Weschnitztalbahn

Neue Rimbacher Haltestelle an der Weschnitztalbahn kommt erst 2025

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Rimbach. Der Bahnsteig soll 100 Meter lang und 3,75 Meter breit werden, außerdem ein Wetterschutzhaus, einen Treppenzugang und eine Rampe besitzen: Das ist bekannt zum künftigen Haltepunkt „Rimbach, Schulzentrum“ der Weschnitztalbahn. Die Gemeinde habe allerhand für seinen Bau getan, sagte Bürgermeister Holger Schmitt, als es im Infrastruktur-Ausschuss der Gemeindevertretung um das Thema ging. „Es beschäftigt uns seit vielen Jahren“, erinnerte er daran, dass ein Bebauungsplan geändert, eine Brücke gebaut und Grundstücke aufgekauft wurden, um die Haltestelle möglich zu machen. Die genaue Ausgestaltung sei Sache der Deutschen Bahn, doch die Gemeinde kümmere sich um die Erschließung.

„System käme zum Erliegen“

Das ist zum einen die Anbindung an den verlängerten Neumühlweg und die Fußgängerbrücke, zum anderen der Parkplatz; außerdem muss noch der Kanal zur Entwässerung der Straße verlängert sowie am Fußweg eine Stützwand gebaut werden, um ein privates Grundstück abzugrenzen.

Erst baue die Bahn den Haltepunkt, dann sei die Gemeinde dran, fügte Schmitt an. Ingenieur Henning Walbersdorf vom Karlsruher Büro Emch und Berger erklärte, dass sich die Maßnahme derzeit im Planfeststellungsverfahren befinde und dämpfte die Erwartungen, indem er den ursprünglichen Bau-Termin korrigierte: Eigentlich sollte es im Herbst 2024 losgehen, doch würde das mit den Arbeiten an der Riedbahn kollidieren. Die Deutsche Bahn habe daher darum gebeten, den Termin zu verschieben, da sonst parallele Schienen-Ersatzverkehre gestellt werden müssten: „Da käme das System zum Erliegen.“

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Also 2025. Im Frühjahr dieses Jahres könnte mit den Parkflächen begonnen werden, doch sei da der Grundwasserspiegel zu hoch, weshalb Walbersdorf dafür plädierte, erst im Herbst in zwei Jahren anzufangen. Er goss noch einmal Wasser in den Wein, im wörtlichen Sinn: Denn der Bau soll im Wasserschutzgebiet errichtet werden, das darüber hinaus Überschwemmungsgebiet ist und wegen des hohen Grundwasserspiegels auch einen schwierigen Baugrund darstellt.

Bei der Park-and-Ride-Fläche stellte er drei Varianten vor: Die erste Alternative erinnert an ein großes Z, sieht eine kleine Fahrrad-Parkfläche vor sowie 22 Stellplätze für Autos und vier für Fahrzeuge mit Pferdeanhänger.

Der Ingenieur kommentierte das als „hohen Flächenverbrauch bei geringer Anzahl an Stellplätzen, Nutzung durch Gespanne ist zu hinterfragen“. Schmitt erklärte: „Wir wollen hier keine dauergeparkten Caravans“, und das sah der Ausschuss genauso.

Die zweite Variante sieht parallel angeordnete Parkflächen vor, eine mittlere Anzahl an Plätzen und bietet den Vorteil, dass keine „gefangenen“ Parkplätze dabei sind – also Parkplätze, aus denen man nur rausfahren kann, wenn zuvor ein anderes Fahrzeug weggefahren wird. Aber auch diese Variante wurde übereinstimmend als nicht optimal angesehen.

Die dritte Lösung ist der Favorit: Es gibt vorne eine Wendefläche, ansonsten 51 Parkplätze, eine Fahrradbox. Sie hat aber den Nachteil der „gefangenen“ Plätze und kann von Lkw nicht benutzt werden. Walbersdorf regte an, Behindertenparkplätze in der Nähe der Rampe vorzusehen, außerdem erklärte Schmitt: „Wir denken darüber nach, Carports mit Solar-Ladestationen zu bauen.“ Auf deren Dächern könnten Solarpaneele platziert werden. Genauer gesagt, sei Platz für vier Ladestellen, ergänzte Dietmar Schmittinger von der Verwaltung.

Kein Parkdeck

Jürgen Rauch (SPD) fragte nach der Möglichkeit, ein Parkdeck zu errichten, doch da winkte der Fachmann ab, gab zu bedenken, dass viel Platz für Zufahrten und Rampen draufgehe. Auf eine Frage von Sabine Fraas (Grüne) erklärte Henning Walbersdorf, dass die Bahn etwa sechs Wochen für den Bau des Haltepunkts veranschlage. „Denn es wird nahezu keine Überraschungen geben“, verwies er auf andere Baustellen wie am Mannheimer Hauptbahnhof, wo man nicht gewusst habe, ob es im Untergrund noch Fundamente oder Laibungen gebe.

Fraas hakte nach bei der Entwässerung, und auch sie bekam eine positive Antwort: Es gebe klare Vorgaben, doch sei die Reinigungswirkung der Oberbodenzone in der Mulde so groß, dass Regenwasser in die Weschnitz eingeleitet werden könne. Während Schmitt das generelle Parkplatzproblem vor Ort ansprach, winkte FDP-Ausschussmitglied Nicole Walter ab: „Es gibt genug Parkplätze, es geht um die Sicherheit der Schüler.“

Der Bahnsteig soll rund 100 Meter lang werden. Bürgermeister Schmitt erklärte, dass dort drei Wagen halten könnten.

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