Lorsch. Viele lobende und ermutigende Worte gab es für die Absolventen der Siemens-Schule. Knapp 90 Haupt- und Realschüler feierten ihren „Finaltag“, wie Schulleiter Alexander Böhm in Anlehnung an die Fußball-EM formulierte, gemeinsam mit Eltern und Lehrern in der Sporthalle.
„Ihr seid jetzt flügge“ und „ihr habt gelernt, Verantwortung zu übernehmen“, hieß es in mehreren Ansprachen von den Lehrern der einen Haupt- und den drei Realschulklassen an die Abgänger: „Macht etwas draus!“
Dass sie ebenfalls auf der Bühne eine gute Figur machen, bewiesen stellvertretend für alle Absolventen die Klassensprecher der Abschlussklassen. Jilian Jäger und Gagandeep SinghKaur für die Hauptschüler sowie Emily Celiktas und Jana Glanzner, Alena Karakus und Nils Bodtländer sowie Rico Freudenberger und Anna-Marie Möller für die Realschüler blickten in unterhaltsamen Reden auf die gemeinsamen Jahre an der „Werner“ zurück.
Lob für die Lehrer an der Siemens-Schule
Sie nahmen dabei kein Blatt vor den Mund. „Ihre Stärken liegen nicht im Stundenplanmachen“, gaben sie etwa einer Pädagogin mit auf den Weg: „Aber Sie sind eine sehr, sehr gute Lehrerin“, unterstrichen sie gleich im Anschluss. Für die „krasse Unterstützung“ ihrer Lehrer, vor allem in der anstrengenden Zeit vor den Prüfungen, bedankten sich die Siemens-Schüler mehrfach öffentlich in durchaus bewegenden Worten und unter dem zustimmenden Applaus des Publikums.
„Wir waren eine chaotische Klasse“, beschrieb eine Klassensprecherin die nicht einfache Situation auch für Pädagogen. Als „große Herausforderung“ wurde außerdem die „Dynamik“ beschrieben, die es in einer Realschulklasse gab, die in kurzer Zeit 14 Jugendliche zum Teil aus anderen Schulen zu integrieren hatte. Der Klassenverband sei dadurch erst vor zwei Jahren entstanden.
Zuerst Ärger über die Benotung
Nicht alle hätten durchgehalten. Dass ihre Lehrer aber „nicht aufgegeben haben“, das hoben die Absolventen dankend hervor. „Wir mochten Sie anfangs gar nicht“, hieß es in einer Schüleransprache an eine Klassenlehrerin sehr offen. Grund seien ihre „schlechten Noten“ gewesen. Erst dann aber hätten sie gemerkt, dass diese Maßnahme ihnen im Gegenteil nützte, weil sie Ansporn war, die eigenen Potenziale zu entwickeln und „mehr aus sich zu machen“.
Kino-Gutscheine für besondere Leistungen erhielt Gilian Jäger für das beste Zeugnis an der Hauptschule, in den Realschulklassen wurden Leann Zwick, Alena Karakus, Haifa Hima Oumarou und Maria Dick als jeweils Klassenbeste geehrt. Auch sehr engagierte Schulsanitäter wurden bei der Abschlussfeier öffentlich gewürdigt: Eliah Rothenheber, Isabella Gründer, Lujz Leibold und Maja Rothermel.
Begonnen hatte die Entlassfeier mit einem ökumenischen Gottesdienst im Freiluftklassenzimmer, organisiert von der Fachschaft Religion. Dabei gab es für die Absolventen von Religionslehrer und Schulseelsorger Robert Klüsener auch kleine bunte „Segensfüße“ als Geschenk und Erinnerung.
Viele Siemens-Schüler wollen nun eine Ausbildung beginnen, mehr als in den vergangenen Jahren jedenfalls, als der Großteil der Absolventen in Lorsch zunächst weitere Schulabschlüsse anstrebte. Die neuen Siemens-Schüler werden am 27. August als Fünftklässler an der einzigen weiterführenden Schule in Lorsch begrüßt werden. 72 Jugendliche sind bislang in der Kiefernstraße für das kommende Schuljahr angemeldet.
Keine neue Hauptschulklasse?
Drei fünfte Klassen werden gebildet. Besonderheit im nächsten Schuljahr: es wird auf Grund der Anmeldezahlen diesmal wohl keine Hauptschulklasse in Lorsch geben. Vor der Einschulungsfeier für die Fünfklässler findet um 9 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst statt. sch
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