Polizeibericht

Geldautomat in Fürth gesprengt

Aktuell ist die Spurensicherung am Tatort und der Bereich abgesperrt. Die Polizei bittet dringenden Hinweise auf die flüchtigen Täter. Die Filiale bleibt heute geschlossen.

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tm/pol
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Heute, 8.30 Uhr: Die Spurensicherung hat den Bereich abgesperrt. © Wolfgang Arnold

Fürth. Zwei dicht aufeinanderfolgende Explosionen rissen in der Nacht zum Freitag viele Fürther aus dem Schlaf. Unbekannte Täter hatten den Geldautomaten der Fürther Filiale der Volksbank in der Ellenbacher Straße gesprengt. Unmittelbar nach der Tat flüchteten die mutmaßlichen Täter mit einem dunklen VW Golf, in dem laut Polizeiangaben mindestens ein weiterer Täter wartete, in unbekannte Richtung. Sofort eingeleitete Fahndungsmaßnahmen blieben ohne Erfolg.

Noch um 8.30 Uhr ist am Freitagmorgen die Spurensicherung vor Ort. Während nebenan im Supermarkt die Menschen einkaufen, bleiben immer wieder Passanten stehen und schauen auf die Bankfiliale.

Fürther Bank mit rot-weißem Flatterband abgesperrt

Geldinstitut und Gehweg davor sind mit rot-weißem Flatterband abgesperrt. Im ersten Stockwerk des Gebäudes stehen alle Fenster offen, wahrscheinlich um Qualm und Brandgeruch aus den Räumlichkeiten zu bringen. Akribisch gehen die Beamten vor, bücken sich, nehmen vermeintliche Spuren in Augenschein, dokumentieren alles fotografisch. Glasscherben von der zerborstenen Eingangstür liegen herum. Im hinteren Bereich des Foyers sieht man ein schwarzes Loch: Hier war einmal der Geldautomat. Was war geschehen?

Es war gegen 2.30 Uhr in der Nacht zum Freitag, als es nach Augenzeugenberichten zwei laute, explosionsartige Geräusche im Bereich der Volksbank gab. Andere sprechen von zwei Knallgeräuschen. Nicht nur in den sozialen Medien wird das nächtliche Geschehen diskutiert, auch vor Ort am Morgen.

Was die Nachbarn sagen

Hier und da stehen Menschen beieinander und reden über die Geschehnisse der Nacht. Ein Paar auf dem Balkon genau gegenüber hat nichts mitbekommen: „Wir hatten beide Nachtdienst“, ruft die Frau hinunter. Anders eine weitere Frau, die erzählt, von dem lauten Knall aufgewacht zu sein: „Da war auf einmal alles voller Qualm“, sagt sie. Mehr habe sie nicht gesehen. Polizei und Feuerwehr seien „recht schnell“ vor Ort gewesen. „Mein Mann wollte rausgehen und nachsehen, was da so qualmte. Das hab ich ihm aber verboten, weil ich mir schon dachte, dass es nicht einfach nur so brennt in der Bank. Ich hatte Angst um ihn“, sagt sie.

Ein weiterer Augenzeuge erzählt, er habe von seinem Fenster aus die zwei Männer beobachtet, die zum Fluchtauto liefen. „Aber es war so dunkel und verqualmt, man sah eigentlich nur zwei dunkle Gestalten, die ins Auto stiegen, das dann mit aufheulendem Motor fortfuhr.“

Ein Nachbar filmte die Fürther Tat

Ein Mann hat von einem Haus gegenüber der Volksbank das Geschehen sogar gefilmt und das Gefilmte in den sozialen Medien gepostet. Die Aufnahmen zeigen zwei dunkel gekleidete Personen, die direkt nach der Explosion in die Eingangshalle der Bank laufen, wo sich der Geldautomat befunden hatte. Sie tragen Stirnlampen. Man sieht, wie sie sich immer wieder bücken und etwas aufheben; dabei dürfte es sich um Geldscheine gehandelt haben. Sie gehen ohne große Hektik vor. Nach einiger Zeit hört man zwei laute Rufe.

Wenig später sieht man einen der Täter, der auch vor der Bank etwas aufhebt. Nach rund anderthalb Minuten hört man ein Auto zweimal hupen und einen weiteren Ruf. Die beiden Täter verlassen den Bereich der Volksbank, passieren im Laufschritt mit Taschen oder Rucksäcken im Arm die Baustellenabsperrung. Wieder Rufe. Dann steigen beide auf der rechten Seite eines dunklen Fahrzeugs ein, das direkt gegenüber in Fahrtrichtung Erlenbach geparkt ist – einer vorne, einer hinten, die Stirnlampen immer noch angeschaltet. Rund zwei Minuten nachdem die Filmaufnahme mit dem Eindringen der Personen in den Vorraum der Bank mit dem gesprengten Automaten beginnt, fährt das Fluchtfahrzeug mit hohem Tempo los. Dann endet die Aufnahme.

Reaktionen auf Social Media: "Es war erschreckend"

In den sozialen Medien äußern sich User, dass „der ganze Ort verqualmt“ gewesen sei. Eine andere Userin schreibt, dass auch ihr Baby vom Knall aufwachte: „War erschreckend.“

Zur Schadenshöhe und zur Höhe der Beute kann die Polizei noch keine Angaben machen.

„Dass so etwas jetzt sogar bei uns im Odenwald passiert, macht mir Angst“, sagt Ulrike Esser, die im nahe gelegenen Supermarkt einkaufen möchte. Zuletzt war Ende August ein Geldautomat in Lindenfels gesprengt worden.

Zeugen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Kommissariat ZE 40 aus Darmstadt unter der Rufnummer 06151/9690 in Verbindung zu setzen.

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