Lindenfels. Im Verlag der heimatgeschichtlichen Vereinigung Breuberg-Bund ist das Heft 4 des 69. Jahrganges der Vierteljahreszeitschrift „Der Odenwald“ erschienen. Es enthält wieder Beiträge zur Geschichte und Kultur aus verschiedenen Bereichen des Odenwaldes.
Unter anderem befasst sich der Heimatforscher Mathias Roth aus Seidenbuch mit dem alten Lindenfelser Rathaus. Roth ist auch Leiter des Lindenfelser Stadtmuseums.
Das schmucke Anwesen stand einst auf dem heute als Parkplatz genutzten Areal am Löwenbrunnen. Wie Roth in seinem Aufsatz schreibt, war es vom Aussehen her mit dem Rathaus in Michelstadt vergleichbar, was den Verlust für das Stadtbild deutlich macht. Doch in den weniger rücksichtsvollen Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Fachwerkhaus abgerissen. Morgen wird Roth dem Lindenfelser Bürgermeister Michael Helbig ein Modell des einstigen Verwaltungssitzes übergeben.
Eine verschwundene Mühle
Auf die Spuren der Adelsfamilie Vetzer von Rimbach begibt sich in dem neuen Heft vom Breuberg-Bund Theodor Stolzenberg. Zu Anfang geht er auf den ungewöhnlichen Namen Vetzer / Fetzer ein und grenzt im Folgenden die Vetzer von Rimbach von anderen Adelsfamilien mit dem gleichen Namen ab. Urkundenauszüge sowie zahlreiche Abbildungen von Wappen, Grabdenkmälern und Inschriften belegen seine Ausführungen.
Heike Brohm liefert einen Beitrag unter dem Titel „Im Zeichen des 30-jährigen Krieges – Zur Geschichte der Gönzer (Müller-)Familie Brohm“. Die Gönzer Mühle, die bereits 1552 existiert hat, wurde über einige Generationen von der Familie Brohm bewirtschaftet. Sie kam später in andere Hände und wurde schließlich 1952 stillgelegt und bald danach abgebrochen, so dass heute nichts mehr von ihr zu sehen ist. Ein in dem Aufsatz abgebildetes reizvolles Gemälde von 1920 sowie eine Fotografie aus dieser Zeit legen Zeugnis ab von ihrem einstigen Aussehen.
Eine Bildbeschreibung von Winfried Wackerfuß hat die Ersheimer Kapelle bei Hirschhorn am Neckar zum Thema. Georg Brenner befasst sich mit der „Marktbeschickung der Schuhmacher von Groß-Umstadt und Babenhausen 1755“. Außerdem gibt es Buchhinweise. Die letzte Seite ziert ein Foto von einem „Lebkuchen aus der Weihnachtsbäckerei in Ellenbach bei Fürth“. tm/red
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