Förderverein offene Kinder- und Jugendarbeit

Barbie, Bücher und ein Teleskop beim Abendflohmarkt in Losch

Der Abendflohmarkt in der Nibelungenhalle lockte mit vielfältigem Angebot.

Von 
Nina Schmelzing
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In der Nibelungenhalle gab es ein vielfältiges Angebot. Zum Abend-Flohmarkt eingeladen hatte der Verein zur Förderung der offenen Kinder- und Jugendarbeit. © Neu

Lorsch. Was ist das Schöne an einem Flohmarkt? Man weiß nicht, was einen dort erwartet. Und auch, wenn man lediglich andere begleitet und fest vorhat, bestimmt nichts kaufen zu wollen, weil man doch schon fast alles hat, kommt man doch selten mit leeren Händen zurück. Beim Abendflohmarkt in der Nibelungenhalle war das jetzt nicht anders. Zum dritten Mal hatte der Verein zur Förderung der offenen Kinder- und Jugendarbeit zu einer solchen Spätveranstaltung eingeladen.

Bepackt, aber bestens gelaunt, schleppte ein Besucher ein schweres Teleskop nach Hause, der dieses Gerät wahrscheinlich bislang nicht vermisste, aber nun einen anderen Blick auf die Welt und das All genießen wird. Auch ein Herr, der im Alltag selbstverständlich mit Karte bezahlt, wurde überrascht. Entdeckt er doch plötzlich ein entzückendes Mokka-Service. Nicht einmal die nur sechs Euro, die es kosten sollte, hat er in bar dabei – aber glücklicherweise sieht er eine Bekannte in der Halle, und die hat einen Schein übrig.

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„Eine Katastrophe“, meinte zwar eine der Verkäuferinnen an den gut 50 Ständen etwas enttäuscht über das diesmalige Käuferinteresse. Zur Halbzeit war ihr Tisch noch gut gefüllt. Ihre Barbie-CDs aber immerhin waren gleich weg. Das Image der Spielzeugfigur, einst als Modepüppchen geschmäht, hat sich schließlich seit dem Kassenschlager-Film so gewandelt, dass Barbie fast als feministische Ikone gesehen wird. Auch ein Barbie-Kartenspiel und natürlich die Original-Puppen, unterschiedlichst bekleidet, konnte man günstig erstehen.

Selfie ersetzt den Spiegel

Auch Kinder- und Damenkleidung gab es in großer Auswahl. Dass keine Umkleiden mit Spiegel daneben standen, war für die meisten Frauen kein Problem. Sie machten Selfies und schauten dann kritisch, ob der Mantel auch angezogen so hübsch aussieht wie an der Stange. Nur mit den BHs, die an einem Stand ebenfalls in großer Zahl angeboten wurden, ließ sich das nicht so gut lösen.

Taschengeld von der Großmutter

Alles richtig gemacht hatte sicher die Großmutter, die ihren Enkelkindern Flohmarkt-Geld mitgegeben hatte. Die Kinder zählten die Münzen centgenau aus ihren jeweiligen Portemonnaies ab, als sie kleine Autos und Teile einer Playmobil-Pirateninsel selbst bezahlten – eine wertvolle Lektion im Umgang mit Taschengeld. Bei einigen Jungs stießen die Skylanders-Figuren und die Nerf-Guns auf besonderes Interesse, geschossen wird dabei mit Schaumstoff-Pfeilen. Eine Künstlerin hatte zahlreiche selbst gehäkelte Windspiele und Mobiles für einen guten Zweck zu verkaufen, der Erlös war für das Hospiz bestimmt.

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tn/Bild: Thomas Neu
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Ob Kinderreithelm oder Kasperlefiguren, Rollschuhe oder ein Regenschirm mit Gebrauchsspuren für nur einen Euro – der Flohmarkt bot Vielfalt. Wer das Auto vor der Tür parken konnte oder eine starke Begleitung dabei hatte, konnte auch eine Nähmaschine kaufen und einen Safe, einen Fahrrad-Kindersitz – und natürlich stapelweise Literatur.

Lesestoff war für jeden Geschmack zu haben: Alte Abenteuergeschichten von Karl May in der klassischen grün-goldfarbenen gebundenen Ausgabe und Bände aus der fast 100 Jahre alten „Pucki“-Reihe von Magda Trott konnte man für kleines Geld ebenso mitnehmen wie Krimis von Patricia Cornwell und jede Menge liebevoll gestaltete, aber zum Teil dicke und schwere Kinderbücher.

Da Flohmarkt-Besuche auch hungrig und durstig machen können, hatte der Verein mit Birgit Tschierschwitz an der Spitze dafür gesorgt, dass das „Capri“-Team mit Essen und Trinken in der Nibelungenhalle vertreten war. Stärken konnten sich Besucher und auch Stand-Verkäufer mit Würstchen ebenso wie mit dem begehrten Nusskuchen.

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