Lorsch. Die Fastnacht ist mit vielen Traditionen verbunden – und jeder Verein hat dabei noch seine ganz besonderen Eigenheiten und Gepflogenheiten. Zu den Höhepunkten einer jeden Veranstaltung gehören natürlich auch fastnachtliche Kostüme und vor allem die detailreichen und aufwendig gestalteten Uniformen, mit denen jede der Korporationen besonders auch bei der beliebten Straßenfastnacht eigene Akzente setzt.
650 Mitglieder gut angezogen
Dass bei den Närrischen Drei (N3) die blau-weißen Uniformen für die über 650 Mitglieder bestens sitzen und alles blitzt und blinkt, dafür sorgt mit viel Liebe zum Detail und mit Nadel und Faden bewaffnet das Team der Schneiderei. Das Team feiert in der laufenden Kampagne ein beeindruckendes Jubiläum: Seit genau 25 Jahren besteht die Gruppe, deren Mitglieder in zahlreichen Arbeitsstunden das ganze Jahr über am Werk ist, um die vielen Kinder- und Erwachsenengruppen mit neuen Uniformen auszustatten und die alten wieder auf Vordermann zu bringen.
Schon seit Gründung des Vereins werden alle Näharbeiten von den fleißigen Damen in unermüdlicher ehrenamtlicher Kleinstarbeit übernommen – unvergessen dabei sicherlich auch die frühere „Chef-Schneiderin“ Anni Metz, die sich lange Jahre mit ihrem Team um das Uniformbild der Närrischen Drei kümmerte. Seit einem viertel Jahrhundert hat das heutige Team, aktuell bestehend aus Bea Baumann, Verena Derst, Nicole Fink, Christel Gärtner, Annette Glanzner, Mandy Kirpal, Katharina Philippi und Kersten Steyer, die Nadeln in der Hand.
Ursprünglich ebenfalls Teil der Damenriege waren die leider bereits verstorbenen Petra Geis und Elsa Tsakiris, die aber in vielen Erinnerungen und wunderbaren Anekdoten immer noch bei fast jedem Einsatz präsent sind.
Eine klare Hierarchie im Team gibt es nicht, alle sind gleichberechtigt – auch wenn die ein oder andere natürlich immer mal wieder die Federführung für bestimmte Bereiche übernimmt, wie die Damen mit einem Augenzwinkern berichten.
Und dabei ist schon die diesjährige Bilanz des fleißigen Teams mehr als beeindruckend: Alleine 25 Uniformjacken wurden neu geschneidert, 54 Änderungen mit großer Akribie durchgeführt. Und auch zehn neue Röcke und 17 zu ändernde Röcke wurden fachkundig bearbeitet.
Früher stand außerdem auch noch das Anfertigen von Kostümen für die Damen-Tanzgruppen auf der N3-Bühne mit auf der Agenda. Wie viele Einzelteile in all den Jahren bei den Damen gelandet sind, das lässt sich nur grob schätzen, aber sicher ist, dass es in den vierstelligen Bereich gehen muss. Die dahinter liegenden Arbeitsstunden lassen sich nicht zählen.
Doch wer meint, dass sich das Engagement des Schneiderei-Teams bei den Närrischen Drei nur auf das Schneiderhandwerk beschränkt, der irrt sich: Alle Schneiderinnen sind aktive Mitglieder der N3-Musketiere, kümmern sich um die Dekoration des Foyers bei allen Sitzungen oder verkaufen Wurst und Suppe an die hungrigen Fastnachter während des N3-Fastnachtstreibens. Auch beim Kreisnarrenempfang vertreten sie ihren Lorscher Verein mit viel Freude und zeigen Präsenz in allen Teilen des Kreises.
Bei aller Arbeit darf das Gläschen Sekt zur Belohnung nach der Arbeitseinheit jeden Dienstag oder im Anschluss an die vielen N3-Sitzungen nicht fehlen. „Wir alle wissen genau, was wir an unserem fleißigen Schneiderei-Team haben und welch wichtige Arbeit die Damen seit so vielen Jahren für den Verein leisten. Das ist vorbildhaft und verdient unseren größten Respekt“, unterstreichen N3-Vorsitzender Daniel Helwig und sein Stellvertreter Dr. Sebastian Koob gemeinsam.
Auch deswegen soll es bei den Veranstaltungen der diesjährigen Kampagne eine kleine Würdigung für die Damen des N3-Nähteams geben und ein dreifach donnerndes Laurissa Helau dazu erklingen. red
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