nicht allein Lukas Eichler interessiert. René Gieser, Kandidat mit mehr als 25-jähriger Diensterfahrung in der Gefahrenabwehr, trat ebenfalls zur Wahl an. Die 50 Wahlberechtigten entschieden sich mit deutlicher Mehrheit – 41 Ja-Stimmen – für den Lorscher Eichler, der seine Feuerwehrausbildung in der eigenen Jugendfeuerwehr begann und bislang bereits als einer der beiden Stellvertreter des Stadtbrandinspektors im Einsatz war sowie im Vereinsvorstand mitarbeitet.
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Auch für die beiden Ämter als erster und als zweiter Stellvertreter gab es jeweils zwei Bewerber. Dr. Andreas Adams, früherer Jugendwart der Feuerwehr, und Thomas Kindinger wollten beide erster Stellvertreter des Stadtbrandinspektors werden. Die Versammlung entschied mit der großen Mehrheit von 44 Stimmen dafür, dass Kindinger, bisher schon erster Stellvertreter, diese Aufgabe auch weiter übernehmen soll. Bei der Wahl des zweiten Stellvertreters traten René Gieser und Stephan Hubeler an. Hubeler, bislang unter anderem Gruppenführer und engagiert im Feuerwehrvereinsvorstand, gewann die Abstimmung mit dem Votum durch 33 Wahlberechtigte.
Über die Neubesetzung des Feuerwehrausschusses hatten die Mitglieder ebenfalls zu entscheiden. Auch bei diesem Tagesordnungspunkt zeigte die Lorscher Wehr, dass sie stark aufgestellt ist und viele Aktive hat, die bereit sind, auch Verantwortung zu übernehmen. Denn auch für dieses Gremium gab es mehr als die vier nötigen Bewerber. Die meisten Stimmen erhielten Kai Schreiweis, Matthias Vogel, Benjamin Purkert und Stephan Wenzel.
Keine Sorge um den Nachwuchs bei der Feuerwehr Lorsch
„Feuerwehr funktioniert nur als Teamleistung“, daran hatte in seinem letzten Rechenschaftsbericht zuvor der scheidende Stadtbrandinspektor Markus Stracke erinnert. Teamgeist und Zusammenhalt zeichneten die Lorscher Feuerwehr aus, die zudem dank moderner technischer Ausrüstung für die Zukunft gut aufgestellt sei. Stracke berichtete von 172 Einsätzen im Berichtsjahr, deutlich mehr als im Vorjahr (128). Gefordert war die Wehr unter anderem bei dem Wohnheim-Brand in der Mannheimer Straße. Die Unterstützung durch Passanten, lobte Stracke: „Ein solches Verhalten ist nicht mehr selbstverständlich.“
Das Interesse an der Feuerwehr ist groß, um Nachwuchs muss man sich in Lorsch nicht sorgen. Die „Löschhasen“ etwa sind auf 25 Teilnehmer gewachsen, die Gruppe für die Jüngsten hatte zuvor fünf Aktive. Die Jugendwehr hat 34 Mitglieder. Die Einsatzabteilung zählte zuletzt 87 Mitglieder, in der Alters- und Ehrenabteilung engagieren sich 33 Mitglieder. Stracke, der fünf Jahre lang als Stadtbrandinspektor und zuvor ebenso lange als Stellvertreter wirkte, dankte insbesondere auch all jenen, die während seiner beruflichen Abwesenheit – Stracke war als stellvertretender Leiter der Abteilung Gefahrenabwehr beim Kreis oft unterwegs – alles bestens regelten.
Lorsch auch auf Landesebene gut vertreten
Bürgermeister Christian Schönung, der bei der Versammlung als Wahlleiter fungierte, unterstrich, dass die Stadt „stolz sein kann auf diese Feuerwehr“. Auch auf Landesebene ist Lorsch gut vertreten. Die Zahl der unnötigen Alarmierungen in der Stadt, ausgelöst zuletzt in der Lagerhausstraße durch Kochdämpfe, soll kleiner werden, hieß es.
Jugendleiter Robin Gröger berichtete von vielen Aktivitäten der Nachwuchsabteilung, der technischen Ausbildung, aber auch von der Hamburg-Fahrt. Das Betreuerteam sei „hoch motiviert“. Das gilt auch für die „Löschhasen“, über die Dominik Novak informierte und dazu erwähnte, dass bei den Minis bereits eine Warteliste existiert. Roland Ritter berichtete für den entschuldigten Achim Wunsch über die Auftritte des Spielmannszugs, das Mitwirken am Rosenmontagszug in Mainz und die geplante Projektwoche in der Wingertsbergschule. Klaus Rickers ergriff im Namen der Alters- und Ehrenabteilung das Wort. Die 65 Mitglieder unternahmen Radtouren und trafen sich zu Festen.
Um die Leistungen aller Verdienten in der Wehr zu würdigen ohne die Hauptversammlung auszuweiten, wird es im April eine Ehrungsveranstaltung geben. Weiterer Bericht zur Hauptversammlung folgt.
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