Christbaum-Allee

Am Lorscher Stadthaus ist die Weihnachtszeit gleich vorbei

Die Weihnachtsbaum-Allee rund um das Stadthaus Lorsch wird kommende Woche abgebaut und läutet somit das Ende der Weihnachtszeit ein.

Von 
Nina Schmelzing
Lesedauer: 

Lorsch. Die Weihnachtszeit ist zwar noch lange nicht vorbei, sie reicht bekanntlich bis Maria Lichtmess im Februar. Für die Weihnachtsbaum-Allee rund ums Stadthaus ist aber schon deutlich früher Schluss. Die von Vereinen geschmückten kleinen Tannen sollen in der kommenden Woche abgeräumt werden. Am Wochenende bietet sich somit die letzte Gelegenheit, die von Vereinen individuell dekorierten Bäume ausgiebig zu bewundern.

Passanten, die abends am Kaiser-Wilhelm-Platz vorbeikamen, bot sich in der Adventszeit eine imposante Installation, die vielfach auf Handys festgehalten wurde. Um das blau angestrahlte Stadthaus strahlten und glitzerten diesmal fast 60 der Vereinsbäume. Die Allee, 2020 im ersten Corona-Jahr als Alternative zum ausgefallenen Weihnachtsmarkt erfunden, kam von Anfang an so gut an, dass die Lorscher seitdem nicht mehr auf sie verzichten mochten und sie neu auflegten – obwohl es das „Blaue Weihnachtswunder“, den Lorscher Weihnachtsmarkt, schon seit zwei Jahren wieder gibt.

In der Dunkelheit beeindruckt die Weihnachtsbaum-Allee als Gesamtkunstwerk. Aber nur wer auch einmal tagsüber dort spazieren geht, kann die vielen einzelnen Details sehen, mit denen mancher Baum bestückt ist und dazugehörige Texte lesen. Der Baum des Fördervereins der Wingertsbergschule beispielsweise hängt voller bunter Sterne, auf denen von Lehrern jeder Klasse Wünsche notiert sind. Von „Frieden“ ist besonders oft die Rede – und auch der Wunsch, dass Putin zurücktreten soll, wird formuliert. Zudem werden für die Kinder „gute Freunde“, „glückliche Momente“, „Geschenke“ und „Spaß“ erhofft. Von der 3e wird gewünscht, dass die Menschen besser auf die Erde aufpassen.

Mit Karten, Ködern oder Kickern

Mehr zum Thema

Weihnachtszeit

Nur heute noch Lorscher Lebkuchen zum Mitnehmen

Veröffentlicht
Von
Nina Schmelzing
Mehr erfahren
Veranstaltungen

Das Johannisfest braucht kein Festzelt mehr

Veröffentlicht
Von
Nina Schmelzing
Mehr erfahren

Licht und ein bisschen Zeit braucht auch, wer die Texte auf den laminierten alten Postkarten entziffern will, mit denen der Heimat- und Kulturverein seinen Christbaum verziert hat. Manche eng beschriebene Karte ist mehr als 100 Jahre alt und mit einer Briefmarke als Porto beklebt, die damals zehn Pfennig kostete. Viele Vereine nutzen die Allee, um auf originelle Weise auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen. Die Mitglieder des Gewerbevereins haben in ihrem Nadelbaum zwischen vielen roten Kugeln deshalb Platz gefunden, um Malerpinsel unterzubringen, bei den Angelsportlern blitzt zwischen blauen Christbaumkugeln ein kleiner roter Fisch als Köder hervor.

Die Einsatzabteilung der Feuerwehr präsentiert ein zum Teil angebranntes Bäumchen und ist daneben stark auch mit Spielmannszug, Jugendfeuerwehr, Löschhasen sowie einem Baum von der Familienabend-Gruppe vertreten. Der Lorscher Vogelschutzverein bringt ein Vogelhäuschen in seiner Tanne unter, beim Reitverein sitzt ein Pferd, ein Schimmel mit wallender Mähne auf der Baumspitze, der Schäferhundeverein verwendet ein Geschenkband mit schwarz-weißen Pfötchenabdrücken, die Bücherei hat in durchsichtige Christbaumkugeln Miniaturbücher gesteckt.

Der Obst- und Gartenbauverein beweist, wie schön schlichte Naturobjekte wie Äpfel und Nüsse wirken können, die Tvgg-Fußballer haben bunt bemalte Kickerfiguren aus Holz für ihren Weihnachtsbaum gefertigt, die Judoka schmücken ihren Baum mit Zeichnungen von sportlichen Kampfszenen. Die Stadtverordnetenversammlung sowie mehrere Fraktionen haben sich ebenso an die Arbeit für die Allee gemacht wie Musikvereine, der Wohnmobilstammtisch, der Geo-Naturpark, die Theaterspielgemeinschaft und der FC Bickel.

Auch der Schachclub, die DLRG, die Leichtathleten der Olympia, die Pfadfinder und die Klosterspatzen sind unter anderem dabei. Die Lorscher Kindergärten haben zudem neun Bäume als „Wichtelwald“ zusammengestellt.

Im anfänglichen Ornat sind nicht mehr alle Bäume zu sehen. Durch Wind, Sturm oder ungebetene nächtliche Besucher haben einige bereits Schmuckstücke verloren.

Redaktion

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger