Jubiläum

Reitverein Nibelungen Lindenfels feiert 50-jähriges Bestehen

Das feiert der Reit- und Fahrverein Nibelungen am Sonntag mit einem großen Fest auf seinem Gelände im Almenweg in Lindenfels.

Von 
Jutta Haas
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Im 50. Jahr seines Bestehens führen Laura Steinmann (links) und Doris Krämer als Stellvertreterin die Geschicke des Lindenfelser Reit- und Fahrvereins. © Jutta Haas

Lindenfels. Beim Lindenfelser Reit- und Fahrverein werden seit der ersten Stunde bis heute das familiäre Miteinander sowie die Kinder- und Jugendarbeit großgeschrieben. Nun kann der Verein auf sein 50-jähriges Bestehen zurückblicken.

Eigentlich mit nichts in der Hand hatten gut 30 Menschen, die selbst Pferde hatten und gerne reiten, den Wunsch, einen Verein zu gründen. Zu Gründungsversammlung am 17. März 1975 unterschrieben 31 Menschen ihre Mitgliedschaft. Zum Vorsitzenden wurde Wolfram Günter und zum Stellvertreter Hans Müller gewählt. Da der noch junge Verein weder einen Reitplatz noch eine Reithalle besaß, fand der Reit- und Schulbetrieb auf dem Privatgelände von Schlierbacher Familien statt. Die Pferde waren in Privatbesitz der Mitglieder.

Die Reithalle des Reit- und Fahrvereins Lindenfels wurde 1983 mit einem großen Fest eingeweiht, die Vereinsmitglieder stemmten den Bau in Eigenhilfe. © Jutta Haas

„Mit einfachsten Mitteln verbesserten sie ihr Können im Reitsport“, erinnerte sich Kerstin Ruoff in ihrem Rückblick zur Feier des 25-jährigen Bestehens des Vereins. „Kreisreiten wurde um Strohballen und Bäume geübt.“ Von der ersten Stunde des Reitvereins wurde großen Wert auf die Kinder- und Jugendarbeit gelegt. Die ersten Reitstunden wurden im Hof von Hans und Lieselotte Müller absolviert.

Erstes Voltigierturnier wurde 1987 ausgerichtet

Schließlich bekam 1977 der Verein seinen ersten Reitplatz, dort ist heute der Lindenfelser Sportplatz. 1978 konnte das Reitpferd Dora vom Verein angeschafft werden. Es fand einen Stall und eine Weide beim „Schlierbacher Camping-Bauer“. Allmählich entwickelte sich der Wunsch nach einer eigenen Reithalle. Die ersten Pläne lagen 1979 vor. In dem Jahr übernahm Hans Müller den Vorsitz. Er sollte den Verein 18Jahre leiten.

1980 wurde für den Hallenbau auf dem heutigen Gelände alles in die Wege geleitet. Ab dem Frühjahr 1981 wurde das Gelände aufgeschüttet und Ende des Jahres das Holzgerippe der Halle gestellt und Richtfest gefeiert. Die Außenmauern bauten die Vereinsmitglieder und fleißigen Helfer. Nun war die Grundlage für einen geregelten Betrieb mit Vereinsarbeit und Reitstunden geschaffen. Im Mai 1983 wurde ein großes Fest anlässlich der Einweihung der Reithalle gefeiert. Der Reitbetrieb in der eigenen Reithalle konnte nun aufgenommen werden.

Der Reitverein hatte zu diesem Zeitpunkt auch Boxen, die für acht Privatpferde vergeben wurden. Es gibt bis heute Boxen für private Pferde. „Einige sind noch frei und können belegt werden“, informiert die Vorsitzende Laura Steinmann. Beim Reitverein gibt es auch vereinseigene Pferde, die zu Schulzwecken eingesetzt werden.

Der Reitbetrieb wurde im Laufe der Jahre immer weiter ausgebaut und auch das Voltigieren kam hinzu. Das erste eigene Voltigierturnier wurde vom Reitverein 1987 veranstaltet mit vielen Besuchern und Teilnehmern von anderen Reitvereinen aus der Umgebung.

Im Sommer 1988 wurde dann der Reitplatz vor der Reithalle – wieder mit vielen ehrenamtlichen Helfern – fertiggestellt und konnte zusätzlich zur Reithalle genutzt werden. Mitte der 90er-Jahre hatte der Verein über 100 Kinder, die an Reit- oder Voltigierstunden teilnahmen, mit 268Mitgliedern war der Verein enorm gewachsen.

Beim Familienfest wurde auf dem Heuboden geschlafen

Im Juni 1996, Horst Müller war zu diesem Zeitpunkt noch der Vorsitzende des Vereins, kam ein neuer Gedanke auf: Ein Westernfest wurde ausgerichtet und dabei die neue Sparte „Westernreiten“ vorgestellt. Im Stall hatten Pferde der Rasse Quarter Horse und Paint Horse Quartier bezogen. Bei dem großen Fest konnten sogar Cowboystiefel gewonnen werden. Der Erlös aus dem Fest ging in die Kasse für die Kinder- und Jugendarbeit.

Neben dieser in Mode gekommenen Form des Reitens bot der Reitverein auch Dressur und Springreiten an, als Reitlehrerin war Edith Linnenbach viele Jahre aktiv. Zum Angebot gehörte in den Jahren ebenso das Voltigieren. Beliebt bei den sportlichen Kindern war das vereinseigene Haflingerpferd mit Namen „Pumuckl“.

Bei der Jahreshauptversammlung 1997 übernahm Kerstin Ruoff den Vorsitz für die nächsten acht Jahre. Im September 1998 wurde auf der Anlage ein Familienfest ausgerichtet, das länger als einen Tag dauerte. Eine unvergessliche Nacht verbrachten die Erwachsenen und Kinder im Schlafsack auf dem Heuboden.

Im September 2000 feierte der Reit- und Fahrverein in einem familiären Rahmen sein 25-jähriges Bestehen und die Vorsitzende Kerstin Ruoff erinnerte an die Anfänge des Vereins. Die Entwicklung war damals noch nicht zu Ende, denn im November 2001 wurde die neue Einfahrt zur Reithalle, auch mit Parkmöglichkeiten, geschaffen. Zur Einweihung pflanzte der damalige Bürgermeister Oliver Hoeppner ein Apfelbäumchen. Zur Feier des Tages wurde ein Turnier der Kinder und Jugendlichen ausgerichtet. Es wurden über die Jahre hinweg immer wieder tolle Feste gefeiert und darüber berichtet. Auch galt es, die Anlage mit Hilfe der Vereinsmitglieder zu pflegen und notwendige Sanierungs- und Reparaturarbeiten vorzunehmen.

Trachtenkapelle spielt beim Jubiläum

In den Zeitungsberichten wird darüber informiert, dass im März 2003 Jochen Ruoff den Vorsitz übernahm, später hatte ihn Claudia Schwarz inne. Seit 2024 ist Laura Steinmann die Vereinsvorsitzende, Doris Krämer die Stellvertreterin.

Das Jubiläum zum 50. Geburtstag des Reit- und Fahrvereins soll am morgigen Sonntag, 29. Juni mit möglichst vielen Gästen ab 12 Uhr auf der Anlage der Reithalle im Almenweg 40 gefeiert werden. Für die musikalische Unterhaltung sorgt die Trachtenkapelle Lindenfels ab 13 Uhr. Außerdem wird ein Programm für die Kinder vorbereitet. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt.

Freie Autorin

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