Ausflugstipp

Lindenfels feiert drei Tage lang sein Burg- und Trachtenfest

Von 
tm/red
Lesedauer: 

Lindenfels. Am kommenden Wochenende feiert Lindenfels wieder sein Burg- und Trachtenfest. Gefeiert wird im Innenhof der romantischen Burg Lindenfels oberhalb der Stadt. Dort wird von Samstag, 2. August, bis Montag, 4. August, unter der Linde getanzt und gefeiert. Höhepunkt des Festes wird der historische Trachtenumzug am Sonntag, 3. August, sein, zu dem Tausende von Besuchern erwartet werden.

Der Ursprung des Festes war der Plan von Verkehrsverein und Odenwaldklub Lindenfels, auf der Litzelröder Höhe einen Aussichtsturm zu bauen. Professor Ferdinand Luthmer aus Frankfurt, der sich zu dieser Zeit in Lindenfels ein Sommerhaus baute, steuerte kostenlos den Plan bei und übernahm die Bauleitung. Die Stadt Lindenfels stellte den Grund und Boden sowie einen Zuschuss von 200 Mark zur Verfügung.

Als Bauherren traten die zwei Vereine auf, die Bau-Unterlagen waren unterzeichnet von Pfarrer Freiensehner (Verkehrsverein) und Forstrat Heimburg (Odenwaldklub). Nun ging es an die Beschaffung der Mittel. Der Gemeinderat billigte den beiden Vereinen ein Darlehen von 5000 Mark zu 3 ¾ Prozent Zinsen zu. Um eigenes Startkapital bemüht, riefen die Vereine 1904 zu einem „Basar für die Bismarckwarte“ auf, der sich nach und nach zu dem Volksfest auf der Burg entwickelte – in den ersten Jahren mit dem Zusatz: „Zum Besten der Bismarckwarte“, wie alte Plakate im Lindenfelser Museum aufzeigen.

Bereits das zweite Fest 1905 steuerte mit einem Reingewinn von 1029 Mark zur Verwirklichung des Vorhabens bei, und das Burg-und Trachtenfest war begründet. Die Odenwälder Trachten und überliefertes Brauchtum in das Festgeschehen ab dem Jahr 1909 einzubinden, verdankt Lindenfels dem Arzt Dr. R. Weissmann. Der Bismarckturm wurde in einem Festakt unter großer Beteiligung der Einwohner und Gäste am 7. Juli 1907 eingeweiht. Rund 9000 Goldmark hatte der Bau gekostet.

Gesangvereine eröffnen das Programm mit einem Konzert im Kurgarten

Traditionell startet das Fest im Kurgarten mit den Gesangvereinen am Freitagabend, 1. August. Das Konzert beginnt um 19.30 Uhr. Sieben Chöre aus Lindenfels und seinen Stadtteilen werden ihr Können auf der Bühne präsentieren.

Los geht es mit dem Liederkranz Seidenbuch, der von Sebastian Steinmetz dirigiert wird. Anschließend tritt die Sängerlust Schlierbach unter der Leitung von Hans-Dieter Seyfert auf. Es folgen die Schlierbacher IMS-Spatzen unter der Leitung von Gilbert Rest.

Nach einer kurzen Pause wird die Eintracht Lindenfels mit Unterstützung des Liederkranzes Gumpen, dirigiert von Arnold Schäfer, auf der Bühne stehen. Anschließend treten die Hutbuben vom Liederkranz Winterkasten unter der Leitung von Joachim Schramm auf.

Für die Stärkung der Sänger und der Gäste sorgt der Verkehrsverein Lindenfels. Der Eintritt ist frei.

Das Programm am Samstag beginnt um 20 Uhr mit dem Platzkonzert am „Dalles“, dem Lindenplatz an der Nibelungenstraße. Es wird dargeboten von der Trachtenkapelle Lindenfels.

Lampionumzug für Kinder vor dem Feuerwerk

Ab etwa 20.30 Uhr zieht ein Kinder-Lampionumzug mit musikalischer Begleitung durch die Lindenfelser Straßen. Startpunkt ist in der unteren Burgstraße (Höhe Remmos Husch / Golden India), Endpunkt der Parkplatz am Löwenbrunnen, wo die Kinder gegen 21 Uhr eintreffen sollen.

Hier werden Getränke verkauft, und für die Teilnehmer gibt es Snacks. Das Feuerwerk über der Burg beginnt bei Einbruch der Dunkelheit gegen 21.30 Uhr und kann vom Löwenbrunnen aus gut gesehen werden.

Mitmachen können alle Kindergarten- und Schulkinder mit Begleitperson. Laternen und Lampions dürfen selbst mitgebracht werden. Der Kur- und Touristikservice im Rathaus stellt auch Lampions zur Verfügung. Aus Sicherheitsgründen wird gebeten, auf echte Kerzen zu verzichten.

Im Anschluss an das Feuerwerk öffnet die Burg ihre Pforten. Hier wird dann die Kapelle Lärmfeuer für Stimmung sorgen. Wie in den vergangenen Jahren ist im Eintrittspreis von zehn Euro ein Getränkegutschein enthalten.

Am Sonntag folgt unter dem Motto „Odenwälder Bauernhochzeit um 1900“ mit dem Festumzug der Höhepunkt des Burg- und Trachtenfestes. Der Umzug ist einer der schönsten und traditionellsten Umzüge der Region. Die rund 400 Teilnehmer aus Lindenfels und der Umgebung sind in der traditionellen Lindenfelser Tracht gekleidet. Die Motivwagen werden ausnahmslos von Pferden gezogen – eine einmalige Darstellungsform. Mit dabei sind auch viele Ausstellungsstücke des Lindenfelser Museums, darunter die historische Postkutsche.

Für die Dauer des Festumzugs am Sonntag wird in der Zeit von 13.30 bis 15.30 Uhr die Nibelungenstraße in Lindenfels gesperrt. Die Umleitungen führen über Winterkasten. Davon sind auch die Linienbusse betroffen. Wer mit dem Nahverkehr zum Umzug kommen möchte, kann die Verbindung aus Reichelsheim nutzen, die um 13.15 Uhr in Lindenfels eintrifft beziehungsweise den Bus aus Bensheim, der um 13.43 Uhr in Lindenfels ist.

Verkehrsverein sammelt Spenden für Feuerwerk und Umzug

In den Straßen, die für die Festzug-Aufstellung benötigt werden, gilt am Sonntag ein absolutes Halteverbot: Dies betrifft die Schaasfeldstraße, die Poststraße und die Freiensehnerstraße.

Wer Feuerwerk und Umzug mit Spenden unterstützen möchte, kann an den Verkehrsverein mit dem Vermerk „Spende Burgfest“ auf eines der Konten spenden: Verkehrsverein Lindenfels e.V. – Abt. Burgfest, Volksbank Weschnitztal, IBAN: DE96 5096 1592 0101 0513 26 und Sparkasse Starkenburg, IBAN: DE06 5095 1469 0007 0118 03.

Alternativ können Spenden per Paypal an burgfest@lindenfels.de übermittelt werden. Eine Spendenbescheinigung wird bei Bedarf nach dem Fest zugesandt. In diesem Fall wird darum gebeten, die Adresse im Überweisungsbetreff anzugeben.

Nach dem Festzug geht es auf die Burg, wo nach der Begrüßung der Gäste der Brauttanz gezeigt wird. Die Feuerwehrkapelle Mörlenbach wird zur Unterhaltung aufspielen. Am Abend sorgen die Rhein-Neckar Böhmischen für die Musik.

Am Montag beginnt um 11 Uhr der Frühschoppen auf der Burg, zu dem die Gruppe Riedblech erwartet wird.

Kindernachmittag unter dem Motto „Wilder Westen“

Ab 15.30 Uhr ist Kindernachmittag. Auch in diesem Jahr wird er von einem Team rund um Simone Spielmann gestaltet. Das Motto lautet „Wilder Westen auf Burg Lindenfels“.

Die Kinder dürfen sich auf viele Spielstationen rund um Indianer und Cowboys freuen. Unter anderem wird gebastelt, geschossen, nach Gold gesucht und Hufeisen geworfen. Eine Anmeldung ist nicht nötig.

Bei der Ankunft bekommen die Kinder einen Spielepass, auf dem sie die Stationen abstempeln lassen können. Wer alle Stationen geschafft hat, bekommt ein kleines Geschenk. Wer als Indianer oder Cowboy verkleidet auf die Burg kommt, bekommt außerdem schon zur Begrüßung eine kleine Aufmerksamkeit.

Für den musikalischen Ausklang des Burgfestes sorgt ab 19 Uhr die Trachtenkapelle Lindenfels mit stimmungsvoller Tanz- und Unterhaltungsmusik.

Copyright © 2025 Bergsträßer Anzeiger

  • Burgfest Lindenfels
  • Lindenfels-Festival