Lorsch. Mittwochs, freitags und samstags ist der Lorscher Wertstoffhof des ZAKB, des Zweckverbands Abfallwirtschaft Kreis Bergstraße, geöffnet. Auch gestern machten sich zahlreiche Lorscher – sowie auch Bürger umliegender Kommunen – auf den Weg in die Rödchesgasse. Grünschnitt, Windeln oder gelbe Säcke wollten sie abgeben. So wie bislang kamen sie allerdings nicht zum Ziel. Die Verkehrsführung ist nämlich jetzt eine andere.
Für Radler bleibt es wie gehabt
Die gewohnte Zufahrt über dieschmale Gasse ist nicht mehr möglich. Ab sofort ist die Einfahrt nur noch über die Nibelungenstraße anzusteuern. Das gilt jedenfalls für alle diejenigen, die ihren Abfall mit dem Auto oder dem Motorrad zum Wertstoffhof transportieren. Für Radler, auch auf diese umweltfreundliche Weise fahren einige Lorscher zur Adresse des ZAKB, ändert sich dagegen nichts.
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Zur Neuregelung hat man sich in Lorsch in Absprache mit dem ZAKB entschieden, weil man sich Vorteile für den Verkehrsfluss und die Verkehrssicherheit erhofft. Der Wertstoffhof, seit 2015 in Betrieb, wird nämlich erfreulich gut angenommen. Kehrseite ist, dass sich wegen des Andrangs oft lange Rückstaus bildeten. Zum Teil reichten diese bis in die Dieterswiese, heißt es.
Dort und in der Rödchesgasse behinderte die Autoschlange dann unter anderem den Omnibus-Verkehr, etwa der Linien 641 und 643. Gerade diejenigen, die zum Beispiel Grünschnitt abliefern, haben manchmal zudem noch einen Anhänger dabei und brauchen dann besonders viel Platz. Bei der bisherigen Ausfahrt vom Wertstoffhof auf die Nibelungenstraße wollte man außerdem die Situation für die Fahrradfahrer dort verbessern.
Fahrtrichtung umgedreht
Auf die jetzt gefundene Lösung sei man „stolz“, berichtete Bürgermeister Christian Schönung gestern in seiner Rede am Wertstoffhof. Zur Enthüllung des neuen Verkehrsschilds waren unter anderem auch Kreisbeigeordneter und ZAKB-Verbandsvorsitzender Matthias Schimpf sowie Sascha Bocksnick, Geschäftsführer des ZAKB, zugegen sowie Mitarbeiter der Verwaltung und des ZAKB. Die Lösung, von der man Verbesserungen erwartet, ist nämlich im Grunde genommen simpel: es wurde jetzt einfach die Fahrtrichtung in der Einbahnstraße umgedreht.
Von der Nibelungenstraße fährt man jetzt in die Guntherstraße und von dort direkt in das erste Tor des ZAKB ein. Wer Grünschnitt dabei hat, ist dann sofort an der richtigen Stelle. Schönung und Schimpf unterstrichen übereinstimmend, dass Ressourcen zu schonen, deshalb Mülltrennung und die Kreislaufwirtschaft mit Wiederverwertungsmöglichkeiten wichtig seien. Aus dem Grünschnitt etwa entsteht zum Beispiel Kompost mit wertvollem Humus, der an private Interessenten gratis abgegeben wird, und Strom. Ein Teil des Abfalls muss jedoch weiterhin verbrannt werden.
Die Lorscher Entscheidung vor knapp zehn Jahren, dem ZAKB beizutreten, sei richtig gewesen, betonte Schönung: „Das hat sich bewährt.“ Den Service wüssten die Lorscher zu schätzen. Statt auf schwankende Gebühren durch häufige Änderungen setze der ZAKB auf Stabilität, ergänzte Matthias Schimpf. Überschüsse würden der Rücklage zugeführt, auf diese Weise könnten Erhöhungen abgefangen und Gebühren dann weitgehend stabil gehalten werden.
Das neue Einbahnstraßenschild sowie das rote Schild mit dem Symbol für „Durchfahrt Verboten“ waren pünktlich zur gestrigen Öffnung des Wertstoffhofs aufgestellt. Auch weitere Schilder mit dem Hinweis „Geänderte Verkehrsführung“ sowie ein blauer Pfeil, der die vorgeschriebene Fahrtrichtung anzeigt, waren rechtzeitig montiert. Dennoch waren gestern zahlreiche Autofahrer zu sehen, die ihren Blinker, wie bislang gewohnt, zum Abbiegen in die Rödchesgasse setzten.
Michael Zehnbauer positionierte sich deshalb gestern an der Abzweigung und der Ordnungspolizeibeamte informierte dann auch persönlich über die Neuregelung, wenn Autofahrer das Fenster herunterkurbelten und fragten, wieso es eine Änderung gab, ob diese dauerhaft bleiben soll – und wie sie jetzt zum ZAKB kämen. „Eine Ehrenrunde drehen“, sagte Zehnbauer dann freundlich und zeigte per Hand in Richtung Nibelungenstraße.
Zunächst Erfahrungen sammeln
Ob die Neuregelung, die gestern für viel Gesprächsstoff sorgte, von Dauer sein wird, steht noch nicht endgültig fest. Man will zunächst Erfahrung sammeln. Wie lange die Testphase dauert, ist offen. Sollte sich die Neuregelung wider Erwarten doch als ungünstig erweisen, könne man die Schilder auch problemlos wieder drehen, sagte Bürgermeister Christian Schönung gestern.
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