Fastnacht

Lorscher Fastnachtsumzug 2024 mit 84 Nummern

Am heutigen Dienstag (13.) feiern Bergsträßer das Finale in Lorsch. Die Sicherheitsvorgaben werden überprüft und die Zugstrecke wird leicht geändert.

Von 
Nina Schmelzing
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Am Dienstagnachmittag gehört das Zentrum den Fastnachtern. Innenstadtstraßen sind für den Durchfahrtsverkehr gesperrt, wenn der Zug kommt. © Gutschalk

Lorsch. Das Zugprogramm steht. Für das größte Lorscher Fastnachtsspektakel im Jahr ist die Anmeldung abgeschlossen. 84 Beiträge sind für den Umzug diesmal gemeldet und von den Veranstaltern bei der Stadt zugelassen worden. Am Dienstag (13.) werden wieder Tausende Besucher die Lorscher Innenstadtstraßen säumen, um den Fußgruppen und Aktiven auf den Motivwagen zuzujubeln und das Finale der närrischen Zeit gemeinsam zu feiern. Start ist, wie immer, um 14.11 Uhr.

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Dass trotz perfekter Vorbereitung nicht immer alles haargenau so abläuft, wie geplant, dafür war der Zug im vorigen Jahr ein Beispiel. Auf dessen Start mussten die Zuschauer ungewöhnlich lange warten. Grund für die gut halbstündige Verspätung war damals ein Feuerwehr-Einsatz. Die Alarmierung hatte zwar nichts mit dem Zug zu tun, der Einsatzort aber lag in der Rheinstraße und damit an der Zugstrecke. Gebrannt hatte es in einer Bäckerei, an der Abluftanlage.

Sicherheit ist in Lorsch das oberste Gebot

Menschen kamen glücklicherweise nicht zu Schaden. Abgesehen von der Verspätung konnten die Fastnachter gut gelaunt feiern. Dass es allerdings auch schlimme Unfälle direkt im Zug geben kann, war gerade – andernorts – zu erleben. Im badischen Kehl brach am vorigen Sonntag in einem Fastnachtsumzugswagen ein Feuer aus. Mehrere Menschen wurden durch den Brand verletzt, einer davon schwer. Das Feuer während des Zugs ist offenbar durch eine Verpuffung entstanden. Die genauen Ursachen, ob ein technischer Defekt, ein Bedienungsfehler oder eine Missachtung von Sicherheitsauflagen Grund für den Brand und den Abbruch des Umzugs waren, werden ermittelt.

Vor dem Alten Rathaus wird bereits auf Fastnacht eingestimmt. © Schmelzing

Der schreckliche Vorfall macht deutlich, dass Sicherheit bei einer Veranstaltung, zumal einer närrischen Großveranstaltung mit jeder Menge ausgelassen feiernden Besuchern, immer oberstes Gebot sein muss. Diese Linie wird in Lorsch seit Jahrzehnten verfolgt. Ralf Kleisinger, Vorsitzender des Vereins Lorscher Fastnachtszug und im Stadthaus erfahrener Cheforganisator für den Umzug, weist jedes Jahr darauf hin, dass alle Bestimmungen einzuhalten sind – und das sind nicht wenige.

Ordnungskräfte überwachen das Einhalten der Vorschriften

Die Vorschriften, die Lorscher Teilnehmer zu beachten haben, füllen drei Seiten: vom Alkoholverbot mit „Null-Promille-Regel“ für die Fahrer über Abstandsvorschriften für Umzugswagen zu den anderen Zugteilnehmern und das Wurfmaterial – es darf „nicht mit voller Wucht“ ins Publikum gelangen – sowie den Lärmpegel gibt es zahlreiche Vorgaben. Auch dass beleidigende oder diskriminierende Beiträge zu unterlassen sind, ist eigens aufgelistet.

„Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass dies keine bloße Ankündigung sein wird. Ordnungskräfte werden die Einhaltung der Sicherheit beim Start und an weiteren Stellen des Zugwegs sehr streng überwachen“, heißt es von der Stadt, dass kontrolliert wird, Verstöße Folgen haben. Gegebenenfalls ist ein Beitrag aus dem Zug zu nehmen.

Farbbeutel-Wurf auf Teilnehmende des Umzugs

Die Sicherheitsvorkehrungen sind im Laufe der Zeit erweitert worden. Als das Fastnachtsfinale vor Jahren von jugendlichen Besuchern zunehmend als „Sauf-Party“ missverstanden wurde, haben die Veranstalter Alkoholkontrollen eingeführt – und beibehalten. Seitdem vor vielen Jahren einmal ein Kind den Rädern eines Zugfahrzeugs gefährlich nahe kam, müssen Motivwagen zusätzlich durch vier mitlaufende Erwachsene abgesichert werden. Selbstverständlich dürfen nur Fahrzeuge teilnehmen, die laut Straßenverkehrsordnung zugelassen sind.

Trotz umfassender Sorgfalt lässt sich Unvorhergesehenes nie hundertprozentig ausschließen ist: Im vorigen Jahr hat das die Laurissa erfahren. Aus einem Fenster wurde ein Farbbeutel auf Mitglieder des Musikzugs geworfen. Der Vorfall ging glimpflich aus. Die Laurissa marschiert auch in diesem Jahr wieder musizierend im Umzug mit.

Umzug bleibt umfangreich - Strecke ändert sich

Auch auf viele andere Stammgäste können sich die Zuschauer freuen: die traditionsreichen Lorscher Fastnachtsvereine Närrische Drei und Bürger-Funken schicken zahlreiche Gruppen auf die Straße, auch die Rabbits laufen mit. Die großen heimischen Sportvereine Olympia und Tvgg bereichern den Zug ebenso wie der Schäferhundeverein und der Elternbeirat der Villa Kunterbunt. Auch die Schön-Klinik und die Stadt Lorsch nutzen wie auch die Behindertenhilfe den Termin, um sich vor viel Publikum zu präsentieren. Verlass ist auch auf die „Großmütterchen und Großväterchen“ und auf Fastnachter der Umgebung. Heppenheim, Bensheim, Bürstadt und Viernheim sind mit Abordnungen vertreten. Das Musikcorps aus Einhausen pausiert diesmal.

Mit seinen 84 Nummern wird der 62. Zug so umfangreich wie im Vorjahr. Eine kleine Änderung betrifft – nötig wegen Straßensanierungen – die Zugstrecke. Start bleibt in der Biengartenstraße. Die Teilnehmer ziehen über Sand-, Gabelsberger und Hirschstraße, den Kaiser-Wilhelm-Platz und die Römer- in die Bahnhofstraße. Nach dem Abbiegen in die Rheinstraße geht es dann aber direkt in die Alexanderstraße und über die Schiller- und Heinrichstraße Richtung Nibelungenstraße.

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Jetzt hoffen alle Fastnachter, dass das Wetter noch so einladend wie im Vorjahr wird. Nach dem Umzug im Freien kann man sich zum Beispiel im Zelt bei einer „After-Umzugsparty“ mit Live-Musik auf dem Bahnhofstraßen-Parkplatz unterhalb der Nibelungenhalle aufwärmen.

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