Breuberg-Bund - In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Der Odenwald“ geht es um ein Klagelied aus dem Dorf am Krehberg

Der traurige Zustand von Seidenbuch

Von 
Thorsten Matzner
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Seidenbuch und Lindenfels pflegten schon früher eine nicht ganz einfache Verbindung. © Neu

Lindenfels. „Die traurige Lage und den Zustand der hiesigen Gemeinde Seidenbuch“ ist Thema in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Der Odenwald“. Es handelt sich nicht um eine aktuelle Suada, obwohl das Dörfchen sich auch in der jüngeren Vergangenheit immer wieder von der Kurstadt schlecht behandelt fühlte. Und sich ja gar nicht dort zugehörig fühlte, wollte man doch 1972 der Kreisstadt Heppenheim angegliedert werden.

Nein, diese Beschwerde ist etwas älter. Es handelt sich um einen Brief aus dem Jahr 1855 an das Großherzogliche Kreisamt. Das saß, wo sonst?: in Lindenfels. Der Seidenbucher Heimatforscher Matthias Roth hat das Schreiben für den „Odenwald“ unter die Lupe genommen.

Die Zeitschrift der heimatgeschichtlichen Vereinigung Breuberg-Bund hat aber noch mehr zu bieten. Quasi der Aufmacher ist die längere Abhandlung von Ursula Richter über „Die Einrichtung von Briefgütern in Roßdorf und Johann Heinrich Mercks Bericht darüber“.

Die Autorin stellt ein Schreiben Mercks aus dem Jahr 1780 an den Herzog Karl August von Sachsen-Weimar an den Anfang. Darin antwortet er auf die Anfrage, was es mit den sogenannten Briefgütern, kleinen aus herrschaftlichem Landbesitz gebildeten Bauernhöfen, in der Landgrafschaft Hessen auf sich hat.

Für die Antwort war Merck, ein Spross der Darmstädter Apothekerfamilie, nach Roßdorf geritten, um bei Oberschultheiß Gerst und Steuerperäquator Steiner in Erfahrung zu bringen, dass von knapp 240 Morgen des ehemaligen des landgräflichen Hofs in Roßdorf 220 Morgen für 20 Briefgüter bestimmt und an Meistbietende versteigert worden waren.

Das Schloss von Rimhorn

In dem Beitrag „Der Fluratlas des Schlosses Rimhorn und der zugehörigen Ländereien“ stellt Thomas Heß eine sehr detailgenaue Karte des Pretlackschen Schlosses in Rimhorn vor. General Johann Rudolf von Pretlack hatte als Herr des Dorfes ein Hofgut errichtet und 1733 durch herrschaftliche Wohngebäude erweitern lassen. Die „Karte des Pretlackschen Schlosses in Rimhorn mit den zugehörigen Ländereien“ entstand 1752 und wurde von dem „hochfürstlich löwensteinischen“ Architekten und Geometer Tilmann Ruland anlässlich des Verkaufs an die Gemeinherrschaft Breuberg angefertigt.

Weitere Beiträge sind eine Bildbeschreibung von Winfried Wackerfuß über Charles Regniers „Laudenbach am Main 1844“, Johann Breus Text über „Arma-Christi-Kreuze im Odenwald“ und unter der Rubrik „Quellen – Bilder – Dokumente“ eine Notiz über einen „seltenen Brauch im Zusammenhang mit Kirchenrenovierungen“: den Heischegang mit dem Kirchturmhahn. tm/red

Redaktion Lokalredakteur Lautertal/Lindenfels

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