Gartenbau-Stammtisch

Das mögen Starkzehrer und Flachwurzler

Viele Tipps für den erfolgreichen Gemüse-Anbau im eigenen Garten

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Ehrenvorsitzender Feldmeier hatte Salat aus dem eigenen Garten dabei. © Weinbach

Lorsch. „Ein Bio-Garten mit Mischkulturen sorgt für mehr Ausgewogenheit, weil Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten viel mehr bieten als die Ersparnis des Gemüseeinkaufs in einem Supermarkt“, erklärte Norbert Feldmeier, Ehrenvorsitzende des Lorscher Obst- und Gartenbauvereins beim zweiten sommerlichen Gartenstammtisch auf dem Vereinsgelände im Schnabelseck. Vorsitzender Klaus Eberle hatte zahlreiche Frauen und Männer begrüßt und zu einer Diskussion angeregt. „Garten ist Natur, es macht Spaß, wenn alles grünt und blüht“, ist seine Devise.

Zu den Besuchern gehörte auch der Kreisvorsitzende Wolfgang Heeb. Er hatte interessantes Material mitgebracht zur Verwendung im Garten und einen Hinweis auf Hilfe durch das Gartentelefon. Die Hessische Gartenakademie habe damit ihr Informations- und Beratungsangebot für alle Freizeitgärtner verbessert. Zu erreichen ist die Beratungsstelle unter den Telefonnummern 0561-7299377 oder 01805-729972.

Norbert Feldmeier, der den Besuchern gleich zum Beginn einen wunderschönen Kopfsalat aus dem eigenen Garten als Anschauungsmaterial zeigte, versicherte, dass frisches Gemüse leicht seinen Weg in die heimische Küche finde. Es sei möglich, die natürliche Entwicklung der Pflanzen, von der Aussaat bis zur Ernte zu verfolgen. Das Gemüse versorge die Menschen mit zahlreichen Vitaminen und Mineralstoffen. Da sich die verschiedenen Gemüsesorten erheblich voneinander unterscheiden, biete ein sorgfältig erstellter Anbauplan die beste Voraussetzung für eine reiche Ernte.

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Um Probleme zu vermeiden, sollten zum Beispiel Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Tomaten, Paprika und Gurken nicht zu dicht nebeneinander gepflanzt werden. Auch Salat und Petersilie passten nicht zusammen. Liebstöckel und Wermut sollten besser ganz alleine stehen. „So wie wir Menschen etwas zum Essen brauchen, um zu überleben, benötigen die Pflanzen auch Nahrung, müssen mit Nährstoffen und Wasser versorgt werden, um zu wachsen, zu blühen, Früchte zu bringen“, machte der Referent klar.

Verwendet werden sollten biologischer, organischer oder mineralischer Dünger. Zu den Kulturen mit unterschiedlichen Nährstoffansprüchen zählen Starkzehrer, die die meisten Nährstoffe brauchen, wie Kartoffeln, Tomaten, Erdbeeren, Sellerie, verschiedene Kohlsorten, Kürbis und Rhabarber. Mittelzehrer sind Paprika, Zucchini, Gurke, Radieschen, Zwiebel, Blattsalate. Dazu kommen Schwachzehrer wie Kräuter, Bohnen und Möhren.

Beachtet werden sollte beim Pflanzen die Wurzeltiefe. Flachwurzler sind Zwiebeln, Radieschen, Feldsalat, Kartoffeln. Ihre Wurzeln breiten sich tellerförmig in den oberen Bodenschichten aus. Mittelwurzler entwickeln ihr Wurzelsystem in einer Tiefe von 20 bis 40 Zentimetern: Kohlrabi, Spinat, Erdbeeren, Kopfsalat, Bohnen. Der dritte Bereich sind Tiefwurzler, das sind Pflanzen mit einer langen Pfahlwurzel, die senkrecht in den Boden wächst. Bekannt sind Karotten, Paprika, Tomate, Mangold, Wirsing, Weißkraut, Sonnenblumen. Feldmeier zeigte den mitgebrachten Samen. Beim Kauf sollte auf Qualität geachtet werden. Pflanzen kaufen sei meist teuer als den Samen selbst zu ziehen und die Schösslinge zeitig auszusetzen, allerdings zu Zeiten mit frostfreiem Boden, spätestens nach den Eisheiligen.

Zurzeit könnten Eisbergsalat, Kürbis, Zucchini, Tomaten, Gurken, Bohnen gesetzt oder gesät werden. Am Beispiel des mitgebrachten Kopfsalats erklärte der Ehrenvorsitzende, dass dieser bestens geeignet sei für eine leichte und gesunde Ernährung. Er sei vitaminreich und komme, frisch geerntet, natürlich aus dem eigenen Garten. Bei der abschließenden Diskussion wurde klar, dass Menschen in früheren Jahren selbst vielmehr eigenes Gemüse anbauten. Die Zuhörer, unter ihnen meist Gartenbesitzer, bedankten sich mit Beifall. Sie hätten das eine oder andere Neue erfahren. ml

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