Ferienspiele

Lindenfelser Ferienspielkinder bastelten Samenkugeln

Ferienspiele: Umweltberatung des Abwasserverbandes Oberes Gersprenztal hatte zu einem Treffen rund um die Insektenwelt eingeladen.

Von 
Gisela Grünwald
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Die Umweltberatung des Abwasserverbandes Oberes Gersprenztal hatte die Lindenfelser Ferienspielkinder eingeladen. © Dirk Zengel

Lindenfels. Die Umweltberaterinnen des Abwasserverbands Gersprenztal lockten die Lindenfelser Ferienspielkinder mit einem Angebot unter dem Titel „Kugeln, Bauen und Säen“. Die Kinder aus Lindenfels und Winterkasten schauten voller Neugier in die Augen von Sigrid Völker und der Biologin Karin Klieber. Die beiden Frauen hatten einen großen Tisch vor der Bühne im Kurgarten aufgebaut. Jedes Kind hatte einen Platz. Die beiden Umweltberaterinnen erklärten: „Zuerst formen wir Samenkugeln.“

Völker und Klieber hatten die Zutaten dabei: Lehm, Sand, Wasser, Samen und Pflanzenerde ohne Torf. Vor sich auf dem Tisch hatte jedes Kind einen großen Unterteller für Blumentöpfe oder eine kleine Schüssel. „Bitte kommt mal hierher zu den großen Bottichen“, forderte Sigrid Völker die Kinder auf.

Sie gab ihnen Sand, Lehm und Erde zum Mischen. Voller Begeisterung rührten die Jungen und Mädchen mit den Händen in den Bottichen rum. Als die Masse gleichmäßig aussah, wurde Wasser aus einer Gießkanne dazugegeben. Mit einem Löffel gab Karin Klieber Samen für Wiesenblumen und Grünsamen dazu. Das Gemisch wurde gut verrührt; jedes Kind erhielt eine große Kugel auf seinen Blumenuntersetzer.

„Nun teilt ihr die große Kugel in viele kleine und rollt sie zu festen Kugeln“, lautete die nächste Anweisung. Jedes der Kinder hatte bald zehn Samenkugeln vor sich. „Die legt ihr bitte in die mitgebrachten Eierkartons, dort können die Kugeln gut trocknen“, sagte Karin Klieber. Fiona wusste, wann man die Kugeln aussät: „Vorm Regen auf die Wiese werfen oder an den Wegesrand legen.“

Boden im Kurgarten unter die Lupe genommen

Die beiden Betreuerinnen und die Kinder liefen dann zur Wasserstelle für Insekten im Kurgarten. An der Treppe steht ein Schild: „Vorsicht, Insekten im Anflug“. Wer aber einen großen Teich erwartet, wird enttäuscht. Es ist ein mit Sand, Steinen und Blumen dekoriertes Wasserloch. Mitarbeiter der Stadt gießen jeden Morgen Wasser nach. Die Insekten können im Sand baden, sich auf den Steinen wärmen und gefahrlos trinken.

Neben einem japanischen Zierahorn wachsen Salbei, Wilde Möhre, Glockenblumen, Akelei und Margeriten – alles Nahrung für die heimischen Insekten. Die Kinder schauten sich den Platz genau an. Danach nahmen sie den Boden unter die Lupe. Mit einem Spaten hatte Sigrid Völker ein Stück unterhalb der Mauer des Kurgartens ausgehoben. Die Kinder entdeckten Wurzeln, kleine Lebewesen wie Ameisen, Regenwürmer und Bakterien. „Der Boden ist ganz locker“, stellte Julian fest.

Nach einer Pause mischten die Teilnehmer nochmals Lehm und Sand, um Blumentöpfe zu füllen. Es wurde gerade soviel Wasser hinzugegeben, dass Matsch entstand. Der Blumentopf muss ein paar Tage im Schatten langsam trocknen. Dann kann er senkrecht an einem sonnigen, geschützten Ort in der Nähe einer Wildblumenwiese aufgestellt werden. Der Sand sollte möglichst keine Risse haben.

„Bald werdet ihr sehen, wie sich die Wildbienen ihre Höhlen in den Sand graben“, kündigte Karin Klieber an. Manche Wildbiene mag es steil, zum Beispiel die Maskenbienen. Die Männchen haben eine maskenartige Zeichnung in Weiß im Gesicht. Die Weibchen sind ganz weiß.

„Wir brauchen Wildbienen wie die Maskenbiene zum Bestäuben vieler Pflanzen, damit wir beispielsweise Obst ernten können.“ Die Kinder bepflanzten noch Töpfe mit Wildblumen. „Mit hat das Bauen, Kugeln und Säen viel Spaß gemacht“, berichtete Lilly. Manches werde sie zu Hause ausprobieren.

Freie Autorin

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