Lindenfels. „Auch 2021 wird es in Lindenfels leider kein Burgfest geben“ – das hat Bürgermeister und Verkehrsvereinsvorsitzender Michael Helbig am Donnerstag mitgeteilt. „Die Entscheidung ist den Gremien des hauptverantwortlichen Verkehrsvereins mit Vorstand und Burgfestausschuss, der seit Mai schon drei Mal getagt hat, nicht leichtgefallen. Aber trotz der in aller Munde kursierenden Lockerungen ist die Durchführung einer derartigen Traditionsveranstaltung nicht umsetzbar“, fährt der Rathauschef fort. Die Entscheidung werde sicher viele Reaktionen und Diskussionen, vor allem in den Sozialen Netzwerken, nach sich ziehen, aber ein Fest, „wie es die Lindenfelser lieben, kann es auch 2021 nicht geben“.
Eine Illumination soll es geben
Das Burgfest, mit seinem Umzug, lebe von Menschenansammlungen, sowohl rund um den Festzug als auch bei den Feiern in der Burg, heißt es in einer Mitteilung dazu: „Und auch nur so ist es für den Verkehrsverein seit Jahren möglich, die finanziellen Belastungen auszugleichen.“ Derzeit werde zwar über die Durchführung von Veranstaltungen bis zu 500 Personen im Außenbereich gesprochen. Diese Personenzahl sei aber nicht ausreichend, um die Ausgaben halbwegs reinzuholen.
Die immer noch bestehenden gesetzlichen Auflagen wie Tragen von Mund- und Nasenschutz und Einhaltung von Abstandsregeln bei Menschenansammlungen, Überprüfung des Status „geimpft, genesen oder getestet“, Erstellung und Überwachung eines Abstands- und Hygienekonzeptes sowie Kontaktdatenerfassung seien bei so einer Veranstaltung als Verein nicht „überwachbar“. Auch ein viel diskutiertes Alternativprogramm im Kurgarten werde durch diese Auflagen zu stark eingeschränkt und damit verhindert.
„Wir hatten bis zu letzt noch die Hoffnung, das Burgfest veranstalten zu können, aber so wird das nichts. Und jetzt läuft uns auch die Zeit davon – in vier Wochen wäre das Fest schon“, erläutert Helbig. Eine erweiterte Illumination der Burg zum Burgfest-Wochenende werde es aber wieder geben.
Schon 2020 hatte das Burgfest nicht in seiner üblichen Form stattgefunden, es gab nur eine stark verkleinerte Veranstaltung, bei der die historische Kutsche und 21 Trachtenträger durch die Stadt zogen. Auch an jenem Wochenende wurde die Burg nachts angeleuchtet.
„Life“ in kleinem Rahmen geplant
Letztlich fänden nun gar keine Veranstaltungen im Jahr 2021 auf der Burg statt, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Auch sonst ist der Veranstaltungskalender fast leer. Nachdem im Frühjahr schon der Ostermarkt wegen der Pandemie abgesagt werden mussten, folgten nach und nach die Absagen, auch für das mittelalterliche Spektakulum, das Scheeserennen, das Bulldog- und Schleppertreffen, das Kino Open Air und das Kutsch Open Air. Auch die Klassikveranstaltungen wurden aktuell abgesagt, de,n letztendlich funktioniert der Festreigen an der Burg nur im Zusammenspiel mit dem sukzessiven Auf- und Abbau der Burgfestzelte, wie der Rathauschef zu bedenken gibt. Einzig eine sehr stark abgespeckte Variante des Festivals „Life 21“ ist Mitte August mit begrenzter Besucheranzahl und Hygienekonzept geplant.
Ansonsten gelte, es noch einmal in Ruhe bis Ende Juli abzuwarten, empfiehlt Helbig – dann soll wieder über die Corona-Regelungen gesprochen werden: „Ob der Ökomarkt und die Brauchtumstage danach vielleicht realisiert werden können, ist derzeit aber noch ungewiss.“
Schon jetzt schauten alle auf die Saison 2022, die nach derzeitigem Planungsstand mit noch mehr Veranstaltungen schon in den Startlöchern stehe.
Bürgermeister Helbig kündigte an, das Burgfest 2022 am Samstagabend mit 100 Litern Freibier zu eröffnen. red
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