Pastoralraum

Eine gelungene Wallfahrt durch das Weschnitztal

An sechs Kirchen in Lindenfels, Fürth, Rimbach, Mörlenbach und Birkenau gab es eine kleine Andacht.

Von 
Gisela Grünwald
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Bei sonnigem Wetter starteten die Wallfahrer an der katholischen Kirche in Lindenfels. © Dirk Zengel

Lindenfels. Die katholische Kirche wanderte kürzlich an zwei Tagen von Kirche zu Kirche im Weschnitztal. „Ich wollte die Gemeindemitglieder und die Kirchen im Pastoralraum kennenlernen“, erklärte Pfarrer Stephan Weißbäcker die Idee dahinter. Durch eine Reform in der katholischen Kirche wurden die sechs Pfarreien zu einem Pastoralraum zusammengefasst. Pfarrer Stephan Weißbäcker gehört zur katholischen Kirche St. Bartholomäus in Mörlenbach: „Ich wandere gerne und so kam mir mit Diakon Vetter die Idee dazu.“

Paulus – vom Christenverfolger zum Apostel

Rund 40 Männer, Frauen und Kinder versammelten sich am ersten Wandertag an der katholischen Kirche St.Petrus und Paulus in Lindenfels. Pfarrer Stephan Weißbäcker berichtete, dass sich die Reiseaktivität in der Bibel auf den Apostel Paulus bezieht. Er reiste zu Fuß oder mit dem Schiff durch den ganzen Mittelmeerraum, um das Evangelium in verschiedenen Regionen zu verkünden. Diese Apostel-Geschichte ist uralt und stammt aus der Zeit, als die Christen als erste Gruppe den Glauben an Jesus Christus verbreiteten. Paulus galt als der Verfolger der Christen. Er lernte unterwegs jedoch Jesus Christus kennen und von da an verbreitete er das Evangelium im heutigen Kleinasien.

Mit „Wandern“ meint die Bibel aber auch den Lebensweg der Menschen, die ihr alltägliches Leben und ihren Lebensstil christlich gestalten sollen. „Ich möchte mit ihnen Berg rauf und Berg runter laufen, sinnbildlich für das Auf und Ab im eigenen Leben. Unterwegs setze ich kleine Impulse. In jeder der sechs katholischen Kirchen im Weschnitztal feiern wir eine kleine Andacht“, erläuterte Weißbäcker.

Von Lindenfels liefen die Teilnehmer zunächst bis zur Kirche Maria Himmelfahrt in Fürth-Krumbach, von dort zur Kirche Johannes der Täufer in Fürth und anschließend ging es nach Rimbach in die Kirche St. Elisabeth.

St. Elisabeth war früher eine jüdische Synagoge, bis sie von der katholischen Kirche gekauft wurde. Nach der dortigen Andacht endete der erste Teil der Erkundung des Pastoralraums Weschnitztal. Am nächsten Tag traf sich die Gruppe wieder bei der Kirche St. Elisabeth in Rimbach und wanderte dann zur Kirche St. Bartholomäus in Mörlenbach und von dort weiter zur Kirche Maria Himmelfahrt in Birkenau. Letztere ist wegen der Sperrung der Ortsdurchfahrt von Birkenau momentan sowieso besser zu Fuß zu erreichen.

Die evangelischen und katholischen Kirchengemeinden in Mörlenbach, Reisen und Birkenau veranstalten jedes Jahr „Orgel & Bike – Radtour mit konzertanten Pausen“. In bis zu sechs Kirchen finden dann Orgel- oder andere Konzerte statt und die Gläubigen fahren mit dem Fahrrad.

Auch die Kinder fanden die Wanderung durch den Pastoralraum toll. Am zweiten Tag öffnete Petrus allerdings die Himmelspforten und damit hatte Wasser, Wind und Sturm die Gläubigen begleitet. „An diesem Tag sind wir ganz schnell gelaufen“, scherzte Pfarrer Stephan Weißbäcker.

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