Lorsch. Die Eisdielen haben längst geöffnet, jeder wünscht sich, dass nun bald auch frühlingshaft warme Temperaturen folgen. Noch kann man aber die Winterjacken nicht wegpacken – und auch der Kultur- und Sozialausschuss beschäftigt sich in seiner Sitzung morgen (14.) mit einem ausgesprochen winterlichen Thema: dem Lorscher Weihnachtmarkt. Die öffentliche Sitzung beginnt um 19 Uhr im Paul-Schnitzer-Saal, Vorsitzender Christian Walter wird sie eröffnen.
Anders als in den meisten anderen Kommunen ringsum wurde der Weihnachtsmarkt in Lorsch in den vergangenen beiden Jahren wegen Corona nicht abgesagt. Es wurde vielmehr ein Konzept entwickelt, das eine Ausrichtung der beliebten Großveranstaltung trotz Pandemie ermöglichte. Die bedeutendste Veränderung dabei war ein Standort-Wechsel. Der Weihnachtsmarkt, in Lorsch wird er unter dem Motto „Blaues Weihnachtswunder“ gefeiert, zog von der Innenstadt erstmals auf den ehemaligen Festplatz unterhalb der Klostermauer.
Umzug wurde zum Erfolg
Auf dem großen Freigelände konnten Abstände gehalten und der Eintritt dank Umzäunung kontrolliert werden – und Organisatoren wie Gäste stellten erfreut fest: der Umzug wurde keine Verlegenheitslösung für den gewohnten Markt, sondern im Gegenteil ein Erfolg.
Die Gründe für ein Ausweichen auf die Klosterwiese gibt es nach dem Ende von Corona-Beschränkungen nicht mehr. Dass es deshalb automatisch ein Zurück zum traditionellen Markt in der Stadtmitte gibt, ist aber nicht gesagt. Die Ausschussmitglieder werden morgen die Argumente für die beiden Standorte abwägen und einen Beschluss für die künftigen Weihnachtsmärkte fassen. Zeitnah will schließlich die Verwaltung mit der Planung der Veranstaltungen beginnen.
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Die besondere Atmosphäre unter den beleuchteten Bäumen am Karolingerplatz wurde zum Beispiel sehr gelobt. Auch bietet der Standort so viel Platz, dass noch mehr Buden als bisher dort aufgestellt, mehr Standgelder generiert und den Besuchern ein noch größeres Angebot offeriert werden könnte. Und weil es außerdem Aktionen wie die Christbaum-Allee am Stadthaus gab, war trotz Auslagerung des Marktes auf die Wiese für eine Belebung der Innenstadt gesorgt.
Rutschig und etwas teurer
Nachteile des Standorts sind aber auch nicht zu übersehen – und mancher hat sie auf unangenehme Weise zu spüren bekommen: der Untergrund kann nach Regengüssen schließlich schnell rutschig werden. Wer nicht aufpasst, kann in den Matsch fallen.
Die Infrastruktur auf dem Karolingerplatz ist zudem „nur minimal ausgebaut“, wie die Stadtverwaltung etwa an Mängel bei den Abflüssen für Abwasser und an defekte Strompoller erinnert. Die Kosten vor allem für die Strom- und Wasserversorgung auf der Klosterwiese sind deutlich höher als im Zentrum, mit rund 7000 Euro an Mehrkosten wird laut Kalkulation gerechnet.
Die Verwaltung legt den Ausschussmitgliedern mit ihrer Empfehlung für die Klosterwiese trotzdem ans Herz, für die Beibehaltung des neuen Standorts zu stimmen. „Ein Besuch in Lorsch in der Weihnachtszeit erfreut sich zunehmender Beliebtheit“, heiß es in der Beschlussvorlage mit Blick auch auf Aktionen wie das Lebkuchenhaus, die gleichfalls bleiben sollen.
Neue Satzung für Elternbeiräte
Zu beschließen hat der Ausschuss laut Tagesordnung morgen zudem über die Neufassung der Satzung für Elternbeiräte und Elternversammlungen in den beiden kommunalen Kindergärten Villa Kunterbunt und der Einrichtung in der Viehweide. Die derzeit noch gültige Satzung ist mehr als 30 Jahre alt, einige der Rechtsgrundlagen sind nicht mehr aktuell, heißt es von der Stadtverwaltung, die sich an der neuen Mustersatzung des hessischen Städte- und Gemeindebundes orientiert.
In der Neufassung wird unter anderem ausformuliert, dass die Eltern und pädagogischen Fachkräfte bei der Umsetzung des Bildungs- und Erziehungsauftrags in der Tageseinrichtung für Kinder eine „Bildungs- und Erziehungspartnerschaft“ bilden.
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