Winterkasten. Die evangelische Kirchengemeinde feierte in der Waldhufenkirche einen Erntedankgottesdienst. Pfarrer Sebastian Hesselmann eröffnete die Feier, die mit Liedern, Gebeten und Texten gestaltet wurde.
Hesselmann machte den großen und kleinen Besuchern klar: Nicht immer haben die Menschen genug zu essen. Wer genug hat, soll deshalb anderen etwas abgeben. „Er soll teilen“, formulierte es ein Kind der Kita Morgenstern. Der Pfarrer berichtete: „Ihr habt alle Gemüse gesammelt bei den Dorfbewohnern; wir haben daraus eine Suppe gekocht; die wir nachher gemeinsam essen.“
Vorher gab es jedoch noch ein Theaterstück mit dem Titel „Frederick, die Maus“, frei nach dem Kinderbuch „Frederik“ von Leo Lionni. Die Erzieherinnen Gülsen Karaca, Stephanie Emig, Jeanette Aterthan und Julia Vollrath hatten es mit den Kindern erarbeitet. Eine große Kinderschar – alle mit Mäuseohren auf dem Kopf und geschminkt – setzte sich dazu vor den Altar.
Die Feldmaus Frederik lebt mit ihrer Familie in einer alten Steinmauer. Alle Mäuse sammeln im Herbst Vorräte für den nahenden Winter, nur Frederick sitzt scheinbar untätig herum. Auf die Fragen seiner Familie, warum er nicht mithelfe, antwortete er, dass er für kalte, graue und lange Wintertage Sonnenstrahlen, Farben und Wörter sammele.
Als der Winter kommt, leben die Feldmäuse zunächst von den gesammelten Vorräten. Der Winter ist jedoch lang, und die Vorräte gehen zur Neige. Jetzt wird Frederick nach seinen Vorräten gefragt – und er teilt mit seiner Familie die gesammelten Sonnenstrahlen, um sie zu wärmen, die Farben, um den Winter weniger grau und trist sein zu lassen, und die Worte in Form eines Gedichts.
2.000 Euro für das neue Balanciergerüst
Die Besucher spendeten viel Beifall für die gelungene Aufführung. Pfarrer Sebastian Hesselmann dankte den Kindern namentlich und mit kleinen Gaben. Dazu las er eine Geschichte aus dem Lukas-Evangelium. Darin geht es um einen Mann, der dachte, weil alle Lagerhallen gut gefüllt sind, könne er sich bis zur nächsten Ernte zur Ruhe setzen.
Der Erntedankgottesdienst mit einer Krone aus Ähren über dem Altar endete mit der Taufe zweier Kinder. Im Anschluss gab es einen Spendenlauf. Mit leerem Magen läuft es sich schlecht, und so holten sich Eltern und Kinder zunächst Gemüsesuppe und Kuchen ab. Kindern und Erwachsene waren beim Spendenlauf dabei.
Rund 2.000 Euro kamen zusammen. Ein Geschwisterpärchen drehte die Runde insgesamt sechsmal. Allerdings reicht das Geld noch nicht aus, um das von den Erzieherinnen und Kindern gleichermaßen gewünschte Balanciergerüst für den Kindergarten zu kaufen. Daher sagte Marie-Christine Helferich von der Kita, dass es vermutlich einen weiteren Spendenlauf geben werde.
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