Kirche

In Lindenfels wird wieder Kindergottesdienst gefeiert

Die evangelische und die katholische Gemeinde bieten die Treffen künftig gemeinsam an.

Von 
Gisela Grünwald
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In Lindenfels wurde zum ersten Mal ein ökumenischer Kindergottesdienst gefeiert. © Gisela Grünwald

Lindenfels. In Lindenfels fand der erste ökumenische Kindergottesdienst im Gemeindesaal statt. Birgit Ruoff von der evangelischen Gemeinde und Renate Schneider von St. Petrus und Paulus begrüßten die Kinder ab einem Alter von vier Jahren. Birgit Ruoff nahm zunächst ihre Gitarre und stimmte das Lied: „Wir feiern heute ein Fest“ von Rudolf Krenzer an. Blätter mit dem Liedtext lagen auf jedem Stuhl bereit, die in einem Kreis um eine Kerze standen.

Kinder und Eltern waren begeistert, denn es wurde nicht nur gesungen, sondern Renate Schneider, zeigte auch die Gesten, mit denen man bei dem Lied alle einlädt. Anschließend legten Ruoff und Schneider Fotos im Kreis um die Kerze, und die Kinder sollten sich ihr Lieblingsfoto aussuchen. Es dauerte einen Moment, bis die Kinder ihre Scheu überwunden hatten, aber dann holten sich alle ein Bild.

Ein Junge hatte das Bild von einem Passagierflugzeug ausgewählt, das gerade von der Startbahn abhebt. Auf die Frage, warum er dieses Bild gewählt hat, antwortete er: „Weil wir im Winter immer in den Urlaub fliegen und das finde ich so schön.“ Ein anderes Kind wählte das Foto eines Baums: „Er schützt uns und ich fühle mich unter seiner Baumkrone geborgen.“ Ein kleines Mädchen hatte ein Baby-Motiv gewählt: „Ich finde es schön, Geschwister zu haben.“ Die Kinder begeisterte auch das Foto von einer Entenmama mit ihren Küken.

Nicht so viel konnten sie dagegen mit dem Foto eines Hochzeitspaares anfangen. Von hinten fotografiert schaute es aufs Wasser. Ob ihnen die Erklärung, dass die beiden ihre gemeinsame Zukunft planen, einleuchtete, war nicht erkennbar. Das letzte Foto zeigte einen Bagger auf einer Baustelle. „Der hilft beim Bauen“, riefen die Kinder. Und schon hatte Renate Schneider eine Holzkiste voller Figuren aus der Bibel und große Legosteine herbeigeholt.

Schnell hatten die Kinder wie gefordert eine Stadtmauer gebaut. Dann begann Schneider, die Geschichte von Zachäus und Jesus zu erzählen. Zachäus war Zollbeamter in der Stadt Jericho. Er bestimmte also, wie viel Geld die Händler für ihre Waren bezahlen mussten, bevor sie sie auf dem Markt verkaufen konnten.

Es gab zwar von den Stadtoberhäuptern festgelegte Gebühren, doch Zachäus kassierte einfach mehr, und steckte es sich in die eigene Tasche. Für sich und seine Familie, für ein schönes Anwesen und gutes Essen.

In diesem Jahr sind noch drei Termine vorgesehen

Zachäus hörte eines Tages von den Bewohnern der Stadt, dass Jesus kommen und auf einer Versammlung sprechen wolle. Auch er hatte von Gottes Sohn und seinem unglaublichen Tun gehört und wollte ihn anhören. Er ging zu dem Platz auf dem Versammlung stattfinden sollte. Zachäus war aber klein und versuchte deshalb, sich nach vorne zu drängeln, denn er wollte Jesus auch sehen.

Immer wieder schickten ihn die Leute weg. Zachäus sah schließlich einen Baum mit einem Ast, von dem aus er den Platz überblicken konnte. Jesus sah ihn auf dem Baum sitzen und fragte: „Zachäus, war machst du da oben auf dem Baum?“ – „Ich wollte Dich sehen und hören, aber keiner ließ mich dazwischen.“ Jesus sagte: „Komm doch runter zu uns und höre mir zu.“

Die Bewohner von Jericho beschwerten sich aber über Zachäus und berichteten Jesus von dessen überzogenen Geldforderungen. Jesus lud sich daraufhin bei Zachäus zum Essen ein. Der wusste, dass das eine große Ehre für ihn und seine Familie ist. Und von da an hörte er auf, Bauern und Händlern höhere Zollgebühren abzuknöpfen. Außerdem half er armen Menschen. Auch wenn man Schlechtes getan hat, wird man von Gott nicht ausgestoßen aus der Gemeinschaft, war die Kernbotschaft der Geschichte.

Nach einer Spielerunde gab es noch ein Segenslied, und es wurde gemeinsam das Vaterunser gebetet. Weitere Kindergottesdienste sind am 19. Oktober, am 23. November und am 14. Dezember (jeweils sonntags) geplant. Die Kinder dürfen in Begleitung von Eltern, Großeltern und Paten vorbeikommen. Für weitere Informationen stehen Birgit Ruoff (Tel.: 0160 / 99718843, E-Mail: birgit.ruoff@ekhn.de) und Renate Schneider (Tel.: 0177/ 7108990) zur Verfügung.

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