Lorsch. Auch wenn es am vergangenen Samstagvormittag ein wenig regnete, so war das dennoch kein Grund für die Mitglieder und Freunde des Männergesangvereins Germania, nicht zum traditionellen Schlachtfest des Männergesangvereins Germania Lorsch ins Sängerheim zu kommen. Dort ging dem aufmerksamen Beobachter schnell auf, dass sich nicht nur der Saal mit hungrigen Gästen füllte, sondern dass auch immer wieder Menschen kamen, die die frisch geschlachteten Köstlichkeiten in mitgebrachten Behältnissen mit nach Hause nehmen wollten, um sie dort zu verzehren.
Dieses „Rein und Raus“ erinnerte ein wenig an einen Taubenschlag, wenn die gefiederten Wesen sich auf einen Ausflug freuen und im Schlag herumschwirrten. Das war nicht anders als in früheren Jahren, vor den Corona-Beschränkungen. Jetzt freuten sich die Menschen, ohne diese Beschränkungen wieder zusammenkommen zu dürfen, um munter zu plaudern, Gedanken auszutauschen und ein kühles Bier zu trinken.
Die Stimmung war gut. Die rund 15 Frauen und Männer, die sich um die Gäste kümmerten, hatten alle Hände voll zu tun, die Schlachtplatten oder das Wellfleisch mit Sauerkraut und Brot an den Tischen zu servieren. Bratwurst erfreute sich auch großer Beliebtheit, schmackhafte Wurstsuppe eher weniger. Vor allem den älteren Besuchern dürfte sie aus früheren Zeiten bekannt sein als „Metzelsupp“, eine kräftige Brühe, die bei der Herstellung von Brüh- und Kochwurst entsteht.
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Hochbetrieb herrschte in der Küche, wo die Köstlichkeiten vom Schwein zubereitet wurden. Der Vereinsvorsitzende Klemens Diehl-Blust, der ebenfalls in der Küche wirkte, musste immer versuchen, die Übersicht zu behalten. Es schien aber alles gut zu funktionieren mit dem eingespielten Team.
Dazu gehörten auch die Mitglieder hinter der Theke, die für die gewünschten Getränke sorgten. So wie es an den Tischen aussah, dominierten die Bierflaschen mit dem köstlichen Gerstensaft.
Frauen und Männer verkauften auch in einem Nebenraum frisch geschlachtete Bratwurst, Blutwurst, Schwartenmagen und Leberwurst an die vielen Kunden. Der Direktverkauf gehört zur Tradition des Schlachtfestes des Lorscher Gesangvereins. Fast alle Würste hatte der Metzger in Naturdärme gefüllt. Eine Ausnahme bildete ein Sortiment Leberwurst in einem Kunstdarm. Die habe den Vorteil, dass man diese Wurst länger aufheben oder auch besser einfrieren könne, machte eine Verkäuferin den Unterschied deutlich.
Viele hatten vorbestellt
Hinzu kam, dass zahlreiche Interessenten Wurstwaren vorbestellt hatten. Diese Waren lagen abholbereit auf einem Tisch, verpackt in hellbraune Papiertüten. Es herrschte viel Betrieb, bis in die Nachmittagsstunden. Der Vereinsvorstand war zufrieden mit dem Besuch. Man habe gemerkt, dass die Menschen wieder gerne zusammenkommen wollten und sich unterhalten, meinet ein Mitglied.
In diesem Jahr gibt es noch eine weitere Veranstaltung des Vereins, erinnerte Klemens Diehl-Blust an das beliebte Weihnachtssingen an Heiligabend. Auch zu dieser Veranstaltung am 24. Dezember um 16 Uhr in der Lorscher Friedhofskapelle ist Bevölkerung eingeladen. ml
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