Hauptversammlung

Der Lorscher VdK-Vorstand macht als Trio weiter

Vorsitzende Gabriele Schneller einstimmig wiedergewählt / Sozialverband hat in Lorsch fast 440 Mitglieder

Von 
Nina Schmelzing
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Gabriele Schneller (3.v.l.) wurde als Lorscher VdK-Vorsitzende bestätigt. Ebenso wurden Karl Heinz Schneller (l.) und Helmut Wägner (2.v.l.) wiedergewählt. Zur Hauptversammlung nach Lorsch waren als Vertreter des Kreisverbandes auch Annegret Fettel (r.) und Antonio De Salvatore gekommen. © Neu

Lorsch. Was die Abkürzung VdK bedeutet, ist vor allem vielen jüngeren Menschen nicht mehr geläufig. Das Kürzel steht für den Verband der Kriegsbeschädigten und Kriegshinterbliebenen sowie Sozialrentner Deutschlands. Der VdK, vor 1950 gegründet, ist aber keinesfalls aus der Zeit gefallen. Er kümmert sich schließlich um viele Themen rund um Alterssicherung und Rehabilitation und hat großen Zulauf. Mit 2,2 Millionen Mitgliedern hat er sich zum aktuell größten Sozialverband des Landes entwickelt. In Lorsch hat der Ortsverband die stattliche Zahl von 437 Mitgliedern.

Nur ein Bruchteil von ihnen kam jetzt zur Jahreshauptversammlung. Gut 25 Teilnehmer wurden im Paul-Schnitzer-Saal gezählt. Das ist nicht ungewöhnlich, stellte für den Kreisverband Annegret Fettel fest, die gemeinsam mit Antonio De Salvatore als Gast an der Sitzung teilnahm. In Lorsch standen schließlich unter anderem Wahlen auf der Tagesordnung. Aus gesundheitlichen Gründen sowie aus „Angst“, in ein Amt gewählt zu werden, blieben viele Mitglieder bei solchen Sitzungen öfter daheim.

Die verbreitete Scheu, Verantwortung zu übernehmen, kann dann allerdings dazu führen, dass irgendwann überhaupt kein Vorstand mehr gebildet werden kann. Von den insgesamt 36 VdK-Ortsverbänden im Kreis Bergstraße ist das bei zehn Gruppen der Fall, berichteten die Gäste.

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Auch in Lorsch ist das Vorstandsteam zuletzt kleiner geworden. Krankheitsbedingt ist der Vorstand „geschrumpft“, wie Vorsitzende Gabriele Schneller erinnerte. „Wir haben beschlossen, dass wir den Ortsverein nicht allein lassen wollen“, machte Schneller aber klar, dass man auch als Dreierteam weiterarbeiten könne – und sich entschlossen habe, das zu tun. Von der Hauptversammlung gab es für die Bereitschaft des Trios, erneut für ihre Vorstandsämter zu kandidieren, volle Unterstützung.

Gabriele Schneller wurde einstimmig – in geheimer Wahl – als VdK-Vorsitzende für vier Jahre bestätigt. Helmut Wägner wird erneut die Kassenführung übernehmen, Karl Heinz Schneller macht als Schriftführer weiter. Es gab Beifall von den Sitzungsteilnehmern für alle einstimmig erfolgten Wahlen.

Dank von der Stadt

Jürgen Engert, der als Stadtrat unter anderem die Grüße von Bürgermeister Christian Schönung überbrachte, erklärte in seiner Rede, in Lorsch sei man „dankbar“ dafür, dass der VdK da ist und sich so auch um diejenigen kümmere, die nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

Die Vorsitzende blickte in ihrem Rechenschaftsbericht unter anderem auf das gut besuchte Jubiläum zum 75-jährigen Bestehen des Lorscher VdK zurück. Auch die regelmäßigen Sprechstunden – an jedem zweiten und vierten Donnerstag – seien sehr gut nachgefragt. Zwischen 15 und 17 Uhr ist der VdK im Stadthaus präsent. Auch der Stammtisch im Back- und Brauhaus kommt gut an, das gilt auch für die Treffen bei den Klosterspatzen. Auch am Neubürgerempfang der Stadt Lorsch beteiligte sich der Ortsverband und stellte seine gemeinnützige Arbeit vor.

Anmelden zum Ausflug

Schneller dankte für die Unterstützung durch die Stadt und machte auf die noch anstehenden Termine im kommenden Halbjahr aufmerksam: Ende August (26.) lädt der Lorscher VdK zum Grillfest ein, im September ist ein Ausflug nach Bingen vorgesehen. Anmeldungen dazu sind noch möglich. Mitte November ist die Jahresabschlussfeier terminiert.

In früheren Jahren waren VdK-Vorstandsteams breiter aufgestellt, wurde in der Diskussion erinnert, die sich nach der Wahl entwickelte. Einen stellvertretenden Vorsitzenden und mehrere Beisitzer gab es sowie Mitglieder, die sich zum Beispiel als Frauenwartin um besondere Anliegen kümmerten. Man habe im Vorfeld der Hauptversammlung selbstverständlich um Interessierte geworben und auf die aktuelle Personallage hingewiesen, entgegnete Schneller, als ein Mitglied meinte, mehr Reklame für ein Vorstandsamt wäre vielleicht sinnvoll gewesen. Es habe sich aber niemand gemeldet.

Vor allem junge Leute würden gesucht, die in die Fußstapfen des jetzigen Vorstands treten wollten, wiederholte Schneller. „In vier Jahren werde ich mit Sicherheit nicht mehr antreten“, zeigte die 68-Jährige zudem auf, dass langfristig auf jeden Fall Nachwuchs für den VdK-Vorstand gewonnen werden muss.

Den Willen, im Vorstand mitzuarbeiten, bot in der Versammlung umgehend ein Mitglied an. Der Sozialverband habe ihm in der Vergangenheit geholfen, nun wolle er etwas zurückgeben. Anderen helfen zu können, mache ihm Freude. Erfahrung habe er durch Vereinsarbeit.

Annegret Fettel machte daraufhin deutlich, dass der VdK allerdings kein Verein, sondern ein großer Verband ist. Das bedeute auch, dass man sich innerhalb der Struktur nach festen Regeln richten muss. Wer VdK-Beratungen anbieten will, muss Grundlagenschulungen und Beraterausbildung absolvieren, um stets auf dem Laufenden über Themen wie etwa Rente, Pflege und Versorgungsamt zu sein.

Dabei hilft die VdK-Akademie. Es seien aber auch Ehrenamtliche sehr gerne gesehen, die sich anders einbringen wollen, unterstrich Fettel. Hilfe bei den Festen wie Kuchen backen sei etwa fast immer sehr willkommen. Auch bei der Arbeit im Internet sei Unterstützung gefragt. Über Unterstützung vor Ort freue sich auch der Kreisverband, der natürlich nicht für alle Ortsvereine die Arbeit bis ins Detail leisten könne.

Es gebe heutzutage leider nur noch wenige Menschen, die bereit seien, ohne Bezahlung ehrenamtlich zu arbeiten, bedauerte ein VdK-Mitglied. Dem Lorscher Mitglied, das Interesse an der Vorstandsmitarbeit geäußert hatte, wurde angeboten, zu einer der nächsten Vorstandssitzungen dazuzukommen und so einen ersten Eindruck von der Arbeit dort zu erhalten.

Redaktion

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